Es gibt diese Menschen, die übergroß wirken, von denen man das Gefühl hat, sie schaffen alles und mehr. Sie scheinen mehr Stunden am Tag verfügbar zu haben und es sieht so leicht aus, das alle zu erreichen. Doch wie schafft man das und wie geht es solchen Menschen, wenn es wirklich zu viel wird und vor allem, was tun sie, um sich wieder zu stärken.

Anja Haider-Wallner

Im Interview mit Anja sprechen wir darüber, warum der erste Lockdown im März 2020 ihr, wie sie sagt, das Leben gerettet hat, was dazu geführt hat und warum sie sich, trotz ihres Wissens, nicht mehr helfen konnte. Wie geschieht es, dass man sehenden Auges ins Unglück fährt und nicht mehr weiß wo die Bremse ist?

Doch hat sie das in eine Krise gestürzt? Nein. Eine Krise, ist sie sich wie viele in dieser Reihe einig, ist eine Chance, etwas anders zu machen, was vorher nicht mehr gut laufen konnte. Nicht alles ist für die Ewigkeit bestimmt und manchmal darf es auch einmal „gut genug“ sein. Gut genug sein um anzufangen, gut genug um etwas zu beenden, gut genug, um weiter zu machen.

Dieses Interview ist gefüllt mit Lachen und Weisheit mit dem Wissen darüber, dass das Leben niemals gerade läuft, und auch nie gerade laufen kann. Wir leben und lernen, und solange wir hier auf dieser Erde sind, gibt es etwas für uns zu tun.

Über das Krisenfest-Gespräch mit Anja

Corona hat mein Leben gerettet” sagt Anja gleich zu Beginn unserer Fragen. Auch so kann Corona erlebt werden. Sie kennt Krisen, und hat einige bereits durchgestanden. Für Anja gehört Krise einfach zum Leben dazu. Sie tauchen immer wieder auf, verändern sich aber in ihrer Qualität. Ist das so über 40? Vielleicht.

Wie es sein kann, dass man weiß, dass etwas falsch läuft, aber nicht weiß wie man das ändern kann. Warum auch Herzensprojekte einen auslaugen können.

Wie Rituale helfen können und doch eine Auszeit oft der einzige Ausweg sein kann. Warum “gut genug”, perfekt sein kann um geistig gesund zu bleiben und Entscheidungen treffen zu können, die viele Menschen betreffen. Warum man manches einfach nicht persönlich nehmen muss.

Anja erzählt davon wie sie Frauen mit systemischem Coaching unterstützt ihren Weg zu finden, oft auch indem sie sich selbst aus dem Weg gehen.

In Summe haben mich meine Krisen frei gemacht – unabhängig davon, was andere über mich sagen

Anja ist eine weitere starke Frau in der Interviewreihe. Sie ist ein Tausendsassa, die bereits einige Stürme zu überstehen hatte und immer noch fest steht – wie eine Eiche.  Es steckt unglaublich viel Energie in ihr und sie erfindet sich immer wieder neu. Die Kochbuch-Autorin, FreuRaum Gründerin und Social Media Consultant liebt es, andere Menschen zu unterstützen und zu helfen.
Doch auch sie hatte bereits einige Krisen zu überstehen.

Krisen sind Chancen

Krisen gehören zum Leben und ich habe für mich gemerkt, je mehr ich sie akzeptiere, desto besser komme ich durch diese Krisen“, meint Anja, die Krisen in ihrem Leben akzeptiert hat und sie mittlerweile auch willkommen heißt.

Jede Krise birgt die Chance, etwas zu verändern und über sich selbst und das Leben zu lernen und verändern für Anja mit fortschreitendem Alter ihre Qualität. So können je nach Erfahrung die Grundfeste nicht mehr so erschüttern, bleiben aber dennoch eine Herausforderung. Wie bei vielen anderen auch hat sich durch Corona viel im Leben von Anja geändert, jedoch im positiven Sinne. Denn vor Corona stand Anja kurz vor einem Burn out.

Auch wie der erste Lockdown sie gerettet hat, erzählt sie uns im Interview.

Sie sagt über sich: „Ich bin sehr lösungsorientiert und wenn ein Weg nicht geht, dann sage ich relativ rasch, ok, dann probieren wir einen anderen aus. Also ich bin der Prototyping-Typ.“

Im Interview spricht Anja über kraftgebende Rituale, die Fähigkeit loszulassen, darüber sich selbst Grenzen zu setzen und Dinge nicht zu persönlich zu nehmen. Über das Grundvertrauen ins Leben und dass Perfektionismus oft nicht notwendig ist.

Steckbrief Anja Haider-Wallner

Beruf: Buchautorin, Unternehmensberaterin und Trainerin, damals in Bildungskarenz

Anja über Anja:

Ich bin Genussmensch und bringe in Kochkursen und –büchern gesunde und nachhaltige Ernährung in die Küchen der Welt. Vor über einem Jahr habe ich mir gemeinsam mit über 100 Menschen den Traum eines eigenen Lokals erfüllt. Im „Freuraum“ wird natürlich nachhaltig gewirtschaftet.

Als Unternehmensberaterin begleite ich Unternehmen und Institutionen auf dem Weg zur Gemeinwohl-Bilanz und als Spieleleiterin bei „Enkeltauglich Leben“ motiviere ich Menschen zur Veränderung.

Krisenfest und die Interview-Erfahrung waren für mich:

Ein großartiges Projekt, genau zur richtigen Zeit. Beim Interview habe ich durch Rani’s Fragen viel über mich selbst gelernt – die Zeit ist wie im Fluge vergangen.

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Weitere Interviews aus dieser Serie – Krisenfest 2021

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