Gestern schrieb ich auf Twitter:  „Manchmal war der Weg falsch, und er bleibt falsch. Diese Erkenntnis ist wichtig. Denn nichts, was man erlebt, gelernt und erfahren hat ist jemals falsch, sondern bleibt, der Weg war trotzdem nicht richtig. Das darf auch so sein“

Darum soll es in diesem Text gehen, um falsche Wege und was man aus ihnen lernen kann.

Daran erkenne ich den richtigen Weg

Aktuell stelle ich fest, dass ich was manche Entscheidungen betrifft, definitiv auf dem falschen Weg bin. Das ist bitter, aber es ist eine Tatsache. Wie ich darauf komme? Nun, auch trotz vieler Bemühungen – in diesem Wort steckt schon die Mühe – läuft es einfach nicht. Manche Dinge laufen gut, sie fühlen sich, trotz vieler Arbeit richtig an. Sie laufen vielleicht nicht berauschend, aber man kann eine positive Entwicklung erkennen. Die Tätigkeit, als Gesamtheit macht Spass. Mir ist wichtig das zu erwähnen, denn nicht alles macht mir Freude an dem, was ich tue, aber das Ergebnis erfüllt mich und damit ist die Tätigkeit und alle kleinen und großen Schritte dazwischen für mich im Ganzen eine Freude.

Daran erkenne ich falsche Wege – Wenn nichts so ist, wie es sein soll

Andere Dinge, die ich in mein Leben geholt habe, fühlen sich mühsam an. Es ist schwer dranzubleiben, und sie fressen meine Zeit, so dass ich keine Zeit habe, andere Dinge zu tun.

Ich habe noch ein Beispiel für einen richtigen Weg: Mein Hund. Ich bin kein Hundemensch. Trotzdem haben mein Mann und ich einen Hund genommen. Es ist eine riesige Herausforderung für mich, mir die Zeit zu nehmen und ich habe lange gebraucht zu verstehen, dass es meine Verantwortung ist, die ich (gefälligst) anzunehmen habe. ABER – großes Aber. Mein Hund ist eine Freude für mich und je mehr ich Verantwortung übernehme umso besser verstehen wir uns, und es geht uns immer besser miteinander. Ein Weg, den ich vermutlich so nicht mehr gehen würde, der aber auf jeden Fall richtig ist.

Wenn ich also merke, dass etwas falsch läuft, dann es ist es wichtig, die Richtung zu ändern.

Umwege und Hindernisse

Ich lese auch immer wieder die Meinung, dass falsche Wege nicht nur falsch sein müssen. Ich lese so etwas wie: Vielleicht war der Weg richtig nur bist du falsch abgebogen. Das glaube ich nicht.

Ich möchte hier erklären warum: Wenn ich abgebogen bin, bin ich nicht mehr auf dem ursprünglichen Weg und daher falsch abgebogen, also auf dem falschen Weg. Egal wie man es sieht, der Weg auf dem ich bin ist falsch.

Karte aus Kartendeck Gabby Bernstein - the universe has your back

Karte aus Kartendeck Gabby Bernstein – the universe has your back

Auf einer Karte, die ich gestern gezogen habe steht: Obstacles are detours in the right direction. Sie stammt aus dem Kartendeck:  “The universe has your back” von Gabby Bernstein. So ähnlich sehe ich das auch. Hindernisse sind Umwege in die richtige Richtung.

Sie spricht von Hindernissen und Umwegen. Umwege sind Wege auf denen man falsch abgebogen ist. Ergo – der falsche Weg. Der Spruch besagt weiter: in die richtige Richtung. Wie kann also eine falsche Richtung nun richtig sein?

Für mich bedeutet das: Ich bin unterwegs auf meinem Weg, meine Ziele zu erreichen und dabei mache ich manchmal den Fehler in eine falsche Richtung zu laufen. Mein Ziel ist das Gleiche, aber ich erreiche es auf diesem Weg nicht.

Warum falsche Wege trotzdem nicht schlecht sind

Egal welchen Weg ich gehen, ich erfahre etwas, und wenn es „nur“ das ist, dass der Weg nicht richtig war. Ich lerne etwas dazu, ich sammle Erfahrungen, ich erfahre etwas. Ich bin sicher, dass ich in den letzten vier Jahren viele Entscheidungen getroffen habe, die mich insgesamt nicht weiter gebracht haben, meine Ziele zu erreichen, und meine Wünsche zu erfüllen. Ich würde trotzdem nicht sagen, dass alles was ich in den letzten vier Jahren gemacht habe sinnlos oder nutzlos gewesen wären. Es sind tolle Dinge entstanden, ich habe großartige Menschen getroffen und viele Dinge gelernt, habe neue Fertigkeiten erworben. Das alles sind wundervolle Ergebnisse.

Der Weg war trotzdem falsch, weil er mich nicht in die Richtung meines Ziels gebracht hat, weil ich glitzernden Dingen nachgejagt habe, für die es bei mir noch nicht Zeit war. In meinem Fall würde ich sogar sagen, habe ich einfach meine Hausübungen nicht gemacht, wollte aber trotzdem unbedingt in die nächste Klasse. Ich habe gelernt, aber die Basis passt nicht. Da ist noch Arbeit zu tun. Das Dach droht einzustürzen, weil da kein Haus drunter steht.

Das ist mein ganz persönlicher falscher Weg und vielleicht liege ich damit auch nicht ganz richtig, vielleicht bin ich zu streng, denke zu perfektionistisch. Möglich.

Ich denke, das ist genau der Grund, warum falsche Wege begangen werden. Weil sie sich in dem Moment vielleicht richtig anfühlen. Es ist manchmal nötig sie zu gehen, um zu erkennen, dass sie falsch sind, um die Erfahrung zu machen, oder, um etwas zu lernen, was man für den richtigen Weg braucht.

Nichts ist umsonst. So könnte man es vielleicht zusammenfassen. Das ist tröstlich, wenn man mit diesem Gedanken wieder bei Null beginnt, oder bei Null Plus, denn was man gelernt hat, das hat meine Großmutter immer betont, das kann dir keiner mehr wegnehmen.

Wir sind Menschen. Wir machen Fehler. Wir lernen daraus. Das ist wichtig