Manchmal liegt es in der Luft – ein Thema. Und dieses Wochenende scheint es auch wieder so gewesen zu sein – war es der Vollmond am Samstag? In der Zeit des Vollmonds, so sagt man, geht es ums Los-lassen, zu-lassen. und sein-lassen. Dinge, in denen die Menschheit aktuell nicht so gut ist. Und das ist wieder einmal ein Blog in dem es um meine persönlichen Gedanken geht. Meine Reflexion von Geschehenem und Erlebtem. Sei anderer Meinung. Das ist ok. Mir geht es hier darum dir zu zeigen, was es in mir auslöst und vielleicht, löst es etwas in dir aus. Wenn du der Meinung bist, dass es nur deine Meinung gibt und nur du die Wahrheit kennst, solltest du vielleicht nicht weiter lesen, denn es könnte sein, dass diese Zeilen etwas zeigen, das mit deiner Wahrheit nicht überein stimmt. Das ist ok.

Es ist ok.

Ach wie viel öfter sollte ich diesen Satz denken.

Eigentlich Karuna

Dieser Blogartikel sollte eigentlich über Karuna, das Mitgefühl handeln, oder das was ich darunter verstehe.

Wie es dazu kam? Am Samstag vor einer Woche haben wir einen Ausflug in die nahen Berge gemacht und ein Teil in mir ist noch immer damit beschäftigt mein Tempo zu rechtfertigen. Mein Tempo zu rechtfertigen. Als müsste ich das! Als müsste ich jedem da draussen erzählen, das ich lungentransplantiert bin, als ob es eine Rechtfertigung dafür bräuchte, dass mein Tempo, mein Tempo ist. Langsam, gemütlich, achtsam. LANGSAM. Das war lange Zeit ein Problem für mich. Besonders in der Zeit vor meiner ersten Lungentransplantation. Aber auch danach. Ich denke schnell, handle schnell, gehe schnell. Aber wozu? Wenn ich mir eine Frage nicht mehr klar beantworten kann, dann lasse ich diese Gedanken los. Immer wieder. Loslassen. Sein lassen – erinnerst du dich?

Ich will also von Außen Wertschätzung für das was ich bin. Offenheit und Freundlichkeit.

Aber kann ich das selbst immer leisten?

Seufz. Nein. Vor allem beim Autofahren. Da kommen sofort Bewertungen und er erhobene Zeigefinger. „Die Leute“ fahren so unachtsam. Stimmt leider oft, doch vermutlich gibt es dafür auch einen Grund.

Das fällt mir dann auch immer wieder und immer öfter und vor allem immer rascher auf.

Karuna. Mitgefühl. Das ist ein Begriff aus dem Buddhismus und der Yoga hat ihn integriert. Doch in seiner Basis geht es im Yoga um den eigenen Weg, und im Buddhismus um die ganze Welt. Stimmt auch nicht ganz, aber hier mal der Einfachheit halber. Die Gedanken des Buddhismus fallen im Yoga auf gute Erde.

Karuna. Mitgefühl.

Das, was ich für mich will. Dieses Verständnis, und die Anerkennung meines Weges – und Leides.

Das sollte ich doch auch für andere schaffen.

Metta Meditation

Im Buddhismus gibt es die Metta-Meditation -Metta, das bedeutet liebevolle Güte

  • Möge ich glücklich sein.
  • Möge ich mich sicher und geborgen fühlen.
  • Möge ich gesund sein.
  • Möge ich unbeschwert und mit Leichtigkeit durchs Leben gehen.

Es beginnt mit mir, weil ich hier jeden Tag, jede Sekunde üben kann, aber es umfasst alle andere Menschen auch, denn im zweiten geht es darum

  • Mögest DU glücklich sein…
  • Mögest DU dich sicher und geborgen fühlen.
  • Mögest DU gesund sein.
  • Mögest DU unbeschwert und mit Leichtigkeit durchs Leben gehen.

Und es geht leicht, das mit geliebten Personen zu machen, doch im dritten geht es dann darum das einem Menschen zu wünschen, der einem nicht liegt.

Pfuh.

Der Autofahrer, der mich gerade geschnitten hat.

Heftig.

Die ideale Gesellschaft

Und dann kam am Abend ein Post einer Bekannten – Streit mit Bekannten und die Frage: wie eine ideale Gesellschaft aussehen sollte.

Meine Antwort darauf war: „Die ideale Gesellschaft gibt es nicht. Es gibt viele Menschen die gemeinsam leben lernen sollten. Es gibt Respekt, Toleranz, Wertschätzung und Liebe.
Heute erst wurde ich daran erinnert, Karuna zu üben. Mitgefühl. Mit anderen und mit mir selbst.
Das wäre ein Selbst, mit dem ich leben lernen könnte…. Mit mir und anderen“

Die ideale Gesellschaft gibt es nicht? Bin ich verhärmt, böse, sehe ich schwarz? Nein.

Die ideale Gesellschaft gibt es deshalb nicht für mich, weil es zuerst Geschöpfe braucht, die sich in diese Gesellschaft einfügen wollen. Die mit sich selbst im reinen sind. Erst dann, können wir aus den vielen Individuen eine Gesellschaft bauen, die sich ständig weiter entwickelt, die sich selbst hinterfragt, verbessert, anpasst an das was das Leben von uns verlangt.

Seit Jahren sehe ich wie die eigene Meinung nicht mehr gesagt wird. Egal welches Thema. Eine Antwort ist richtig, die andere falsch. Es zerreisst Familien – es zerreisst die Individuen, denn wenn ich etwas fühle aber das nicht artikulieren soll, wenn ich nicht mehr weiß, ob ich so sein darf, oder anders?

Sei du selbst. Das höre ich so oft – aber lassen wir das beim anderen überhaupt noch zu?

Ich lese (verkürzt) „Ich bin mir selbst die beste Gesellschaft, wenn Menschen das nicht akzeptieren, sollen sie gehen. Mein Raum darf nicht verletzt werden“

Wie heilsam wäre hier Mitgefühl?

Heilung

Ich darf sein, du darfst sein wir alle sind wichtig.

Voraussetzung ist immer, dass mein Handeln andere nicht verletzt, oder? Haben wir Kommunikation verlernt? Ich las letztens, dass die Kultur eines Tischgespräches verloren gegangen ist. Die Menschen reden 1:1 miteinander, aber es findet kein gemeinsames Gespräch mehr statt.

Hier finde ich, findet statt eine ideale Gesellschaft zu entwickeln.

Du bist noch da?

Möglich, dass meine Gedanken etwas in dir ausgelöst haben.

Was ist das?

Für mich ist klar – Mitgefühl beginnt bei mir und ich strahle es aus. Das was ich für mich kann, das kann ich für andere auch.

Mögest du glücklich sein

Namaste

Rani

Weiterlesen?

Dazu ein sehr feiner Podcast: https://lauraseiler.com/podcast-25-liebevolle-guete-meditation/

Und ein Link für eine Anleitung: https://ich-will-meditieren.de/meditationstechniken/metta-meditation 

Und noch etwas zum Nachdenken