Nach dem Interview mit Nicole Wehn letzte Woche => reinhören? => hatte es mich gepackt. Eigentlich schon während des Gesprächs aber dann noch einmal und dann so richtig, als ich das Interview geschnitten und danach noch einmal gehört habe.

Ja, ich weiß – Hallo Perfektionismus.. aber so bin ich wirklich tief im Thema drinnen und es fällt mir viel leichter Blogartikel und Postings zu verfassen.

Der Rahmen

Jedenfalls war am Sonntag, 25. September Neumond, und ich bin eine Eso-Frau, und ich habe ein Kartenset, das mir aktuell besonders lieb ist, und am Sonntag Abend zog ich die Karte „Schwitzhütte“, die dazu einläd, doch mal alles abzugeben, raus zu schwitzen. Der Erde zu übergeben, was du nicht mehr brauchst.

Wenn du schon einmal umgezogen bist, dann weißt du: Ausmisten kostet immens viel Zeit und meistens endet es dann so, dass ein Teil ausgemistet und ein anderer Teil dann in Kartons mitgenommen auf den nächsten Motivationsschub wartet.

Ich bin inzwischen schon recht gut – und effektiv – beim Ausmisten. Zumindest was Dinge betrifft. Bei Ideen & Co bin ich da schon wesentlich langsamer. Jedenfalls gab es da diese Idee, sich 4 Stunden hinzusetzen und nichts zu tun, und dann noch diese Karte.

Es blieb mir also quasi nichts anderes übrig.

Und da war noch das Ego, und ein anderer Teil in mir, die das erstens unbedingt ausprobieren und dann auch noch schaffen wollte. Wäre doch gelacht! Haha! 4 Stunden! Die Wette gilt! 😉

Es war, wie es immer mit solchen Dingen ist, nicht der richtige Zeitpunkt, Montag morgen, ohne Vorbereitung, das Leben läuft ja weiter.

Trotzdem. Ich habe mich an den Plan gehalten.

9 bis 13 Uhr. Stille. Nichts tun.

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Hier sind meine Erfahrungen

Vorher noch alles erledigen ist ungünstig. Wenn ich das nächste Mal – yes! Ich mach das ganz sicher wieder! – vorhabe still zu werden, dann beginnt das mit einem Frühstück und einem Schreibtisch der aktuell nichts braucht.

Ich werde sicherlich wieder den Neumond nutzen, weil die Energie da ohnehin so auf „leer“ gepolt ist. Loslassen wäre ja auch bei Vollmond gut. Also zweimal in vier Wochen wäre möglich! 😉

Jedenfalls hatte ich alles vorbereitet. Tee inklusive. Wobei auch hier die Frage aufkam: ist etwas trinken, etwas tun? Streng genommen ja, aber ich habe mich in diesem Fall für Milde entschieden.

Die ersten zwei Stunden

Die erste Stunde begann eigentlich sehr entspannt. Ich kenne das Sitzen ja vom Meditieren, also hatte ich mich auf meinen Meditationsplatz gesetzt. Aber da lenkt mich doch einiges ab, wenn ich die Augen geöffnet habe.. Also hab ich mich zum Fenster gedreht um nach ca einer dreiviertel Stunde festzustellen, dass ich nicht vier Stunden am Boden sitzen kann und dass mir B kalt ist. Heizung läuft noch nicht, also, ab ins Bett.

Das Bett war dann nur für kurze Zeit eine gute Lösung, denn ich bin eingeschlafen und habe die zweite Stunde verschlafen. Was sich noch immer anfühlt wie schummeln, auch wenn ich meine, wenn ich müde bin, sollte ich schlafen. Aber da bin ich dann eben nicht sehr aufmerksam.

Ich lasse es trotzdem gelten.

Die dritte Stunde

Die dritte Stunde war anstrengend, aber im Gegensatz zur vierten Stunde wirklich angenehm. Ich hatte mich auf die Couch gesetzt, nichts zu tun, es war angenehm mal nur zu sitzen. Ich habe meinen Hund beobachtet und das Kommen und Gehen von Wolken und Sonne. Ich dachte nicht viel. Ab und zu kam aber dann langsam der Gedanke auf: dass ich ja geschummelt hätte in der zweiten Stunde und ob ich es nicht einfach doch lassen sollte.

Was tut du hier? Warum tust du das?

Die Fragen hab ich mir recht klar beantwortet: ich will wissen wie es ist und ich will wissen wie es wirkt. Diese Fragen kamen dann doch immer wieder und zusätzlich auch noch eine kleine Stimme die immer wieder nörgelte: was du in der Zeit alles tun könntest!

trotzdem verging dieses Stunde am schnellsten von allen.

Die vierte Stunde

Von Nicole hatte ich gehört, dass sie in der vierten Stunde das Geschenk gesehen hätte. Nun ja. Ich nicht.

Die vierte Stunde war mehr so ein Scharren. Ich war schon in den Startlöchern und die ganze Zeit war da diese Stimme: jetzt hast du eh schon so lange. Ich habe es trotzdem 4 Stunden durchgezogen.

Es war hart.

Ich bin sehr gern – und viel – mit mir allein. Ich mag beim Arbeiten und unter Tags keine Musik, außer meinem Hund ist  meistens niemand hier. Ich kann gut allein sein und ich kenne meine Gedanken.

Trotzdem – was es mir gebracht hat

Erkenntnis #1 Ich weiß jetzt, dass ich, obwohl ich meine Gedanken kenne und mich mag, einige Gedanken in meinem Kopf sind, die nie gedacht werden, weil ich mich lieber ablenke. Die kommen dann hoch. Das ist irre unangenehm, aber sehr heilsam.

Erkenntnis #2 Es ist unglaublich, aber ich habe alles an diesem Tag erledigt, was auf meiner Todo-Liste stand. Das zeigt mir wieviel Zeit ich dadurch verschwende nicht fokussierter zu arbeiten. Die Zeit, die übrig ist, könnte ich viel leichter dazu verwenden, Dinge zu tun, zu denen „ich nicht komme“ bzw. mich durch andere Dinge ablenke. Es ist nichts neues, aber allein dadurch, das ich mich ablenke, bzw. ablenken lasse (Während einer Aufgabe etwas recherchieren z.B.) habe ich unendlich viel mehr Zeit. Das war für mich echt ein Highlight.

Erkenntnis #3 Um sich Zeit zu nehmen, muss man keine Zeit haben. Man muss sie sich nehmen, sonst hat man sie nicht. Auch ein alter Schlager, doch es stimmt und ich habe es erfahren.

Erkenntnis #4 Es ist heilsam einfach nur zu sein. Wir denken oft, wir könnten das nicht, weil sonst..xy. Aber außer, das ich 4 Stunden lang mit mir selbst gekämpft habe, ist nichts passiert. Bleibt alles wie es ist. Nur die Energie ist im Anschluss höher

Erkenntnis #5 Es gibt keinen passenden Zeitpunkt. Während dieser 4 Stunden sind Dinge passiert, die ich gern früher gewusst hätte, und die mich im Anschluss aufgeregt haben. Trotzdem: es wäre nichts schneller fertig geworden. In der Ruhe liegt die Kraft, vor allem die Ruhe im Kopf.

Erkenntnis #6 Ich bin unglaublich stolz auf mich. Es braucht nicht viel, außer dem Willen und den Mut. Beides kostet nichts und bringt immens viel.

und ich kann wiederholen: ich mache es 100% wieder.

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