Die erste Fassung dieses Blogs entstand am 24. Februar 2018, in einer besonders lehrreichen Zeit für mich. Heute veröffentliche ich ihn neu, um meine Erfahrungen und Erkenntnisse mit dir zu teilen.
Stell dir vor, du könntest jeden Tag bewusst entscheiden, glücklich zu sein. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie diese Entscheidung dein Leben transformieren kann.
Begleite mich auf die Reise durch meine persönliche Geschichte und entdecke, wie du die Macht deiner Entscheidungen nutzen kannst, um mehr Glück und Zufriedenheit in dein Leben zu bringen. Am Ende dieses Beitrags findest du auch ein Video, das ich während der Corona-Pandemie im April 2020 aufgenommen habe. Es enthält tiefe Einblicke in meine Gedanken und Gefühle während dieser besonderen Zeit und verdeutlicht, wie ich die Entscheidung für das Glück auch unter herausfordernden Bedingungen getroffen habe.
Warum „glücklich sein“ eine Entscheidung ist
In Tibet sind die Menschen glücklicher, weil sie davon ausgehen, dass das Leben Leid bedeutet und sich über Kleinigkeiten freuen und dankbar sind. Im „Westen“ glauben wir, das Leben müsse immer schön und einfach sein, und wir leiden, weil das Leben Herausforderungen bereit hält, die uns helfen zu wachsen und uns über das Glück bewusst zu werden, das wir haben. So ähnlich steht es im Buch „Lachen mit Buddha“ von Harald-Alexander Korp.
Wenn man es so betrachtet, ist „Glücklich sein“ eine Entscheidung darüber, was ich vom Leben erwarte und wie ich mit dem umgehe, was mir geschieht.
In diesem Text schreibe ich, warum glücklich zu sein für mich eine Entscheidung ist – eine Entscheidung, die ich immer wieder treffen muss und die jeden Tag, wenn ich die Augen öffne, und in jedem Moment von mir getroffen werden kann.
Glücklich sein ist eine Entscheidung
Man sagt, dass das Üben von Yoga auf unseren Yoga-Matten, in unserem „Yoga-Raum“, den wir uns selbst erschaffen, ein Labor sei. Ein Raum, in dem wir uns beobachten können, in dem wir in einem geschützten Raum mit unseren Stärken und Schwächen, unseren Emotionen und Ängsten konfrontiert werden. Im Alltag sind wir oft abgelenkt, beschäftigt, und dennoch konfrontiert mit all dem, was uns auch auf der Yoga-Matte erwartet – unsere Gedanken und Emotionen.
Alles, was wir schon einmal erlebt haben, alles, was wir erkannt haben, wird zu einer Ressource, die wir auch im Alltag einsetzen können. So hilft das Üben von Yoga uns, besser mit dem zurechtzukommen, was in uns ist.
Ich hatte damals eine ähnliche Situation. Viel Zeit und wenig zu tun. Mein Bewegungsradius wurde durch den Schlauch bzw. die Füllmenge meines Sauerstoffgeräts eingeschränkt. Mein Wollen – oder Können – durch die eingeschränkte Leistungsfähigkeit meines Körpers, der damit beschäftigt war, rund um eine schwächer werdende Lunge zu arbeiten. Trotzdem – oder genau deswegen bin ich davon überzeugt: Glück ist eine Entscheidung.
Wovon spreche ich, wenn ich von Glück spreche?
Glück ist für mich ein Zustand der höchsten Zufriedenheit. Ein Gefühl der Leichtigkeit, der Freude und der Vollkommenheit. Vollkommenheit deshalb, weil ich in dem Moment nichts anderes brauche. Alles ist gut, so wie es ist.
Um dieses Gefühl zu fühlen, brauche ich nicht viel. Alles rund um mich herum kann es auslösen, und ich kann aktiv etwas dazu tun. Das finde ich großartig! Ich bin mir inzwischen sicher: Der Schlüssel zum Glück ist Dankbarkeit – und das auf vielfache Weise.
Um dankbar zu sein, braucht es nicht viel. Es bedarf einer Bewusstheit, einer Aufmerksamkeit und einer Entscheidungskraft.
Und damit bin ich schon bei der Behauptung angelangt, die ich in der Überschrift aufgestellt habe.
Wie entscheide ich mich für Glück?
Wenn ich glücklich sein will, dann muss ich mich bewusst dafür entscheiden. Ich muss wollen und dieses „Müssen“ dann auch umsetzen. Das Wort „müssen“ verwende ich eigentlich nicht so gerne, aber in diesem Zusammenhang drückt es die Notwendigkeit aus, wenn ich mich bewusst dazu entscheide, glücklich sein zu wollen und diesen Zustand auch immer wieder herzustellen.
Manche Dinge im Leben muss man einfach. Wenn ich den Tag beginnen will, ist es notwendig, dass ich aufstehe. Will ich ein Haus bauen, brauche ich einen Plan und Baumaterial, und entweder baue ich selbst oder lasse bauen. Nur den Wunsch zu haben, reicht nicht. Es ist Aktivität nötig, um schließlich in ein fertiges Haus einzuziehen.
Wir alle kennen das Gefühl von Glück, denn wir erleben es auch, wenn wir uns nicht darum bemühen. Seltener, aber doch, denn das Leben schenkt uns immer wieder Momente, in denen wir nichts tun, ruhig sind oder in denen wir etwas aus dem Außen bekommen, das dieses Gefühl in uns auslöst.
Ich habe für mich entschieden, dass ich öfter in diesen Zustand kommen möchte und wie es schon Voltaire ausdrückte: „Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.“ – Voltaire
Meine Meinung dazu ist: Krank zu sein ist anstrengend genug, da muss ich nicht auch noch unglücklich sein! Und statt „krank“ kann man hier einfügen, was man möchte… Ich finde, kein Zustand sollte einen davon abhalten, sich Glück in sein Leben holen zu wollen – und zu können.
![Dalai Lama Glück](https://www.rani-yoga.at/wp-content/uploads/Dalai-Lama-Glück-300x300.jpg)
Dalai Lama Glück
Übung macht den Meister
Alles, was man können will, muss man üben. (Schon wieder dieses „muss“, ich weiß.) Dann drücke ich mich anders aus: „Wenn ich glücklich sein will, ist es nötig, dass ich etwas dafür tue.“ Ich habe weiter oben schon erwähnt, dass es zunächst einmal nötig ist, dass ich mich dafür entscheide!
Wir treffen täglich immer wieder Entscheidungen, ob uns das nun bewusst ist oder nicht. Aufstehen, duschen, Zähne putzen, Tee oder Kaffee, Semmel oder Brot, zu Fuß, mit dem Auto oder den Öffis, Arbeit oder nicht, freundliches Gesicht oder Griesgram, Blick auf das Handy oder die Umgebung… ich habe hier schon sehr viele Entscheidungen weggelassen und trotzdem – an einem „normalen“ Arbeitstag ist es hier noch nicht mal 8:00 oder 9:00 morgens!
Ich kann mich in jedem Moment dafür entscheiden, glücklich sein zu wollen und glücklich sein zu können. Es braucht dafür mein volles Bewusstsein, ein wenig Konsequenz und Entscheidungskraft.
Eine einfache Methode: Dankbarkeit
Eine der wunderbarsten und einfachsten Methoden, glücklich zu sein, ist für mich die Dankbarkeit.
In den letzten Monaten habe ich wieder einige Interviews mit Louise Hay gehört und gesehen. Sie hat es verstanden, für alles dankbar zu sein. Als erster Gedanke am Morgen ein Dank an das Bett und die Decke. Ich hatte noch nie darüber nachgedacht. Aber ein erholsamer Schlaf gelingt eben am besten, wenn man in einem ruhigen, warmen, angenehmen Bett liegt. Gar nicht so selbstverständlich, aber so einfach! Jeder, der Nächte nicht geschlafen hat oder immer wieder geweckt wurde, weiß, wie dankbar man sein kann, wenn man ausgeruht aufwacht… und trotzdem wird es so schnell selbstverständlich.
Schlaf an sich ist schon ein Grund dafür, dankbar zu sein, noch dankbarer könnte man sein, dass man gut geschlafen hat. Als ich auf die Lunge gewartet habe, habe ich mich zum Beispiel darin geübt, immer öfter daran zu denken, dankbar zu sein dafür, dass ich aufwache. Ich war dankbar, dass mein Körper – trotz der vielen Anstrengungen – noch immer funktioniert hat. Ich war dankbar, dass meine Lunge immer noch geatmet hat und ich trotz allem viele Momente hatte, in denen ich mich nicht eingeschränkt fühlte. Beim Schreiben zum Beispiel fühlte ich Inspiration, Kraft und Ruhe. Diesen Text zu schreiben, das hat mich dankbar und zufrieden gemacht.
Die Sonne scheint in das Wohnzimmer. Wir waren damals erst vor kurzem umgezogen. Ich war dankbar, dass ich in der Lage, vieles zu organisieren und dass es sich mit meiner Kraft noch ausgegangen war, die neue Wohnung mit meinem Mann einzurichten. Ich war so dankbar, dass alles so gelaufen ist. Alles, was geschehen ist, hat zu diesem Moment geführt, in dem ich in einem hellen, sonnendurchfluteten Zimmer sitzen und diesen Text schreiben konnte. Heute bin ich dankbar, dass ich mich daran erinnern darf.
Bewusstsein und Achtsamkeit
Wenn ich durch das Leben wandle, ohne mir Gedanken zu machen und dann meine Aufmerksamkeit nur auf die Dinge lenke, die mich stören, werde ich schwerlich glücklich sein können.
Ich meine damit aber keineswegs, alles Negative auszublenden. Im Gegenteil. Ich finde es wichtig, sich besonders die negativen Gefühle anzusehen. Wut, Ärger, Hass sind Gefühle, die in uns wirken und großen Schaden anrichten können, und zwar dann, wenn wir sie uns nicht ansehen oder meinen, sie kämen aus dem Außen und wir könnten nichts dagegen tun, weil ja die anderen…
Jede Emotion, die ich fühle, gehört mir, ist ein Teil von mir, der gehört und gesehen werden möchte. Wenn ich mir das bewusst mache, kann ich, wenn eine Emotion „hochkommt“ – was für ein schönes Bild!! – hinschauen und nachfragen, woher sie kommt und wer sie ist. Ich mache das besonders gerne in der Meditation. Da kommt gerne mal ein Gedanke hoch und oft hat er eine Emotion als Begleitung. Sobald man beginnt, die Emotionen anzusehen und nicht zu verdrängen, kann man erkennen, dass sie nicht so groß, nicht so furchteinflößend und mächtig sind, wie wir dachten!
Je länger ich meditiere, umso schöner finde ich es, wenn ich danach aufstehe und wieder ein Stück weit mehr heil bin, weil ich durch dieses Handeln immer mehr Anteile von mir integriere oder auflöse, was nicht mehr zu mir gehört. Auch heute noch gehört die Meditation zu einer meiner größte Kraftquellen. Die Stille, das Lauschen meiner Gedanken, das im Moment sein ist etwas dass mich zutiefst mit Glück erfüllt.
![Zitat Voltaire Glück](https://www.rani-yoga.at/wp-content/uploads/Voltaire-Glück-Post-300x300.jpg)
Zitat Voltaire Glück
Selbstbestimmung
Wenn ich mir darüber bewusst werde, was ich denke und was ich wann fühle und warum, kann ich viel besser darauf Einfluss nehmen und es steuern. Wir sind nicht die Sklaven unserer Emotionen, Gefühle und Gedanken! Wir können Einfluss nehmen, und wenn wir das gelernt haben, dann geht es darum, das immer wieder zu üben. Das Leben bietet uns immer wieder ein weites Übungsfeld.
Eines meiner Lieblingszitate vom Dalai Lama ist: „Ich glaube, der Zweck unserer Existenz ist, glücklich zu sein.“ Es wird dem Dalai Lama zugeschrieben.
Mein Buch
Hast du diesen Beitrag genossen? Dann gefällt dir vielleicht auch mein Buch: Mein erstes Buch – Mein Leben, meine Lungentransplantationen und ich. Sinn und Glück in schwierigen Zeiten finden
Einleitung zum Video:
Ich möchte dir ein Video aus dem Jahr 2020 zeigen, das während einer besonderen Zeit in meinem Leben entstanden ist. Es ist ein sehr persönliches Video, das meine Gedanken und Gefühle zur Bedeutung des Glücks und der bewussten Entscheidung, glücklich zu sein, festhält. Obwohl es in einer anderen Zeit aufgenommen wurde, ist die Kernbotschaft zeitlos und aktueller denn je. Lass dich inspirieren und nimm dir ein paar Minuten Zeit, um darüber nachzudenken, wie auch du dich jeden Tag für das Glück entscheiden kannst.
Mehr von mir
- Wie du Wartezeiten für dich in wertvolle Zeit verwandeln kannst
- Wohin mit schlechten Gefühlen? Amorex…
- Bedingungslose Liebe und Louise L. Hay
- Instant Karma – Wie geht Glück? Eine Buchrezension
- Mein Glücksdrache aus Holz
Über mich
Yoga hat mein Leben gerettet, deshalb liebe ich diese aus Indien und in den letzten Jahren so moderne Philosophie. Yoga ist für mich Lebensweise, Bewegungs-, Atem- und Meditationspraxis, es ist für mich Lernfeld, ein Ort mich auszuprobieren und eine Möglichkeit in diesem Leben mehr über mich kennen zu lernen.
Das Wissen meiner inzwischen 20 Jahre langen Praxis gebe ich heute an meine TeilnehmerInnen und KundInnen weiter. In meiner Arbeit steht die Selbstliebe an einem zentralen Punkt. Innere. Stärke bauen wir dann auf, wenn uns die Person wichtig ist, für die wir das alles machen. Sanftes Yoga und kraftvolle Flows haben für mich beide den gleichen Stellenwert. Was ist es, was ich gerade brauche, was passt in mein Leben in diese Moment.
Meine Philosophie basiert auf Wachstum, Lebensfreude und Unabhängigkeit. Ich achte stets darauf, erdverbunden und authentisch zu bleiben. Folge mir und begib dich auf eine faszinierende Reise, die nicht nur den Körper formt, sondern auch deinen Geist bereichert und das Herz öffnet. 💫
Liebe Rani,
… und wieder sind es deine richtigen Worte die mich auf meinem Weg begleiten, mich bestätigen, mich aufmuntern um weiter zu machen! Vielen vielen Dank dafür. Ich bin dankbar diesen Blog gefunden zu haben der mich inspiriert. Von Herzen wünsche ich Dir, dass bald eine neue lunge für dich gefunden wird. Alles Liebe Brigitte