Sterben, um zu leben – Warum Loslassen der Schlüssel für Neues ist
Hast du schon einmal bemerkt, dass wir täglich etwas loslassen? Alte Zellen, vergangene Gedanken, überholte Vorstellungen – Veränderung passiert ständig. Doch warum fällt es uns oft so schwer, bewusst loszulassen? Vielleicht, weil wir glauben, erst „fertig“ sein zu müssen, bevor wir neu beginnen können. Doch das Leben zeigt uns: Loslassen ist kein Ende – es ist ein Anfang.
In diesem Beitrag erfährst du, warum du nicht erst aufräumen musst, um neu zu starten, und wie du mit mehr Leichtigkeit in Veränderung eintauchen kannst.
Entdecke, was passiert, wenn du Raum für Neues schaffst.
Die Angst vor dem Loslassen
Wir reden ungern über das Sterben – besonders, wenn es um unser eigenes geht. Doch Sterben gehört zum Leben. Jeden Tag stirbt ein Teil von dir – Zellen, Erinnerungen, alte Versionen deines Selbst. Das kann beängstigend wirken, doch es ist auch eine Chance: für Freiheit, Veränderung und Neubeginn.
Wir leben in der Illusion von Stabilität und dem „so bin ich“ und machen uns nicht bewusst, dass „Sterben“ täglich in unserem Körper und unserem Ich passiert. Zellen, Hautschuppen, Haare, alte Ideen, Erinnerungen und Wesenszüge – alles vergeht. Das kann eine zutiefst befreiende Erfahrung sein.
Die Illusion der Beständigkeit
Wir Menschen klammern uns an Dinge, die Beständigkeit vermitteln. Wir mögen keine Veränderungen und doch leben wir in einem Universum, in dem kein Moment dem anderen gleicht. Nicht einmal wir selbst bleiben gleich. Wir erhoffen uns, dass Beständigkeit uns Sicherheit gibt, und halten uns daran fest. Doch wenn alles in Bewegung gerät, dann ist es ratsamer, sich in die Veränderung hinein zu entspannen.
Du denkst jetzt vielleicht, ich bin verrückt. Und vermutlich hast du recht – ver-rückt. Nicht mehr an diesem alten Platz. In dem Moment, in dem ich akzeptiere, dass alles immer anders ist, kann ich mich verändern, kann loslassen und alles einfacher machen. Vor allem für mich. Loslassen hat mich an Stellen gebracht, die ich selbst niemals hätte erdenken können. Ich habe von vielen Ideen losgelassen.
Mein radikalstes Loslassen
Die dramatischste Situation, in der ich loslassen musste, war meine erste Lungentransplantation. Ich habe mir sooo lange ein Wunder gewünscht. Und ich wusste genau, wie dieses Wunder aussehen sollte: Meine Lunge sollte auf einmal wieder heil sein.
Mein Wunder sah anders aus: Die Lungentransplantation genau an meinem 32. Geburtstag – neu geboren am Tag meiner Geburt. Ich würde sagen, das ist ganz nah bei einem Wunder.
Meine zweite Lungentransplantation und das Leben seitdem sind für mich ein tägliches Wunder.
Wunder geschehen, wenn wir loslassen
Wunder geschehen, wenn wir loslassen – loslassen von der Vorstellung, dass wir besser wissen, wie es zu sein hat. Unser menschlicher Geist ist oft zu beschränkt, um das große Ganze zu erfassen. Immer, wenn ein Teil geht – oder stirbt – macht er Platz für etwas Neues, vielleicht unerwartetes. So, oder besser. Kennst du diese Aussage nach dem Wünschen? Dr. Wayne W. Dyer sagte: „Du wirst es sehen, wenn du es glaubst.“ Was, wenn wir beginnen zu glauben, dass das, was wir uns wünschen, möglich ist, und es dann in unser Leben tritt?
Loslassen schafft Raum für Neues
Wenn wir etwas Neues in unser Leben bringen wollen, müssen wir uns oft vom Alten verabschieden.
Denk an einen Umzug, ein neues Haustier oder die Geburt eines Kindes. Für alles Neue müssen wir Platz schaffen. Manchmal leicht, manchmal schwer, oft geschieht es unbewusst. Ein neues Paar Schuhe bedeutet vielleicht auch, dass ein altes Paar gehen muss, weil sonst kein Platz ist.
Loslassen von alten Ideen, von Groll oder Geschichten kann sich befreiend anfühlen. Ich liebe es, dafür Rituale zu gestalten.
Manchmal hält uns das Bedürfnis nach Perfektion davon ab, wirklich loszulassen und neu zu beginnen, aber warum nicht alten Gedanken als Nährboden für Neues nutzen? 🌱
Was, wenn du einfach neu anfängst?
Erinnerungen und Erfahrungen dürfen sich neu sortieren, wenn wir etwas Neues beginnen. Ich habe beschlossen, dass ich nicht erst das Alte aufräumen muss. Ich kann gleich beginnen und das Alte nach und nach integrieren oder loslassen. Neu beginnen bedeutet nicht, dass ich „fertig“ oder „bereit“ sein muss. Es muss auch nichts „perfekt“ sein.
Und so kam mir heute dieser Gedanke:
Was, wenn ich einfach ein neues Kapitel aufschlage, ein neues Blatt beginne – und mich in meiner neuen Ordnung nach und nach einrichte?
Dieser Gedanke war so befreiend, dass sofort alle Zweifel und Sorgen gestorben sind – und zwar glücklich lächelnd im Schlaf.
Der perfekte Moment ist jetzt
Manche Dinge brauchen länger, bis wir sie gedacht haben, aber wenn ich warte, bis ich alles Alte geordnet habe, werde ich nie das Neue starten.
Ich fange einfach neu an. Lasse mich durch den Prozess der kommenden Tage führen. Nutze alles alte Wissen, alle Erfahrungen und die Erkenntnisse aus alten Fehlern. Pflege nach und nach das „Alte“ ein – oder lasse es los, wenn es nicht mehr dient.
Aber was, wenn es nicht gut wird?
Prüfen, ob ich intern etwas ändern kann oder neu beginnen.
Ich spüre die Energie des Februars (Loslassen) wirken – und freue mich auf die Energie des März (Neues keimen lassen).
Wie geht es dir mit dem Sterben und Loslassen?
Was wäre, wenn du heute beginnst?
Also, worauf wartest du? Was ist das erste, das du heute loslassen kannst, um Raum für Neues zu schaffen?