Aller Anfang ist Stille

Seit ungefähr 20 Jahren beschäftige ich mich mit Ritualen, den Jahreskreisfesten, Rhythmen der Natur, der eigenen Aufs- und Abs und letztes Jahr endlich hat sich mein Bedürfnis nach meinem ur-eigenen Weg durchgesetzt.

Ich habe mich dagegen verwehrt noch schneller, besser und höher zu fliegen, wenn mein gesamtes Sein nach Ruhe gerufen hat. Und zwar auch nicht die Ruhe, Stille und Besinnlichkeit, die mit Sperr- und Raunächsten zu tun hat. Ich habe meine Bedürfnisse erkannt und – mich nach ihnen gerichtet. Bedeutet: ich habe mir Gedanken gemacht über mein neues Jahr und meine Ziele, meinen neuen Fokus und wie ich das Jahr abschließen möchte. Ich habe Dinge getan, die mir – und meinem Umfeld – gut taten. Es war wunderbar.

Und dann kam der Jänner. In den ersten Tagen ging es noch gut, aber dann, so rund um den 5. hat mich Panik ergriffen. Warum? Weil ich noch im „Langsam-Modus“ war und einer meiner Anteile aber gefühlt schon im Juni gewesen sein dürfte.

Ich habe gelernt, meine Emotionen zu beobachten, zu studieren. Meine Aufs- und Abs, meine Ängste und Befürchtungen und ich habe gelernt sie von einem anderen Winkel zu betrachten, mich von ihnen nicht leiten zu lassen sondern sie als Teil meines Ganzen einzubringen in die Entscheidungsprozesse. Dinge nicht sofort zu entscheiden, sondern sie wirken zu lassen, darüber zu meditieren, Ideen kommen zu lassen indem ich mich befreie von engen Vorstellungen, die Ängste herbei führen. Mich zu öffnen, das ich nicht alles weiß, ja nicht wissen kann und Vertrauen zu haben, dass es einen Sinn hat, wenn ich eine Idee habe und sie mich nicht mehr los lässt. Aber eben auch wie wertvoll und nährend es ist, mit einer Idee „schwanger“ zu gehen, mit Menschen darüber zu sprechen, mir Inspirationen zu holen und eben nicht sofort und unfertig hinaus zu gehen, sondern den richtigen Moment abzuwarten.

Meine Erkenntnis

Der Jänner gehört noch zur stillen Zeit. Er ist noch dunkel, ruhig. Wir haben erst begonnen in dieses Jahr hinein zu schnuppern. Es ist ganz neu. Wie ein Neugeborenes. Es darf Zeit brauchen, es darf noch still sein. Ich genieße die langen Abende, denn bald, und das ist sicher, wird mich die Sonne immer früher wecken, werden die Tag – aber auch meine Energie höher sein.

Ich erfinde mich wieder neu. Das bedeutet: Alles ist möglich. Nutze den Jänner nun für Strategie und Planung, Vorbereitung und Aufsetzen neuer Tools, die ich langsam ausprobieren möchte, bevor ich damit hinaus gehe.

Weniger strikt, mehr entstehen lassen, weniger „ich muss“ mehr zu einem freudvollen Tun. Alles zu seiner Zeit und die kleinen Maiglöckchen und Primeln, die den Frühling anzeigen, die Zeit, in der die Pflanze bereit ist und Kraft hat, die kommen auch erst später.

Ich darf also noch still sein, entspannt, denn im Hintergrund tut sich etwas und für das brauche ich Kraft und bis dahin eben noch Zeit.

Aller Anfang ist Stille

Nach dem Big Bang, im All – ist eine gewisse Art der Stille. In einer Ausstellung habe ich die verschiedenen Geräusche der Planeten gehört – herrlich! Stille niemals ganz still. Immer auch steckt in ihr das Potential für Fülle, für Laute, für Geräusche und mehr. Mein Tempo bleibt langsam, neugierig forschend, wie auch ein Kind seine Welt wahrnimmt, denn in Wahrheit ist „Das ganze Leben ein ewiges Neu-Anfangen“ (nach) Hugo von Hoffmansthal (1874 – 1929)

Was hat das jetzt alles mit Yoga zu tun?

Immer wieder denke ich, ich sollte mehr Yoga und weniger von allem rundherum mache. Doch wer mich kennt weiß: Mein Leben ist yoga und Yoga ist für mich ein Weg hin zu mir selbst. Es durchdringt alle Bereiche meines Lebens weil es inzwischen ein Teil von mir ist, wie ich mich und mein Leben verstehe. Yoga ist ein (Übungs)Weg, der nicht immer einfach, aber immer lohnend ist.

Langsamkeit und Stille fließen in meine Yogakurse ein. in meinem aktuellen Newsletter schreibe ich:

Entspannung und Balance sind die beiden großen Themen, die ich im ersten Zyklus 2021 von Jänner bis Anfang April in die Stunden einflechten werde. Dabei geht es nicht nur darum, in Savasana, der Entspannungshaltung, zu bleiben, sondern eben genau die Balance zwischen Anstrengung und Entspannung zu finden in den Übungen der Körperhaltungen, Atmung und Mediation.“

Bei mir hat alles etwas mit Yoga zu tun und das nicht, weil ich meine Tage auf der Yogamatte verbringe. Oft ist das leider nicht so, aber mein Leben dreht sich darum, in Balance zu kommen, meine Gedanken zu verstehen und Emotionen lesen zu lernen. Der Mensch zu sein, der ich sein kann, ohne meine Ängste, Zwänge und Neurosen. Yoga ist ein Weg hin zu sich selbst bedeutet Selbstliebe und -akzeptanz, Selbstverwirklichung genauso wie die Überwindung des Egos. Das Anerkennen von Schatten und Sonnenseiten des selbst und das integrieren aller Dinge, die mir passieren. Auch mein Business ist Yoga, also versuche ich so viel yogisches Denken auch hier hinein zu bringen.

Das Ziel: Ein Leben in Balance und Freiheit

Die neuen Rani-Yoga Kurse beginnen am 8. Jänner 2024 => Rani-Yoga