Vor einiger Zeit habe ich mit meinem Mann über einen Artikel gesprochen, den er gefunden hatte, weil wir darüber gesprochen haben, ob Glück gefunden werden kann.

Der Artikel titelt: „Zwang zum Glücklichsein macht unglücklich“  und ich dachte mir – echt jetzt?  Boah! Das hätte ich mir jetzt nicht gedacht! Der Untertitel lautet nämlich: „Wenn man glücklich sein will oder soll, weil die Gesellschaft und andere es erwarten, macht das nicht unbedingt glücklicher. Wie eine Studie aus 40 Ländern nun zeigt, ist sogar das Gegenteil der Fall: Der Zwang zum Glück macht manche unglücklich, besonders in „glücklichen“ Ländern.“ Quelle 

Und wie immer wenn mich etwas so beschäftigt, wird es ein Blogartikel…. Seit dem ich 14 bin, oder länger, beschäftige ich mich damit, wie ich sein sollte, könnte und müsste, damit mich „die Gesellschaft“ mag, akzeptiert, oder anerkennt, was ich tun könnte um „erfolgreich“ zu sein und was das eigentlich für mich bedeuetet. Nach jahrelangem forschen, habe ich folgende Erkenntnis erlangt: Die einzige, die mich akzeptieren „muss„, so wie ich bin, bin ich selbst. Punkt. Seither geht es mir wesentlich besser und ich denke auch weniger an daran was andere Menschen eventuell denken könnten, und mehr darüber nach, wie ich mein Leben leben möchte.

Sich zu verbiegen bringt nichts.

So zu leben wie „man“ (Wer ist dieser „man“ – Zitat Anna Koschinski) sollte, geht nicht. Es gibt so viele Lebenskonzepte wie es Menschen gibt, und nachdem es mich nur so gibt, wie ich eben bin, habe ich nur ein Ziel: ich möchte so leben, dass ich glücklich bin. Nun ist das mit dem: so leben wie ich will, auch schon wieder so ein Thema – weil: es gibt so viele Möglichkeiten. Zumindest in meinem Fall: ich könnt sooo viel machen! Meine Interessen sind gelinde gesagt unzählbar. Meine Lösung: ich achte darauf, was mich glücklich macht, was sich gut anfühlt und mir Freude bringt. Also zuerst mal mir – und dann – allen anderen.  Diese Vorgehensweise hab ich mir hart erarbeitet – und langsam funktioniert sie.

Was ist bitteschön Glück?

Was macht dich glücklich? Diese Frage können wir uns oft gar nicht beantworten. Wir denken nicht darüber nach. Was sind deine Träume und Wünsche? Antwort: naja, aber die sind alle nicht realistisch… WTF !?!? (darf ich hier nicht übersetzten) Was ist das bitte für eine Antwort? Genau darüber sollten wir nachdenken – Was macht mich glücklich – oder zumindest zufrieden

Diesen Spruch habe ich im Kalender des Flow-Magazins gefunden “ Der echt Name für Glück ist Zufriedenheit“ von Henrie Fredérick Amiel- passt doch genau, oder?

Glück ist, ein Moment – Glück ist niemals ein Dauerzustand! Und Glück ist in unserer dualen Welt auch nur möglich, wenn es UNglück gibt. Wie könnten wir spüren, was Glück ist, wenn wir nicht auch das Gegenteil kennen würden. Wayne Dyer sagt in einem Buch „21 Days to Master Success and Inner Peace) English Edition)** dass das einzige, was nicht Dual ist in dieser Welt, die Stille ist, und ich muss sagen, dass Stille, etwas ist, das mich extrem glücklich macht. Der Moment, wenn ich entspannt bin und mein Gehirn aufhört zu arbeiten und Pause macht ist für mich unendliches Glück. Ich übe das mit Meditation und kann es schön langsam bewusst herbei führen – immer besser – nicht immer, aber ich übe auch erst sei zirka 17 Jahren.

Glück ist für mich persönliche Definitionssache – was mich glücklich macht, kann einen anderen total nerven. Aber soll ich deshalb damit nicht glücklich sein? Ich lasse dich und du lässt mich und alles ist gut.

Jeder ist seines Glückes Schmied

in diesem Artikel wird dieses alte Sprichwort genommen und meiner Meinung nach falsch verstanden. Gundsätzlich. Ich glaube nämlich, dass man für Glück nichts tun muss, eher das Gegenteil. Ich sage jetzt nicht, dass wir alle nicht mehr unsere Träume verfolgen sollen, dass wir uns nicht auch anstrengen sollen, zu erreichen, was uns im tiefsten Inneren wichtig ist. Ganz im Gegenteil, bin ich jemand, der gern etwas tut. Doch fürs glücklich sein, darf ich los lassen. Ich bin glücklich, wenn ich betrachte, was gerade in meinem Leben ist. Dazu muss ich aber aufhören zu tun und ruhig werden. Mir bewusst machen, was ich erreicht habe und was ich in meinem Leben habe, auch ohne dafür etwas getan zu haben oder tun zu müssen. Die Liebe meines Mannes und meines Hundes, die Freundschaft die ich erfahre. Das macht mich glücklich. Doch, wir sind die einzigen, die sich darum kümmern können, glücklich zu sein, doch tun ist der falsche Weg.

In schlechten Gefühlen baden

Schlamm baden finde ich großartig.  – Was das ist? – Schlamm, das sind meine schlechten Gefühle, meine Trauer, meine Wut, mein Frust, meine Ängstlichkeit, meine Scham, … hab ich was vergessen? Und es gibt Momente, in denen das Leben einfach zu schwer ist, in denen alles zu viel wird, in denen wir uns klein, mutlos, hilflos, wertlos, .. fühlen. Und ich empfehle: ein Schlammbad. Geh hinein in diesen Sumpf, schau ihn dir genau an! Schau dir deine Gefühle genau an und beginne sie zu lieben. Pfuh – Fühlt sich das jetzt an wie ein Schlag in die Magengrube? Wir dir übel bei diesem Gedanken? Da sind viele Ängste, die wir verdängen. Diese unerwünschten Dinge sollen wir lieben?

Jap, Genau

Wir sind was wir sind.

Menschen. Wir haben gute und schlechte Seiten und ob wir es wollen oder nicht. Nur mit allem sind wir vollständig. Zuerst gelingt es uns vielleicht nur, diese Dinge, zu akzeptieren – so wie den stinkenden Kompost im Garten. Aber dann, wenn wir uns damit beschäftigen, umrühren, umgraben, hinschauen… dann wird da frische Erde daraus. Kraft. Mut. Zuversicht.

Meine Bäder werden immer kürzer – du erinnerst sich? 14… Ich habe oft Stunden und Tage darin verbracht. Aktuell sind ein paar Minuten genug, vielleicht auch mal eine halbe Stunde, aber dann ist auch wieder gut. Heilmittel soll man nicht überstrapazieren. Schlamm ist gut für die Haut, aber trocken sollte er nicht werden, also runter damit. Duschen hilft. Wasser macht uns klar. Ich stelle mir gern vor, dass ich unter einer Lichtdusche stehe. Funktioniert immer besser. Es gibt eine Karte von Jwala Gamper – „Ich bin ein(e) Meister(in), der/die übt“ sagt sie und genau das ist es. Wir können glücklich sein schon immer – wir dürfen es nur wieder finden – so wie Peter Banning in der wunderbaren Verfilmung. „Hook“ mit dem ewig wunderbaren Robin Williams, seine wahre Identität wieder findet.

Wir sind die einzigen, die uns glücklich machen können, aber nur wenn wir nach Innen und nicht nach Außen schauen. Es ist eine Scheinwelt, die uns vorgaukelt dass alles immer happy-peppy sein soll. Es scheint doch auch nicht immer die Sonne! Es gibt Tag und Nacht. Überall.

Glücklich sein „müssen“, macht unglücklich – no na

Am meisten hat mich an diesem Artikel schockiert zu lesen: „Laut den Forschern könnte es sein, dass weniger glückliche Zeitgenossen in Ländern mit hohem Glücksindex besonders viel Druck spüren, weil sie nicht den allgemeinen Glückserwartungen entsprechen. Außerdem könnte die gefühlte Diskrepanz noch spürbarer sein, wenn man von lauter glücklichen Menschen umgeben ist, die anscheinend keinerlei Probleme mit dem Glücksimperativ haben.“

Wie traurig ist das bitte! Wann ist das passiert, dass wir uns so weit weg von der Realität bewegt haben, dass wir glauben, Glück müsste permanent sein? Welche und vor allem wessen Erwartungen erfülle ich denn nicht? Haben wir wirklich den Anspruch an uns immer glücklich sein zu müssen? Und muss ich mich jetzt als glücklicher Mensch schuldig fühlen, wenn ich glücklich bin und ein anderer nicht? Ist das nicht pervers? Meine Oma hat sich zum Beispiel immer super gefreut, wenn jemand bei der Millionen Show viel gewonnen hat. Man hatte den Eindruck, sie hätte selbst gerade gewonnen. Allein daran zu denken macht mich gerade glücklich!

Wann hast du dich das letzte Mal mit jemandem gefreut – Freude verdoppelt sich, wenn man sie teilt heißt es. Wo ist denn diese Freude? Ist es Neid, in den wir hinein rutschen wenn wir jemanden anderen glücklich sehen? Ist es das wir verlernt haben uns zu freuen für den Anderen?

Erfolg durch Harmonie

Wir erwarten von uns erfolgreich zu sein, toll auszusehen, Geld zu haben, Freuden, Leichtigkeit, Freizeit, tolle Autos, Häuser, Urlaubsdestinationen… Bissl viel, oder? Mit diesem Firmennamen habe ich vor 14 Jahren gestartet und für mich war und ist klar: Erfolg ist für jeden etwas anderes. Wenn wir erfolgreich sein wollen, dann geht es nur, wenn wir unsere eigenen Werte finden und leben. Wenn wir wissen, was uns glücklich macht und wofür wir gerne los gehen. Wenn wir in Harmonie mit uns selbst sind. Das kann niemand anderes für uns tun. Eine Arbeit die wir in uns machen dürfen! an der wir wachsen können und die uns in Wahrheit weiter bringt. So gesehen ist wirklich jeder seines Glückes Schmied – nur heißt es auch „Schuster bleib bei deinen Leisten“ und in der Bhagavad Gita sagt Krishna (schlecht Übersetzt) besser dein eigenes Karma schlecht machen, als das eines anderen gut. Heut würde er vielleicht sagen: Leb dein Leben! Kümmere dich nicht darum, was andere dir sagen, sondern frage zuerst dich: was macht mich glücklich, was kann ich gut und worin und wie bin ich einzigartig.

So, mein Plädoyer fürs Glück, oder besser für mehr weniger ist fertig.
Weniger Stress, weniger Gedanken über die anderen und deren Meinung und für ein Mehr an Selbstliebe und Selbstakzeptanz – damit fängt es nämlich an.

Am Ende sind ich und der Artikel wieder einigermaßen einer Meinung: „Für das Wohlbefinden aller Menschen sei es daher wichtig, die gesellschaftliche Glücksfixierung etwas auszubalancieren und den Wert negativer Gefühle anzuerkennen. Anstatt immer nur dem Glück hinterherzulaufen, sollten Menschen das ganze Spektrum ihres Gefühlslebens zu schätzen lernen.“

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Gedankenanstöße geben, wie du dem Glück entspannter entgegen gehen kannst. Ich wünsche uns allen, mehr Leichtigkeit!

Sorry!

Wenn du jetzt am Ende des Lesens noch immer auf die Antwort darauf wartest, wie du dein Glück erzwingen kannst, bitte lies den Text nochmal! 🙂 Namaste, Deine Rani

 

 

 

Der Artikel zitiert übrigens die Studie von  Egon Dejonckheere (erschienenen im Fachmagazin „Scientific Reports“
und den Word Happiness Report

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