Vor einiger Zeit wurde ich von Susanne Krüger eingeladen, für ihr Online-Magazin Nautische Signale einen Beitrag über Selfcare im Business zu schreiben. Das Thema begleitet mich schon viel länger, als es mir bewusst war. Diese Einladung war also der Moment, in dem ich begonnen habe, genauer hinzuschauen – und zu erkennen, wie sehr Selfcare bereits Teil meines Lebens und meines Arbeitens ist.
Auch wenn ich mich schon lange damit beschäftige, war der Artikel für mich ein Anlass, alles noch einmal zu sortieren, zu hinterfragen. Gab es einen Aha-Moment? Nein. Denn für mich ist Selfcare kein abgeschlossenes Kapitel, es ist ein lebendiger Prozess. Und weil mein Business Teil meines Lebens ist, gehört Selfcare mitten hinein.
Selfcare im Business ist mehr als eine Pause
Lange dachte ich, was viele denken: dass Selfcare etwas ist, das man nach der Arbeit macht. Eine Yoga-Einheit oder ein Bad. Ein Tee oder ein Glas Wein. Die hochgelobte Work-Life-Balance gibt es für mich nicht. Sie ist eine Illusion. Wir leben nicht in Trennung. Unser Leben besteht aus vielen Ebenen – so wie wir auch.
Je länger ich lebe, desto klarer wird mir – es funktioniert nicht, die Dinge aus ihrem Zusammenhang zu nehmen. Wir brauchen eine Ganzheitlichkeit um gut zu leben, zu arbeiten und zu wachsen. Ich kann Selfcare nicht vom Alltag, vom Leben, vom Business trennen. Wenn ich versuche, mehrere Systeme voneinander getrennt zu balancieren, die untrennbar verbunden sind, muss ich scheitern.
Selfcare ist Teil meines Business. Von Marie Forleo hab ich den Spruch: “ you are your most important asset.“ Du bist der wichtigste Aspekt in deinem Business, denn ohne mich gibt es mein Business nicht. Aber auch ohne eigenes Business: Du bist der wichtigste Vermögenswert (Asset) in deinem Leben!
Ohne dich gibt es dein Leben nicht. Punkt
Self-Maintenance – Bist du gut gewartet?
Als Selbstständige brauche ich einen „Wartungskatalog“ für mich – vielleicht hast du schon meinen Beitrag zur Self-Maintenance gelesen oder gehört. Ich brauche Dinge, die Körper, Geist und Seele nähren. Alle Anteile in mir wollen versorgt, gehört, verstanden werden.
Die Verantwortung beginnt bei mir. Und sie hört dort nicht auf.
Selfcare bedeutet für mich heute: Flexibilität und Freiheit – aber nicht im luftleeren Raum. Es heißt nicht, dass ich einfach tue, was ich will, wann ich will, und mir alles rundherum egal ist. Es bedeutet: zu wissen, wie ich funktioniere. Was ich brauche, um gut zu arbeiten. Wann ich Pausen brauche. Welche Ernährung, welche Strukturen, welche Umgebung mir guttut.
Denn wenn ich über längere Zeit über meine Grenzen gehe, zahle ich den Preis. Ich habe das oft erlebt – nach großen Projekten, nach Phasen der Überforderung, in denen ich alles allein machen wollte. Am Ende brauchte ich doppelt so lange, um mich zu regenerieren.
Ich habe gelernt: Ich muss nicht in allem gut sein. Und ich will es auch nicht mehr. Ich erlaube mir, unperfekt zu sein. Denn meine Kreativität und meine Flexibilität machen meine Arbeit einzigartig.
Help wanted!
Ein Wendepunkt war, als ich gelernt habe, mir Hilfe zu holen. Ich muss nicht alles alleine tun – auch wenn ich es vielleicht kann. Ich habe Tools gefunden, die mir helfen, meine Energie zu schützen. Daraus ist unter anderem mein Balance-Check entstanden. Ein einfaches Tool, das auch meinen Klientinnen hilft, wieder besser zu spüren, was gerade wirklich gebraucht wird.
Denn Selfcare ist kein „nice to have“ Sie ist notwendig, ein Essential! Sie ist nicht die Kirsche auf dem Kuchen, wenn alles erledigt ist. Selfcare ist dein Fundament, sie ist kein Luxus – sie ist das, worauf ich mein Leben baue.
Und Selfcare ist politisch. Eine Frau, die in sich ruht, ist nicht leicht zu manipulieren. Sie sagt Nein, wenn es ihr Nein ist. Und sie entscheidet nach ihren Maßstäben – nicht nach denen der anderen. So, bin ich sicher, ändern wir die Welt. So werden wir Frauen kraftvoll. So wird deine innere Göttin machtvoll. So kommt alles in Balance.
Blühen statt brühen*
Ich leite Frauen an, wieder bei sich anzukommen. Über Klang, über Atmung, über Körperwahrnehmung. In meinen Yogakursen, in meiner Einzelarbeit kann so eine neue Beziehung zu sich selbst und zum eigenen Körper entstehen. Echte Selbstfürsorge beginnt mit einer Entscheidung: für sich selbst.
Viele Frauen, die ich kenne und begleite, stehen genau an diesem Punkt. Zwischen Karriere und Care-Arbeit. Zwischen Erwartungen und Erschöpfung. Zwischen To-do-Listen und dem Wunsch nach Leichtigkeit.
Was hilft? Atem, Rituale und Präsenz sowie der Mut, ehrlich hinzuschauen. Genau darüber habe ich auch in meinem Beitrag für die Nautischen Signale geschrieben:
„Veränderung braucht Vertrauen.“
Vertrauen in mich selbst. In meine Entscheidungen. In meinen Rhythmus.
Was Selfcare für mich heute bedeutet
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Meinen eigenen Rhythmus zu leben – zyklisch, nicht linear
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Struktur, die mir Klarheit schenkt
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Tools, die mir dienen (nicht umgekehrt)
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Fehler machen dürfen – und daraus lernen
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Nicht perfekt sein müssen
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Und das Leben zu erschaffen, das ich wirklich leben will
Manchmal bedeutet das auch einfach, auf dem Balkon zu sitzen und eine Idee ins Diktiergerät zu sprechen. So wie heute.
Denn Pausen sind der Ort, an dem die Magie passiert.
✨ Wenn du gerade spürst, dass du aus dem Takt geraten bist:
Mach den Balance-Check.
In wenigen Minuten findest du zurück zu dir.
📎 Den Beitrag für die Nautischen Signale findest du hier:
Business-Magazin für Selbstständige mit Unternehmergeist
Blogbeitrag & Podcast – SelfMaintenance
https://www.rani-yoga.at/self-maintenance/
Ich danke dir fürs Lesen – und bin neugierig: Wie erlebst du Selfcare in deinem Alltag – und in deinem Business
Namaste,
deine Rani
* Ich wusste es vorher nicht, diese Methapher gibt es auch im Gärtnern – es bedeutet, dass man lieber die natürliche Entwicklung der Pflanzen (also das Blühen) fördern sollte, anstatt sie durch künstliche Mittel (wie z.B. das Ansetzen von Jauche oder Brühen) zu beeinflussen. .. wie passend! 🙃