Gesunde Bewegung nach Lungentransplantation: Tipps für eine erfolgreiche Rehabilitation
Die Bedeutung von Bewegung nach Lungentransplantation
Annica Jirasko und Clemens Weninger von der PVA Hochegg betonen die Wichtigkeit von Bewegung nach einer Lungentransplantation. Die Motivation für Annica Jiraskos Masterarbeit in diesem Bereich war das Fehlen von Studien, die konkrete Bewegungsrichtlinien für Transplantationspatienten boten. Sie ist eine Expertin der SVA Hochegg die ihre Masterarbeit über Bewegung nach einer Lungentransplantation geschrieben hat, nachdem sie erkannte dass passende Studien fehlend, die spezifische Bewegungsrichtlinien für transplantierte Patienten aufzeigen.
Belastbarkeit des Brustkorbs nach Lungentransplantation
Die Phyiotherapeutin erklärt, dass die Belastbarkeit des Brustkorbs nach Lungentransplantation von der Operationsmethode abhängt. Patienten mit verschiedenen Techniken benötigen unterschiedliche Bewegungsanpassungen. Patienten mit „clamshell incision“ benötigen eine längere Schonungsphase als diejenigen mit lateraler Thorakotomie. Betont wird, dass die Belastung des Brustkorbs in den ersten 10 bis 12 Wochen nach der Operation begrenzt sein sollte. Dennoch ist Bewegung wichtig, sollte jedoch jedenfalls schmerzfrei und symmetrisch erfolgen.
Individuelles Training nach Transplantation
Kontinuierliche Bewegung und Rehabilitation nach der Transplantation und die regelmäßige Teilnahme an Rehabilitation und die fortgesetzte Bewegung zu Hause sind entscheidend für den Erfolg nach einer Lungentransplantation. Die Anica Jirasko erläutert, wie Patienten Übungen und Anpassungen mit nach Hause nehmen können, um ihre Muskulatur zu stärken und ihre Gesundheit langfristig zu fördern und betont die Bedeutung der regelmäßigen Fitness, sowohl vor als auch nach der Transplantation. Sie empfiehlt Übungen zur Stärkung der Muskulatur, vor allem im Brustkorb. Die kontinuierliche Bewegung hilft, die Atemfunktion und Muskulatur zu erhalten oder zu verbessern.
Im zweiten Teil des Interviews betont Clemens Weninger die Bedeutung des individuellen Trainings nach einer Transplantation. Je nach Phase des Genesungsprozesses und den Bedürfnissen des Patienten werden Bewegungsformen wie Kräftigung, Mobilisation und Ausdauertraining angepasst. Auch werden unterschiedliche Bewegungsformen eingesetzt, um den gesamten Körper schonend zu stärken. Die Arbeit an der unteren Extremität und die Kräftigung der Muskulatur stehen im Vordergrund. Sowohl Krafttraining als auch Ausdauertraining, insbesondere Gangschulungen, werden durchgeführt.
Motivation und Unterstützung
Die Motivation der Patienten ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg des Trainings und entscheidend für die Aufrechterhaltung eines regelmäßigen Trainings. Weninger erläutert, wie wichtig es ist, die individuellen Ziele der Patienten zu verstehen und das Training entsprechend anzupassen. Er betont die Rolle von schriftlichem Material, das die Übungen und Trainingsprotokolle festhält, um die Patienten zu unterstützen und ihnen eine Gedächtnisstütze zu bieten. Weninger erklärt, wie Patienten, die bereits Erfahrung mit Bewegung haben, oft leichter motiviert sind, aktiv zu bleiben. Er empfiehlt kontinuierliches Training, sei es durch regelmäßige Rehabilitationsbesuche oder durch interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten und Sportwissenschaftlern
Nordic Walking als effektive Bewegungsform
Ein besonderes Augenmerk wird in Hochegg auch auf Nordic Walking gelegt. Diese Form der Bewegung kann den gesamten Körper schonend trainieren und ist besonders effektiv für Transplantationspatienten. Weninger erläutert, dass die Technik weniger im Vordergrund steht als die Freude an der Bewegung und das gemeinsame Gehen. Er spricht auch über den Mythos, dass Nordic Walking anstrengend sein muss, und betont, dass es wichtig ist, das Tempo individuell anzupassen und auf den Körper zu achten. Er ermutigt Patienten, den Umgang mit den Nordic Walking Stöcken zu erlernen, da sie eine effektive Unterstützung bieten können.
Persönliche Notiz
Das war die große Frage für das Interview mit Annica Jirasko und Clemens Weninger, zwei Physiotherapeuten von der Rehabilitationsanstalt PVA Hochegg. Das etwa 30-minütige Interview habe ich zuerst mit Frau Jirasko und dann mit Herr Weninger geführt, da die beiden sonst das Interview mit Maske hätten durchführen müssen. Frau Jirasko hat Ihre MasterArbeit zum Thema Rehabilitation nach der Lungentransplantation verfasst. Diese kann hier heruntergeladen werden. Das Interview ist für alle interessant die sich mit dem Thema Lungentransplantation beschäftigen. Bewegung ist wichtig, wie wir bereits von Dr. Peter Jaksch gehört haben (=> hier geht es zum Interview) aber wie gestalte ich sie richtig. Wie bereite ich mich auf eine Lungentransplantation auch körperlich vor und wie schaffe ich es danach, meine Fitness zu verbessern, ohne mir zu schaden. Mir war auch wichtig zu zeigen, dass Rehabilitation PRO Patient stattfindet, dass wir (ich schließe mich hier als Patientin ein) eine großartige Unterstützung auf dem Weg zu einem Zustand bestmöglicher Gesundheit erhalten können. Wir haben es in der Hand und es liegt an uns, diese Angebot auch zu nutzen.
Diese und andere Fragen haben mir Annica Jirasko und Clemens Weninger vom PVA – Rehazentrum Hochegg beantwortet
- Wie sieht die Belastungs-Veränderung nach einer LuTX aus Wann dürfen welche Belastungen am Brustkorb abgegeben werden?
- Welche Anpassungen kann und soll man bei Übungen wie BWS-Rotation nach einer TX vornehmen?
- Welche Bewegungen stärken den gesamten Körper so schonend, aber stetig, dass sie ohne Bedenken auch nach einer TX ausgeführt werden können,
- und wie kann ich diese im Verlauf steigern?
- Das PVA Reha-Zentrum Hochegg hat mehrere Broschüren heraus gebracht, zur Atmung, progressiven Muskelrelaxtation und Terra-Band Übungen.
- Können diese Hefte auch außerhalb der Rehabilitation bezogen werden?
- Welche Veränderungen sehen Sie zwischen PatientInnen die regelmäßig kommen, zu solchen, die die Reha nur dann antreten, wenn es Ihnen schlechter geht?
- Die Rehabilitation dauert in der Regel 3 Wochen, was kann ich mir als Patient an Training erwarten.
- Was sollte ich selbst mitbringen (Motivation, etc.) und was kann ich mir von einem solchen Aufenthalt mitnehmen
- Regelmäßiges Training ist sicherlich die effektivste Trainingsmethode. #
- Wie motivieren Sie die PatientInnen dazu dran zu bleiben?
- Wie geht Walken richtig und muss man das schnell üben?
Die Aufzeichnung des Interviews als Video
… und als Audio
Kontaktdaten
Website: https://www.rz-hochegg.at/de/home/
Yoga vor und nach Lungentransplantation?
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Das Projekt
Alles hat mit einer Idee angefangen, daraus wurde ein Online-Event und mit Mai 2022 beginn die Geschichte von Lunge bewegt. Mein Ziel: Information – Mobilisation – Motivation Bewegen ist Leben – egal wie langsam, egal wie wenig aktuell möglich ist – sie erhöht die Lebensqualität und krank-sein ist schon mühsam genug! – Es beginnt mit dem ersten Schritt! Komm in Bewegung! 21 Interview zum Thema: Gesunde Bewegung für Menschen mit Lungenkrankheiten sind entstanden. In der Zeit wurden auch Bonusvideos mit Übungen und Anleitungen kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Videos sind gekommen um zu bleiben. Auf der Website kannst du dir die Inhalte weiterhin kostenlos ansehen.
Alle 21 Experten-Interviews
Lunge bewegt Experteninterviews
Weitere Experten in der Reihe
- Dr. Peter Jaksch im Gespräch mit Lunge bewegt
- Interview mit der Psychologin der Reha Innsbruck (Lube)
- Die TCM Andrea Kainz im Lunge bewegt Interview
Das Lunge Bewegt Übungspaket enthält 10 Videos von 8 Experten
- Silke van Beuningen – 2 Videos mit Physioübungen (16:28 / 5:49)
- Sabine Rösner – Klopfen gegen die Angst (21:06)
- Rani Gindl – Atemübungen (18:00)
- Nicole Hoenig – Achtsames Essen (8:25)
- Daniel Grolle – Tai Chi – Übungen und Einführung (17:22 / 7:52)
- Christa Reidinger – Faszienyoga (26:51)
- Birgit Weyringer – Herstellung Kräuterbadesalz (9:06)
- Alexandra Meraner – Gesundheitsyoga (23:33)