Was sind Mantras und wie helfen Sie uns

Was sind Mantras und wie helfen Sie uns

Mantra Meditation – Was sind Mantras und wie helfen Sie uns?

Immer wieder werde ich danach gefragt, wie ich Meditiere. Die meisten Menschen gehen davon aus, dass es EINE richtige Weise gibt zu meditieren, doch das ist nicht so.

Meditation ist auch nicht vollkommene Stille im Geist.
Dieser Zustand ist schwer zu erreichen und gar nicht zu halten. Er ist nur ein flüchtiger Moment. Der Einblick gibt auf das große Endlose, dass ist. Stille, Frieden, Licht, Liebe. Alles.

Es gibt verschiedene Weisen zu meditieren. Ich für meinen Teil sitze gerne still und betrachte mich und mein Leben. Mein Ziel ist mich selbst besser kennen zu lernen, indem ich mich beobachte. Die Kontemplation darüber, was ich gerade denke. oder die Forschung danach, woher Ängste und Sorgen kommen. Wenn ich gar nicht zur Ruhe komme und nutze ich gerne eine Technik, die ich aus dem Sivananda Yoga kenne.

Die Mantra Meditation.

Ich liebe es Mantren zu singen und kenne die Wirkung die sie haben. Bereits vor Jahren habe ich mich mit dem Thema Mediation und Mantras näher auseinander gesetzt. Ich freue mich, dir eine frisch überarbeitete Zusammenfassung dessen anbieten zu können!

Was bedeutet Mantra-Mediation? Was bewirkt sie und wie kann sie geübt werden?

Lieber hören?

Mantra-Meditation – Definition – was ist ein Mantra 

Das Wort Mantra hat zwei Wurzeln. Man bedeutet denken, -tra heißt schützen. Also das Denken schützen, oder vor dem Denken schützen! 😉

Es gibt verschiedene Definitionen für den Begriff „Mantra“:

  • In klassischen Schriften heißt es: „mananat trayate Iti mantrah
    „Was durch geistige (manas = Geist) Wiederholung zu Befreiung (trayate) führt, das ist Mantra.“ oder auch:
    „Was uns vom Geist befreit (und uns für Dimensionen jenseits des Geistes öffnet), das ist Mantra.“
  • „Ein Mantra ist mystische Energie, die in eine Klangstruktur eingeschlossen ist.“ Swami Sivananda
  • „Mantra ist ein Wort, eine Silbe oder Formel, welche eine besondere emotionelle, magische oder spirituelle Kraft in sich trägt.“ Wilfried Huchzermeyer

Ein Mantra ist eine Unterstützung, die uns hilft, die geistigen Wellen zu beruhigen. Ist der Geist ruhig, sind wir bewusster, weniger gesteuert von unseren Emotionen. Freier. Stell dir vor, dass du trotz allem immer öfter ruhig bleiben kannst und dich viel weniger ärgern „musst“.

Mantras und Sanskrit 

Sabdabrahman

Die Welt ist aus Klang entstanden (Am Anfang war das Wort) – im Yoga heißt dieser Urknall Sabdabrahman. Der „Laut Gottes“.
Aus der latenten Energie, Shakti, die wie ein Samen alle Formen bereits in sich birgt, entstand die Welt.

Sabdabrahmas Energie, in viele Schwingungen geteilt, bildete schließlich 50 klare Laute. Diese heißen Varans. Aus dieser Basis entstand die Sprache Sanskrit welche auch Devani, Sprache der Götter, genannt wird. Sanskrit ist mindestens 3500 Jahre alt und die Sprache der Veden und der Brahmanen. Ihr Aufbau ist sehr klar und strukturiert und das Alphabet wurde nach dem Entstehungsort des Klanges im Mund geordnet.
Es umfasst alle Klänge, die dem menschlichen Sprachorgan möglich sind. Die 50 Buchstaben sind jeweils auch mit den 6 Haupt-Chakren verbunden. Jeder Laut ist also auch einem bestimmten Chakra zugeordnet.

Somit erklärt sich auch die direkte Wirkung der Klänge auf unseren Köper und Geist.

Wirkung der Mantras

Ein Mantra ist entweder ein Name für das Absolute oder eine abstrakte Formel. Mantras sind Klänge und Schwingungen, die mit ihrer Kraft Wirkungen in unserem Geist erzeugen können. Sie wirken durch die Zusammensetzung der Klänge der Buchstaben und Wörter die richtig ausgesprochen, aber nicht verstanden werden müssen um Veränderungen im Geist und Körper bewirken zu können. Die korrekte Aussprache ist sehr wichtig, da die Schwingung jedes Tons eine andere ist und sofort die Wirkung ändert.

Mantren stärken die Entschlossenheit, und die spirituellen Fähigkeiten des Suchenden, sie erleichtern die Loslösung von äußeren Dingen, fördern die Weisheit und lösen Wut, Gier und andere „Fehler“ auf. Es entfernt seelische Blockaden, erzeugt neue Energie-Muster im Geist und verdrängt negative Eindrücke.

Hinduistische Mantren – ist Yoga religiös?

In weiteren Beiträgen stelle ich dir auch die wichtigsten Mantren des Hinduismus vor.

Dazu möchte ich gerne folgendes ergänzen: Yoga stammt aus Indien und ist stark mit dem Hinduismus verwoben. Trotzdem ist Yoga durchaus vom Hinduismus zu trennen. Wenn du dich nicht wohl fühlst, Mantren zu singen, die auf Sanskrit sind, singe in deiner Sprache! Ein Mantra kann auch sein: „Ich liebe und akzeptiere mich, wie ich bin“ oder „Das Leben ist gut zu mir“,  „Ich bin Liebe“, „Ich bin Freude“, „Lass los“ ist auch sehr beliebt.

Das Konzept der Mantra & Meditation

Nach den Mantra-Shastras (Schriften, die die Wissenschaft des Mantra-Yoga beschreiben) befindet sich das Universum in einem Zustand der Vibration.

Schon sehr früh entdeckte der Mensch, dass durch spezifische Klänge, insbesondere, wenn sie über eine bestimmte Zeit wiederholt bzw. fortgesetzt wurden, erstaunliche Wirkungen im Geist des Menschen, aber auch in seinem Körper und seiner Umwelt entstehen können. Man entdeckte, dass das energetische Prinzip des Klanges tiefer reicht als der hörbare Klang, tiefer als Schallwellen: Der Weg zum inneren Klang und zur inneren Rezitation heiliger Laute und Mantras war gefunden. So entstand in Indien vor mehreren Jahrtausenden die Wissenschaft des Mantra-Yoga, die die Kraft von bestimmten Klängen studiert und das geistig-spirituelle Potential der Klang-Energie bewusst einsetzt, um im Geist des Menschen, aber auch in seiner Umwelt, bestimmte Wirkungen zu erzielen.

Die Anwendung von Mantras umschließt die meisten Bereiche des Lebens
  • Heilung und Schutz
  • Erfolg und Wachstum
  • Spirituelle Entwicklung bis zur Erleuchtung

Mantra Meditation – Anwendung

1.  Mantra Meditation

Das Mantra wird als Meditations-Objekt mit geschlossenen Augen meist im Atemrhythmus wiederholt. Der Fokus kann dabei auf der Synchronisation mit der Atmung, der Klangstruktur oder dem Fühlen der Energie liegen. Die Meditation mit einem Mantra ist in den meisten Yoga-Traditionen die gebräuchlichste.
dabei auf das Ajna Chakra (Stirnmitte) oder das Anahata Chakra (Herz) konzentrieren. Das Mantra fehlerlos im Rhythmus der Atmung wiederholen.

Unterscheidung in der Mantra-Meditation
  • Vaikhari Japa – lautes Wiederholen
  • Upamsu Japa – flüsternd oder summend Wiederholen
  • Manasika Japa – mentales Wiederholen (am wirksamsten)
2. Japa – gesprochene oder gedachte Mantra Meditation

Die Rezitation des Mantras wird mit Hilfe einer Japa Mala geübt. Dabei wird das Mantra eine bestimmte Anzahl von Wiederholungen gesprochen oder geistig wiederholt. Zusätzlich bewegt man die Japa Mala weiter. Eine Verbindung von physische Bewegung und der Achtsamkeit auf die Klang-Energie. Diese zusätzliche Aufgabe führt zu einer Steigerung der Konzentration.

Eine Japa Mala besteht aus 108 Perlen und einer großen Perle, Meru. Bei der Japa Mediation berührt man die Mala nur mit Daumen und Mittelfinger. Gehalten wird die Mala oberhalb des Bauchnabels.
Sie wird um den Hals getragen oder in einem sauberen Tuch aufbewahrt. Japa fördert die Aufmerksamkeit, bündelt körperliche Energie und unterstützt das rhythmische, flüssige Rezitieren.

Aus der christlichen Tradition kennen wir eine ähnliche Gebetskette: Den Rosenkranz. Das Beten eines Vater-unser oder eines Ave-Marias mit einem Rosenkranz ist nichts anderes als das Meditieren mit einer Mala. Wir konzentrieren uns uns sprechen Worte aus, die für uns eine besondere Bedeutung haben. Meditation hat auch tiefe Wurzeln in der christlichen Tradition und ich bin mir sehr sicher, das auch der Islam ähnliches kennt. Die verschiedenen Strömungen des Buddhismus haben ebenfalls große Traditionen in der Meditation!

3. Mantra Meditation – in der Gruppe

In der Gruppe ähnelt die Mantra-Rezitation dem Kirtan-Singen. Man kann deutlich eine ansteigende Energie wahrnehmen. Es ist auch schön, aber nicht notwendig, diese mit Instrumenten zu begleiten.

Mediation in der Gruppe zu üben fällt oft leichter als alleine zu sitzen. Zunächst mal ist da ein Raum voller anderer Menschen, die genau das gleiche Vorhaben haben. Das stärkt. Zudem wirkt das gemeinsame Bemühen und schafft einen Raum, in dem es uns leichter fällt, sitzen zu bleiben, auch wenn das mit der Konzentration nicht klappt! 🙂 Es geht uns allen gleich! Meditation ist ein Muskel. Es gilt ihn zu trainieren um besser und stärker zu werden.

Einen Lehrer zu suchen ist oft hilfreich. Die Meditation gibt uns eine Menge Fragen auf! Sie verändert einen und das kann schon auch mal verwirrend sein.
Die Begleitung durch einen Lehrer ist oft sehr hilfreich.

4. Mantra Meditation – Rezitation in der Gruppe

Mantra Rezitation ist etwas eintöniger als das melodiöse Wiederholen, doch wird hier eine andere Ebene aktiviert. Die Kraft des Mantras wirkt auf eine subtilere Weise.

5. Likhita Japa – die geschriebene Mantra Meditation

Bei dieser Form der Meditation wird das Mantra aufgeschrieben. Man sollte dies in einem nur für diesen Zweck gewidmetes Heft tun und täglich 10 – 15 Minuten das Mantra aufschreiben. Diese Form fördert auch die Konzentration. Jeder Künstler, oder Menschen, die gerne schreiben werden großen Gefallen an dieser Meditationsart finden. Es ist auch schön, die Mantren auf Sanskrit zu zeichnen!

Die Wahl eines Mantras

Ein Mantra ist dann geeignet, wenn man spürt, dass es zu einem passt. Man fühlt sich zur Gottheit, zur Energie oder zum Klang hingezogen. Hat man sich einmal für ein Mantra entschieden, sollte man es nicht mehr ändern. Je öfter das Mantra wiederholt wird umso wirkungsvoller ist es. Daher sollte es so oft wie möglich, auch im Alltag  (beim Autofahren, im Büro, bei der Hausarbeit, …) wiederholt werden.

Die Mantra-Arten für die Mantra Meditation

  • Saguna Mantras
    Saguna Mantras rufen eine bestimmte Gottheit an. Unter Gottheit versteht man einen Aspekt der einen, höchsten Energie, des einen und höchsten Bewusstseins. Jede Gottheit ist vollständig und symbolisiert einen Aspekt des Ganzen. Jeder Weg zum Gipfel eines Berges führt zum Ziel. Jedes Mantra ist gleich, keines ist wirksamer.
  • Niguna Mantras
    Niguna Mantras symbolisieren keine Gottheit, sie sind für Menschen geeignet, die im höchsten Bewusstsein etwas Abstraktes sehen. Diese Mantren werden benutzt um sich mit der ganzen Schöpfung zu identifizieren und eins zu werden mit dem reinen Bewusstsein.

Mehr zum Thema Meditation auf meinem Blog:

Quellen:

 

Erstmals veröffentlicht am 20. Februar 2014 – Aktuelle Version 7. Februar 2020