Die liebe Anna Koschinski hat mal wieder eine Blogparade gestartet und ich mache auf den letzten Drücker noch mit. Die Frage ist: Wie wichtig ist Selbstfürsorge und was bedeutet sie für mich.

Auf diese Frage kann man jetzt natürlich nur antworten: sehr wichtig. Doch was ist das mit uns?

Selbstfürsorge. Was ist das überhaupt?

Wenn man das Wort „aufdröselt“ bedeutet es: Für sich selbst sorgen. Tun wir, oder? Wir stehen auf, putzen die Zähne, … und so weiter bis wir am Abend schlafen gehen, haben wir uns bewegt (zumindest ein bisschen) haben wir gegessen und getrunken, haben gearbeitet, vielleicht Freizeit genossen und am Abend, vielleicht nach Chips und Rotwein (gern auch Schokolade) legen wir uns schlafen.

Ehrlich gesagt, hab ich das nie gelernt. Das „für mich selbst“ war entweder egoistisch oder seltam. Als Teenager hatte ich noch recht viel Zeit für mich, aber „für mich sorgen“ außer der üblichen Routine?

Ich glaube ich hab es automatisch gemacht, dass ich, als es mir schlecht ging, geschrieben habe. Und ich habe gelesen – das war Selbstfürsorge.  Ich habe dafür gesorgt, das mein Selbst sich ausdrücken konnte und genährt wurde. Aber als Selbstfürsorge hätte ich das nicht verstanden.

Selbst-Für-Sorge. Als ich noch sehr jung war, habe ich irgendwann mal gelernt, dass es sehr positiv ankam, wenn ich „nützlich“ war. Also hab ich mich nützlich gemacht. Ich hab getan um Anerkennung zu bekommen, und es war ein langer Prozess ins Jetzt, wo ich nicht nur weiß, sondern spüre, das ich nichts tun brauche, um meinen Platz zu haben.

Selbst-Fürsorge. Mein tiefster Punk, an dem ich mich noch hätte retten können, wenn ich es erkannt hätte war, als das Wasser einer gesamten Badewanne kalt wurde, weil ich „noch schnell“ aufräumen musste.

Selbstfürsorge bedeutet heute für mich

  • Pausen zu machen
  • darauf zu achten, dass mir das, was ich tue Freude bereitet, bzw. das Ziel meine Seele nährt
  • es bedeutet für mich, mir zu überlegen, was ich brauche
  • Rituale zu finden, die mir gut tun – aber ohne zu rigide zu werden
  • Räume für mich zu schaffen oder zu nutzen
  • Mich immer wieder zu fragen, wie es mir geht und was ich jetzt brauche
  • gesund zu essen
  • genug Bewegung zu machen
  • meine Beziehungen zu pflegen (das könnte ich mehr)
  • meine Seele zu nähren
  • mir immer wieder selbst auf zu Schulter zu klopfen
  • mich zu loben, wenn ich etwas gut gemacht habe
  • und mich zu loben, wenn ich etwas nicht (sofort) gemacht habe (Prioritäten)
  • es bedeutet auch für mich immer wieder achtsam zu sein, Dinge auszuprobieren und dann auch mal zu entscheiden, dass etwas (so) nicht (zu mir ) passt.
  • sich selbst vergeben – verzeihen… danke Anna – ja das ist super sensationell wichtig – die großen und die Kleinen Dinge. Reminder: wir sind alle nur Menschen, es ist ok Fehler zu machen!

Selbstfürsorge hängt für mich mit Selbstliebe zusammen…

und Selbstliebe bedeutet, dass ich gelernt habe gütig und freundlich zu mir zu sein. Es geht darum, sich selbst so zu behandeln, wir wir andere behandeln würden, die uns nahe sind.

Safety-west first. Wenn ich unter gehe, hat niemand etwas davon – am allerwenigsten ich selbst. Selbstfürsorge bedeutet, zu erkennen, dass wir vor allem da sein können, wenn wir aus der Fülle unseres Seins geben können, nicht die Reste heraus kratzen und lieblos in die Welt streuen.

Selbstfürsorge ist für mich trotz allem kein Auftrag zum Egoismus, kein ich zuerst, sondern ein ich auch. Ich genau wie die anderen haben ein Anrecht auf Liebe, Fürsorge, Wohlwollen. Man sagt, der Buddha hätte gemeint, dass der Mensch, der deine Freundlichkeit am meisten braucht, du selbst bist.

Wer erkennt, wie viel mehr wir in der Lage sind zu lieben, wert zu schätzen und andere zu respektieren in ihrem So-Sein, wenn wir dies für uns selbst praktizieren, wird erkennen, dass der Friede wirklich bei uns beginnt.

Om Shanti