„Einerseits will ich am liebsten alle Social-Media-Accounts löschen, andererseits merke ich, ich möchte der Welt etwas sagen.“ Meine Freundin seufzt, mein Herz auch. Denn ich kann das so gut nachvollziehen. Hassliebe Social Media.

Darum geht es auch bei mir. Was will aus dir heraus kommen und wie willst du es in die Welt bringen?

Fragen, die ich mir so lange und so oft gestellt habe. Ich weiß, dass das Internet eine Verbindung zur Welt ist, aber … es gibt so viele Fenster, wie es User gibt. Milliarden. Ich spreche deutsch, also Millionen. Wir sind Sternenstaub und alle wollen wir leuchten. Manche, so wie ich und meine Freundin wollen strahlen, wollen das, was wir wissen, denken, erfahren, leben in die Welt bringen, weil wir spüren, dass es das braucht.

Weiblichkeit, den eigenen Weg, die Schwesternschaft, das Neue Anders, das wir brauchen.

Wir fühlen diese Zerrissenheit, ich bin mir sicher, weil wir spüren, dass es einen neuen Weg braucht. Das nutzen, was da ist – aber auf eine Weise, die mehr zu uns passt. Die fließend ist, sich selbst trägt und weich ist. Die annimmt und gleichzeitig gibt.

Kannst du das denken?

Hier meine Gedanken die ich dazu aufgenommen habe:

Hassliebe Social Media

Und gleichzeitig habe ich etwas zu sagen.
Ich will raus aus dieser Bubble – diesem „gesehen und gesehen werden“,
diesem ultra-multidimensionalen Ding,
das mich anzieht, mich einsaugt,
mich manchmal fast verschluckt.

Ich weiß, was ich brauche:
Stille.

Und doch zieht es mich immer wieder hinein.

Verführung Sichtbarkeit

Es ist verführerisch,
von der ganzen Welt gesehen werden zu können.
Ich weiß, das passiert nicht.
Ich weiß, dass ich nicht von der ganzen Welt gesehen werde.

Aber der Reiz ist da.

Ich will hinaus in die Welt.
Ich will hinausrufen, was mich bewegt.
Ich will mich zeigen.
Ich will mich ausdrücken.

Teilen.

Ich will die Welt als Fenster.
Meine Kommunikation als Fenster zur Welt.
Aber meine Tür – die bleibt zu.
Bis ich sie bewusst öffne.

Mein Gartenzaun als Grenze

Ich habe vor kurzem gehört:

„Deine Grenzen sind der Gartenzaun um dein Haus.
Du entscheidest, wen du in den Garten lässt.
Und dann entscheidest du, wer dein Haus betritt.“

Das hat etwas in mir berührt.
Vielleicht ist genau das der Punkt, den wir neu lernen müssen.

Lernen Grenzen zu ziehen, freundlich aber klar. Hier ist Ende. Bestimmen wie andere in meinen Raum kommen können. Kannst du dich an die Szene in Dirty Dancing – in der Patrick Swayze (als Johnny) mit Baby tanzt und sagt: „Das ist mein Tanzbereich, das ist dein Tanzbereich.“

Das ist ein kraftvoller Moment über Nähe, Abgrenzung und Vertrauen. Warum lassen wir ständig Menschen in unseren Tanzbereich, die da nichts verloren haben?

Wir dürfen neu lernen, wie wir uns zeigen wollen, wie offen wir sein wollen, wie wir mit unseren Grenzen umgehen wollen und wie wir geschützt bleiben wollen – und wann.

Im Strudel der Social Media

Social Media ist wie ein Wasserstrudel.

Es zieht dich hinein – tief nach unten. Aber wenn du dich entspannst, nicht kämpfst und loslässt, lässt es dich auch wieder los.

Der Strudel trägt dich wieder hoch, wenn du dich nicht verlierst. Im Kampf verlieren wir uns viel zu oft. Ich liebe die Philosophie asiatischer Kampfsportarten. Mit der Energie des Gegners arbeiten. Ist das nicht ein schönes Bild?

In früheren Blogs rede ich vom „Schlamm-baden“. Es ist nichts Verwerfliches daran, die Tiefen des Lebens zu spüren. Es ist nicht schlimm, da unten zu sein, und mal nicht zu wissen, wie es wieder nach oben geht. Ich bleibe gern mal ab und zu da unten, denn, es gibt einen Punkt, da gehe ich mir selbst auf die Nerven, dann will ich wieder hinauf. Ich finde es leichter sich sinken zu lassen. Emotionen anzunehmen, denn der Boden hat einen Riesen Vorteil – man kann sich wieder abstoßen und Schlamm ist bekanntlich gut für die Haut.. 😉

Ich kann lernen, mich hineinfallen zu lassen. Mit allem, was ich bin.
Und darauf zu vertrauen, dass ich wieder auftauche. Immer noch ich selbst.

Eine Heldinnenreise

Hier fällt mir Inanna ein. Kennst du ihre Geschichte?
Die Geschichte, in der sie in die Unterwelt geht, Schicht für Schicht alles ablegt. Ihre Kleider, ihren Schmuck, ihre Macht. Bis sie nackt und machtlos vor ihrer Schwester steht. Sie stirbt. Wird aufgehängt.

Doch dann kehrt sie zurück. Ins Leben. Erneuert.
Eine Auferstehung aus der Tiefe. Ein Zyklus von Tod und Wiedergeburt.

Es ist die Reise des Jahres: das Sterben im Winter, die Neugeburt des Lebens im Frühling.

Eine uralte, kraftvolle Mythologie, die uns lehrt, dass das Loslassen nicht das Ende ist, sondern der Anfang von etwas Tieferem.

Die Lust auf Sichtbarkeit

Ich hasse Social Media! 
Und doch ist da diese Lust gesehen zu werden, erkannt zu werden, Teil zu sein. Also doch Hassliebe?

Ich weiß, dass das, was ich zu sagen habe, wichtig ist.
Spüre es.
Will es hinausgeben.
Um zu informieren.
Zu unterstützen.
Und zu inspirieren.

Wie finde ich die Balance in der Hassliebe Social Media

Wo finde ich meine Balance in dieser Welt, die sich so schnell dreht?

Ist es alles Illusion?

Was bleibt von mir außer ein Haufen Datenmüll?

Ich wünsche mir, dass ich am Ende Menschen berührt habe, dass ich Freude und Kraft in die Welt gebracht haben werde. Ob sich Menschen an mich erinnern werden? Ich weiß es nicht. In 10 Jahren, in 100 Jahren in 1000 Jahren?

Werden meine Gedanken in Worten weiter leben und das Leben und Denken von Menschen berühren? Ein schöner Gedanke.

Mein Weg kann alles sein – genau wie ich

Ich kann das alles, wenn ich mich tragen lasse.
Aktiv und passiv in den Strudel und wieder hinaus.
Wenn ich den Boden spüre, wenn ich meinen Boden finde, dann kann ich mich abstützen und wieder nach oben kommen.

In jedem Moment nur das mitnehmen, was ich brauche.

Was meinst du? Glaubst du daran, dass du deinen eigenen Weg finden kannst inmitten des Trubels und der unendlichen Möglichkeiten

Vergiss nicht – du bist Sternenstaub! In einem Universum in dem wir auf einem Planeten leben der in der Unendlichkeit des Alls schwebt liegt die einzige Sicherheit wohl nur in uns selbst

Wie gehst du mit dem Spannungsfeld von Sichtbarkeit und Rückzug um?“ oder „Hast du deinen Gartenzaun schon gebaut?

Quellen und mehr

PS:
Falls du dich fragst, ob ein Strudel wirklich so funktioniert – ja, tatsächlich. In einem Wasserstrudel (z. B. in Flüssen, Badewannen oder Meeresströmungen) wird das Wasser spiralförmig nach unten gezogen. Am tiefsten Punkt entsteht oft eine Art Ruhezone – und von dort kann das Wasser wieder aufsteigen. Dieses physikalische Prinzip spiegelt genau das, was ich hier beschreibe: Es geht nicht ums Untergehen. Sondern darum, dass wir manchmal tief tauchen müssen, um wieder aufzutauchen – klarer, bewusster, verwandelt.

PPS:
Inanna ist eine der ältesten und mächtigsten Göttinnen der sumerischen Mythologie. Sie herrscht über Himmel und Erde und steht für Liebe, Fruchtbarkeit und Macht. In ihrem berühmtesten Mythos steigt Inanna in die Unterwelt hinab, um auch dort Herrschaft zu erlangen. Am Tor der Unterwelt muss sie an sieben Toren jeweils ein Symbol ihrer Macht ablegen, bis sie schließlich nackt und entmachtet vor ihrer Schwester Ereshkigal, der Königin der Unterwelt, steht. Ereshkigal tötet Inanna, und ihr lebloser Körper wird an einen Haken gehängt. Erst nach drei Tagen gelingt es mit Hilfe des Gottes Enki und zweier Ritualwesen, Inanna wieder ins Leben zurückzuholen. Doch um die Unterwelt verlassen zu dürfen, muss sie einen Ersatz für sich bestimmen. So kehrt Inanna zwar ins Leben zurück, aber der Kreislauf von Tod und Wiedergeburt bleibt bestehen – Mit Perplexity erstellt. Eine wunderbare Quelle für solche Geschichten: ArteDea

Kennst Du meinen Blog schon:

Täglich stirbt ein Teil von dir.. und ein neuer wird geboren

oder: Ein Schmetterling werden wollen heißt, die Raupe loslassen zu müssen

Übrigens habe ich in der Teestunde von Nicole Schneider-Grain sie auch gefragt, wenn du in ihre Skool-Comunity kommst kannst du ihre Vertriebsmagie erleben und erfahren wie sie über Social Media denkt. Für mich ein wunderbares Beispiel!! Hier kannst du mehr über die magische Teestunde erfahren