Worauf bist du nicht stolz?
Ich folge einer ganz tollen Frau auf Instagram: Bianca Katzer, ihres Zeichens Marketing-Wonder-Woman. Bei ihr geht es um Mindset, Ziele und mehr. Sie hat auch bei meinem Projekt „wirsindkrisenfest“ mitgemacht und bei ihr gefällt mir ihre Art zu Denken, die Farbe blau und das Meer – vermutlich würden wir stundenlang bei einer Tasse Tee sitzen und quatschen können. Aber darum geht es heute überhaupt nicht.
Bianca’s Posts regen mich immer wieder dazu an zu antworten und als sie fragte: Worauf bist du heute stolz ist es gleich wieder aus mir heraus gesprudelt: „Ich bin stolz auf jeden Schritt, den ich bisher gemacht habe, auf jeden Fehler, auf mein Buch, meinen Blog, meine geringe Angst vor Fehlern. Das war ein langer Weg. Aber auf den bin ich auch stolz.“
und Bianca fragte darauf: „Gibt es auch etwas, auf das du nicht stolz bist 🤔?“
Die Frage, die tief geht
Diese Frage ist großartig! Immer wieder werden wir angehalten, uns darauf zu konzentrieren, was wir gut gemacht haben, worauf wir stolz sind, sind aufgefordert uns zu loben und auf die Schulter zu klopfen.
Aber was ist denn mit den Dingen, auf die wir nicht stolz sein wollen, können oder auch die Dinge die uns leid tun, die wir gern rückgängig gemacht hätten?Situationen und Lebensphasen in denen wir uns nicht so verhalten haben, wie wir hätten können, Momente in denen wir Freundschaften und Beziehungen unbedacht zerstört oder vernachlässigt haben. Absagen, die wir erteilt haben, weil wir in einem anderen Universum waren, nicht nachgedacht oder vielleicht zu kurzsichtig waren. Ich glaube, Dinge nicht gemacht zu haben ist oft das was wir am meisten bereuen, und auf solche Dinge bin ich auch nicht stolz. Natürlich nicht.
Aber es hat mich neugierig gemacht, also hab ich bissl nachgedacht und nachgeforscht.
Worauf ich nicht stolz bin
Meine Antwort an Bianca ging dann ungefähr so: „Natürlich gibt es Dinge, auf die ich nicht stolz bin. Aber was ich gelernt habe ist damit umzugehen und sie nicht zu Gespenstern der Vergangenheit zu machen sondern sie als Lehren für mich zu verwenden.“
Wenn du meinen Blog schon länger liest – ich schreib ja schon seit 2009 – dann weißt Du, dass der Untertitel auch lautet: Leben in Reflexion“ ich lebe, ich lerne. Über die Dinge, die mich beschäftigen denke ich nach und dann schreib ich darüber. Oft, wenn ich für mich bereits eine Lösung gefunden habe.
Wenn ich also darüber nachdenke worauf ich nicht stolz bin, dann fallen mir auf Anhieb sicher 5 bis 10 Dinge sofort ein und es ist nicht so, dass ich sie verdränge. Ich sehe nur nicht ein, warum ich mich in diese Gedanken hinein fallen lassen soll. Hab ich gemacht – früher. .. Ährg.. Stundenlang darüber nachgedacht, wenn ich etwas gesagt habe, was ich lieber zurück nehmen wollte. Hab ich dann solch eine Situation angesprochen kam meist eine irritierte Frage zurück, weil die meisten Menschen keinen zweiten, und oft auch keinen ersten Gedanken verschwendet haben, an das war mir oft nächtelanges Wachliegen beschert hatte.
Ich bin zum Beispiel auch nicht stolz wie ich als Teenager und in meinen frühen Tween-Jahren war. Nein, sicher nicht. Worauf ich aber stolz bin, ist, dass ich da raus bin, dass ich aus dem was mir nicht an mir gefallen hat heraus gewachsen bin.
Ein Heiligenschein nervt
Erst vor kurzem hab ich mir bewusst gemacht, wie anstrengend ich in den ersten Jahren nach meiner Transplantation gewesen bin. Boah! voll anstrengend! Ich weiß alles, ich kenn alles, schließlich bin ich zweimal fast gestorben. Wer will denn sowas hören?
Niemand.
Aber – ich hab das auch gebraucht in meiner Entwicklung, weil jetzt bin ich demütiger. Ich bin da raus, aus meiner Seifenblase. Mein Trauma ist erlöst. Dieses zumindest und ich bin weich gelandet.
Warum?
Weil ich gelernt habe, das Fehler ok sind. Dass ich nicht perfekt sein muss, dass es ok ist, dass ich Phasen habe, wo ich wirklich, wirklich sehr anstrengend war – und auch sein werde. Bin ich erleuchtet? Nein. Wozu auch.
Leben lernen
Ich finde das Leben ist dazu da zu lernen. Ich habe niemals bewusst jemandem weh tun wollen und natürlich tut es mir leid, wenn ich sehe, dass sich Menschen dann lösen. Doch ich kann es in der Vergangenheit nicht gut machen.Manchmal hat es auch etwas Gutes, wenn sich etwas löst und ich bin im Endeffekt froh, wie es ist. Ich schicke dann jedenfalls liebevolle Güte in den Äther und zu diesen Personen. Ich habe jedenfalls etwas gelernt.
Ich habe auch gelernt, Geduld zu haben und zweite – und dritte, und vierte Chancen zu nutzen, wenn ich sie bekomme. Das sind wunderbare Geschenke, mit Menschen, die man supergut kennt oder auch einfach nur lange und die man ins Herz geschlossen hat, wieder Kontakt zu haben. Geschichte ist etwas Gutes. Wir lernen daraus, und wenn nicht? Dann machen wir die selben Fehler immer wieder.
Den Kreis schließt die Liebe
Und das ist etwas, was mir nicht sehr oft passiert, denn – und das ist etwas worauf ich stolz bin, ich forsche tief. Ich reflektiere, ich bin immer mehr gut darin Entscheidungen aus dem Bauch und mit dem Herzen zu treffen, mir Zeit zu nehmen, nicht sofort zu reagieren, mit Zeit auszubitten, loszulassen und – in den Frieden zu gehen, mit dem was ist.
Auch mit meinen Fehlern, Schwächen, Sorgen, Ängsten, mit den dunklen Gefühlen wie z.B der Wut oder der Trauer und der Wehmut.
Deepak Chopra sagt: negative Gedanken bringen nichts, und ich stimme ihm zu. Aber wir können sie erkennen und aus Ihnen lernen. Sie zeigen uns, wo wir zu wenig Liebe in unserem System haben.
Ja, also das sind Dinge, auf die ich nicht stolz bin, aber dann doch wieder. Und das ist meine Antwort auf die Frage von Bianca.
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