Ich lebe dank einer Organspende. Mein Leben lebe ich, weil es in Österreich möglich ist, eine Spenderlunge zu erhalten. Sogar zweimal.
Das ist für mich nicht nur ein Privileg, das ist für mich auch eine Vereinbarung die ich eingegangen bin. Es ist eine Verantwortung die ich bekommen habe. Mit meiner Lunge bin ich aufgefordert auf mich gut zu achten. Es gibt Regeln. Medikamenteneinnahme und regelmäßige Kontrollen gehören genauso zu meinem Alltage wie eine Reihe anderer Auflagen, die einzuhalten für mich eine gute Lebensqualität bringen.
Es gelingt mir nicht immer, mich an alle Regeln zu halten. Stress ist beispielsweise etwas, dass ich meiden sollte.
Ich arbeite daran mehr Balance zu schaffen und mehr auf mich zu achten. So geht es viele, oder? Es gibt Länder, die ich gerne bereisen würde. Indien zum Beispiel. Ich halte mich daran, nicht zu fliegen oder Sauna oder das Hallen-Schwimmbad zu meiden. Seit 2009 nicht mehr. Ich liebe das Meer und natürliche Seen. Ich kann so vieles wieder machen, deshalb sind die Dinge, die ich nicht mehr haben soll, wie z.B. Zimmerpflanzen kein so ein großes Problem für mich. 5 Jahre nach meiner Re-Transplantation stehe ich hier und bin so gut in meiner Kraft wie ich kann. Bei ein paar Einschränkungen fällt es leichter als bei anderen, aber niemand kann alles haben.
Ich lebe, ich atme und ein freier Atem ist nicht selbstverständlich.
Aber was genau sind die Regeln? Dazu habe ich am 5. Juli 2023 ein Interview mit Mag. Smeritschnig vom Wiener AKH geführt. Wir sprechen über die 4 großen Regeln, die Unterschieden zwischen D und Ö, Gewichtsprobleme und Fernreisen, aber auch über das Rauchen und zum Schluss noch über die Kosten einer Transplantation.
Es geht um Lebensqualität, vertrauen Sie uns, sagt Frau Mag. Smeritschnig am Ende. Ich tue es und mich gibt es schon seit 2010 diese paar Jahre länger

In diesem Interview mit Mag. Beate Smeritschnig, Psychologin im Lungentransplantationsteam am Wiener AKH, geht es um die Themen Abgrenzung und Umgang mit der Umwelt nach einer Lungentransplantation. Mag. Smeritschnig betont die Bedeutung der Kommunikation mit der Umwelt und das Setzen von Grenzen, um ein gesundes Leben als transplantierte Patientin zu führen. Sie spricht auch über die Gefahren von Schimmel und Haustieren für transplantierte Patienten und betont die Wichtigkeit einer schimmelfreien Umgebung und verantwortungsvollen Umgang mit Haustieren. Des Weiteren diskutiert sie den Unterschied in den Essensregeln zwischen Deutschland und Österreich und gibt Einblicke in den Zusammenhang von Medikamenten, Gewichtszunahme und Belohnungsverhalten nach der Transplantation. Das Interview soll dabei helfen, Bewusstsein für das Leben nach einer Lungentransplantation zu schaffen und Informationen zu geben, um die Lebensqualität zu verbessern.

Wir sprechen auch über verschiedene Themen im Zusammenhang mit der Lungentransplantation. Mag. Beate Smeritschnig geht auf die Unterschiede in den Lebensmittelvorschriften zwischen Österreich und Deutschland ein und betont, dass österreichische Patienten weniger diätetische Einschränkungen haben.

Das Ziel ist die Patienten zu ermutigen, sich auf den Genuss von Lebensmitteln zu konzentrieren und eine gute Lebensqualität zu bewahren. Mag. Smeritschnig spricht auch über den Einfluss von Medikamenten wie Cortison auf den Appetit und die Gewichtszunahme nach der Transplantation. Sie betont die Bedeutung von Selbstkontrolle und der Auswahl gesunder Lebensmittel zur Gewichtsregulierung.

Darüber hinaus erwähnt sie, dass Lungenerkrankungen vor der Transplantation zu Gewichtsverlust führen können, und diskutiert die Herausforderungen, mit denen übergewichtige Patienten konfrontiert sind, um die Kriterien für eine Transplantation zu erfüllen. Insgesamt liefert das Interview wertvolle Einblicke in die psychologischen Aspekte und diätetischen Überlegungen im Zusammenhang mit der Lungentransplantation.

  1. Kommuniziere offen mit deinem Umfeld über deine Transplantation und deine Einschränkungen aufgrund der Immunsuppression.
  2. Entwickle eine klare Identität als transplantierte Person und setze klare Grenzen, um deine Gesundheit zu schützen.
  3. Achte auf eine schimmelfreie Umgebung, da Schimmel eine große Gefahr für transplantierte Patienten darstellt.
  4. Wenn du Haustiere hast, achte darauf, dass sie keine Gefahrenquelle darstellen und deine Gesundheit nicht gefährden.
  5. Genieße das Leben und die Lebensqualität nach der Transplantation, aber behalte auch den Hausverstand, wenn es um Ernährung und Gewichtszunahme geht.
  6. Achte auf die Unterschiede zwischen Deutschland und Österreich bezüglich der Regelungen für das Essen nach einer Transplantation.
  7. Schau nicht ins Internet oder auf deutsche Seiten, sondern verlasse dich auf die Informationen und Richtlinien deines Transplantationszentrums.
  8. In Österreich sind die Essensbeschränkungen nach der Transplantation weniger streng als in Deutschland. Du darfst Nüsse, Soja, Sprossen, Obst und Gemüse essen, solange du auf Frische und Hygiene achtest.
  9. Achte auf deine Lebensqualität und genieße Essen als etwas Lustvolles, aber behalte den Hausverstand und achte auf bestimmte Herausforderungen wie Schimmel oder kranke Menschen.
  10. Sei dir bewusst, dass Gewichtszunahme nach der Transplantation häufig auf die Medikamente, insbesondere Cortison, zurückzuführen ist. Achte auf deine Ernährung und versuche, Belohnungs- und Heißhungerattacken zu kontrollieren.

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