Bist du auch hin- und hergerissen, wenn es um Routinen geht? In meinem neuen Blogbeitrag erkunde ich die Faszination und Herausforderungen von Ritualen in unserem Alltag und wie wir sie flexibler gestalten können, um unser Leben wirklich zu bereichern. Entdecke mit mir, wie du deine Routinen lieben lernst!
Routinen – eine Hassliebe?
Ich habe ein gespaltenes Verhältnis zu Ritualen und Routinen und möchte deshalb heute diesen Beitrag mit dir teilen. Auch wenn ich finde, dass Routinen super sind, merke ich immer wieder Probleme mit ihnen und denke, dass auch Routinen mehr Flexibilität und Anpassung brauchen, wenn sie in unserem Leben bleiben sollen.
On-Off Beziehung
Einerseits finde ich Routinen toll! Lange hatte ich die Illusion, dass mein Leben einfacher wäre, wenn es geplanter und getakteter wäre – planbarer, vorhersehbarer und entspannter. Wenn ich es nur schaffen würde, die perfekten Routinen in mein Leben zu integrieren, wären alle meine Probleme gelöst. Ich wäre endlich einfach nur glücklich. Heute muss ich über diese Vorstellung lachen. Vor kurzem hatte ich die Eingebung, dass es auch okay ist, einfach mit allem zufrieden zu sein.
Nun bin ich glücklich, aber irgendwie immer unzufrieden. Unzufrieden, weil sich so ein perfekter Tag in meinem Leben einfach nicht realisieren lässt und sich schlicht nicht alles ausgehen kann.
Andererseits habe ich Rituale in meinem Leben, die ich nicht mehr missen möchte. Und ritualisierte, oder auch automatisierte Handlungen, Dinge, über die ich gar nicht mehr nachdenken „muss“, sind natürlich auch praktisch.
Thema Morgenroutine
Zum Beispiel meine Morgenroutine: Als ich begann, Yoga zu üben, habe ich schnell das Ölziehen für mich entdeckt. Nasenspülen und der Zungenschaber sind nach dem Zähneputzen genauso wenig wegzudenken wie das heiße Wasser mit Zitrone. Unter der Woche entscheide ich mich immer wieder neu für die Routine: Yogapraxis und Meditation. Am Wochenende ist alles bisschen anders, aber auch hier bemühe ich mich, keine Ausreden gelten zu lassen. Mir die Zeit dafür zu nehmen, verändert für mich die Energie für den Morgen und den ganzen Tag. Zusätzlich würde ich auch gerne drei bis fünf Mal pro Woche Sport machen. Im Winter gelingt mir das besser, denn in den anderen Jahreszeiten, besonders im Frühsommer, Sommer und Herbst, sind die Hundespaziergänge einfach immer länger. Ich bin dann deshalb auch einfach oft zu müde für zusätzlichen Sport.
Mehr Flexi?
Ich hätte noch gerne eine Leseroutine, abgesehen von der Zeit am Abend, nachdem ich in mein Tagebuch geschrieben habe.
Weil ich die Macht und Kraft von Routinen kenne, hätte ich auch noch gerne eine Schreib-Routine, eine Arbeits-Routine, eine Lern-Routine. Am liebsten hätte ich für alles Zeit. Doch ich merke, das gelingt mir mal mehr, mal sehr viel weniger.
Als Blinkist-Fan bin ich letztens über das das Buch „Die sechs Elemente des Erfolg“ von Carsten Maschmeyer gestolpert. Der Autor beschreibt darin das Konzept der Flexi-Struktur. Egal was ist ist, Hauptsache es wird innerhalb der Woche erledigt. Das klingt grundsätzlich nach einem guten Ansatz. Ob er bei mir klappen würde, weiß ich allerdings nicht. Die Idee, dass man manche Aufgaben einfach an einen anderen Tag der Woche erledigen soll finde ich super, aber irgendwie bestünde für mich da auch die Gefahr, dass dann am Ende der Woche viele Dinge auf mich warten würden.
Wie du deine Routinen lieben kannst
Routinen finde ich also großartig, und sie funktionieren am besten in einem regelmäßigen. Leben. Doch erstens habe ich festgestellt, dass ich für jede Aufgabe genau die Zeit brauche, die ich dafür geplant hatte. Siehe auch Parkinsonsches Gesetz (Quelle)
Dass ich mir mein Leben selbst einteilen kann, empfinde ich nicht immer nur als Befreiung. Die Freiheit, mit meinem Tag recht großzügig zu tun, was ich möchte, empfinde ich als große Herausforderung. Sich selbst Aufgaben einzuteilen und dann neben der Arbeitszeit auch Freizeit einzuplanen, ist gar nicht so einfach. Manchmal ist es richtig befreiend, einige Fix-Termine zu haben, die den Tag und die Woche strukturieren. Zwar habe ich Fixpunkte wie meine Yogakurse, muss mich aber jedes Semester neu auf einen Stundenplan einstellen, den die Universität mir vorgibt. Zumindest solange ich noch studieren möchte. Das bedeutet, ich muss mich immer wieder neu einstellen und mein Rhythmus verändert sich je nachdem, ob gerade Ferien sind oder nicht. Ferienzeiten und Feiertage sind nicht optimal für meine Tagesstruktur. Gibt es keine Zeitvorgaben von außen, muss man sich neue schaffen – und einhalten.
Was Routinen zum groß werden brauchen
Routinen sind wirklich hervorragend um so einen Rahmen in unser Leben zu bringen. Wenn sie erst mal implementiert sind, müssen wir nicht mehr darüber nachdenken. Wir entscheiden uns einfach für die Routine und damit für Dinge, die uns aber gut tun.
Dieser Punkt ist auch in meinem AtemDate Programm eines der Themen in der Basisarbeit, die sich dann auch durch die 4 Wochen zieht.
Dran bleiben
Routinen sind super, aber sie ins Leben zu integrieren ist – und bleibt – harte Arbeit. Man muss einfach dran bleiben.
Es hilft, wenn man die Dinge, die man in sein Leben integrieren möchte, in kleinen Schritten, also etappenweise, integriert und dafür sorgt, dass sie Spaß machen. Es hilft zu wissen, was einem Freude macht, ein Ziel zu haben und milde mit sich zu sein. Routinen zum Beispiel am selben Tag nachzuholen oder einfach am nächsten Tag weiterzumachen. Einfach weitermachen. Nicht darüber nachdenken oder dem Gedanken glauben: Jetzt ist alles verloren!
Konsistenz hilft. Kleine Schritte helfen, Milde hilft, und Humor.
Nahrhaft und Freudvoll
Welche Routinen hast du in deinem Leben, die dich nähren, stärken und dir helfen, einen Tagesablauf zu haben?
Etwas das mir hilft dran zu bleiben, wenn sich mal mein Tagesablauf radikal von der Norm unterscheidet: Das setze ich immer öfter auch um: in dem Moment, in dem ich daran denke, mache ich es einfach in diesem Moment. Das klappt überraschend gut, wenn ich nicht den sofort auftauchenden Ausreden glaube.
Überprüfe alle Ausreden, die dir einfallen und du bist sehr überzeugend, denn sonst hättest du vermutlich gar kein Interesse daran diesen Artikel zu lesen.
Selbstreflexion
Wann fällt es dir leichter? Bist du ein Morgenmensch oder ein Abendmensch? Mir hilft es, wenn ich die Dinge am Morgen erledigt habe, am Abend finde ich Ausreden oder bin mit anderen Dingen beschäftigt.
Wieviel Motivation hast du den inneren Schweinehunde zu überwinden und weiß auch dein Umfeld von deinen Plänen – Es muss mitspielen und Kommunikation das wichtigste.
Was ist dein Ziel oder dein Warum?
Eine große Herausforderung ist das Ziel.
- Wenn du dein Ziel nicht klar vor Augen hast, verlierst du die Motivation.
- Wenn dein Ziel nicht wirklich deines ist, verlierst du die Motivation.
- Wenn dein Ziel zu groß ist, verlierst du die Motivation.
Güte – wie nett bist du zu dir?
Maitri bedeutet liebevolle Güte und das ist eines meiner Schlüssel, um immer wieder neu zu beginnen. Nicht mit sich selbst schimpfen oder hadern, sondern das Vergangene vergangen sein lassen und heute neu starten. Oder einfach jetzt. Selten hält uns wirklich etwas davon ab. Es ist wie Zähneputzen oder am Abend abschminken. Wir wissen, es ist gut für uns, also überwinden wir uns.
Alles bleibt anders
Jeder Tag ist anders. Jeder Monat hat eine andere Energie, jede Jahreszeit kommt mit ihren eigenen Spielregeln. Anpassung ist für mich das Zauberwort. Auch wir selbst stecken in unterschiedlichen Lebensphasen, wir werden älter. Das Leben ist Veränderung. Die Routinen müssen also angepasst werden. Im Winter bewegen wir uns anders als im Sommer, oder?
Routinen sind also vielschichtig. Manche sind wichtig, regelmäßig gemacht zu werden. Doch man sollte sich auch nicht abhalten lassen, sie sofort wieder aufzunehmen, wenn man mal eine Pause gemacht hat, wie zum Beispiel nach einem Urlaub.
Manchmal können sich Routinen verändern, wenn wir eine andere Tagesroutine haben, oder wir planen 1 – 5 mal pro Woche für die Routine ein. Dann ist es nur wichtig sich daran zu halten… und sie sofort wieder aufzunehmen, wenn wir mal eine Pause gemacht haben, wie einen Urlaub zum Beispiel.
Schlussgedanken
Routinen sind notwendig, denn sie helfen uns, Struktur in unser Leben zu bringen. Doch Starrheit wird dem Ganzen vermutlich die Freude nehmen.
Was denkst du über Routinen und welche Handlungen in seinem Tag, deiner Woche oder deinem Monat sind Routinen oder Regelmäßigkeiten?
Hast du eine Morgenroutine? Wenn ja welche?
Ich freue mich, wenn du mir deine Erfahrungen und Sichtweisen mit mir teilst.
Atemdate im Juli 2024
Ab Juli biete ich mein neues Programm „AtemDate“ an! In diesem vierwöchigen Training lernst du, wie du durch bewusste Atmung mehr Balance und Ruhe in deinen Alltag bringst. Gemeinsam erkunden wir Atemtechniken und Routinen, die dir helfen, stressfreier und bewusster zu leben. Melde dich jetzt an und starte dein persönliches Atem-Abenteuer!
> mehr zum meinem Angebot Atemdate
Lies weiter
- Morgenroutine
- Gedanken über Routinen – inspiriert durch 28TC und Anna Koschinksi
- Buchrezension – Der Power Effekt von Nathalie Karré
- Vertraue deinem eigenen Tempo – ein Krisenfest-Gespräch mit Louise von Bülow – Folge 73
Life auf Instagram
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Liebe Rani! Namaste 🙏
Ich habe Deine Gedanken zum Thema Routine gelesen.
Ich habe ja schon ein Alter wo man nicht mehr immer den Alltag planen muss.
Meine Routine besteht eigentlich nur im morgendlichen Ritual, aufstehen, Badezimmer und Frühstück.
Ansonsten lass ich einfach alles auf mich zukommen, und werde dann reagieren wie es gebraucht wird.
Ich wünsch Dir weiterhin alles Gute, für Deine Gesundheit und Deinem Beruf.
LG Monika 😂
🙏Namaste