Diesen Beitrag habe ich am 25. August 2021 das erste Mal geteilt. Und heute, im März 2025, mag ich meinen Bauch noch immer nicht. ABER … ich bin wieder ein Stück weit gewachsen.

Beinahe hätte mich die Illusion von dem, wie mein Körper auszusehen hat, davon abgehalten, etwas zu veröffentlichen, worauf ich so stolz bin! Von der gegrätschten Vorbeuge in den Kopfstand. Es ist eine Spielerei und doch mehr. Dieses Jahr feiere ich unglaubliche 15 (!) Jahre länger leben und meine zweite transplantierte Lunge feiert ihren 7. Geburtstag! Mein Körper und ich sind ein großartiges Team, und ich lerne noch immer, die Bilder in meinem Kopf und den Wunsch nach dem „perfekten“ Körper loszulassen und mich über das Wunder meines eigenen Körpers zu freuen!

Vielleicht hast du es auch schon gedacht oder gehört: „Ich bin nicht schlank genug für Yoga.“ Aber stimmt das wirklich?

Spoiler: Nein. Yoga ist für alle Körper – doch oft stehen unsere eigenen Gedanken uns im Weg.

Warum taucht diese Frage überhaupt auf?

Wir wachsen in einer Gesellschaft auf, die schlanke, bewegliche Körper mit Fitness und Gesundheit gleichsetzt. Kein Wunder, dass sich viele fragen: Bin ich überhaupt ‚gut genug‘ für Yoga? Doch diese Annahme ist falsch – Yoga ist nicht nur für sportliche Körper, sondern für alle, die sich mit sich selbst verbinden wollen.

Kann man zu dick für Yoga sein?

Alles, was uns vom Yoga – und von anderen Dingen im Leben, die wir gern ausprobieren würden – abhält, sind unsere Gedanken:

  • Unsere Gedanken über die Sache selbst.
  • Unsere Annahmen darüber, was Yoga ist.
  • Unsere eigenen Selbstzweifel.
  • Und die Angst vor den Gedanken anderer über uns.

Doch hier ist die Wahrheit: Unsere Gedanken bestimmen unser Leben. Und wenn wir lernen, uns von einschränkenden Überzeugungen zu lösen, öffnen sich ganz neue Möglichkeiten.

Wer ist dein Vorbild & ist es realistisch?

In den sozialen Medien sehen wir oft Bilder von schlanken, beweglichen Körpern in akrobatischen Posen. Sie wirken mühelos – und können schnell den Gedanken auslösen: „Das schaffe ich nie.“ Aber ist das wirklich eine faire Erwartung?

Viele dieser Menschen sind Profis, die ihren Körper täglich trainieren. Andere haben vielleicht eine natürliche Beweglichkeit. Doch das bedeutet nicht, dass Yoga nur für sie gemacht ist. Wenn du täglich übst – sei es 10, 30 oder 60 Minuten – wirst du deine eigenen Fortschritte bemerken. Yoga ist kein Wettbewerb, sondern eine persönliche Reise.

Was passiert beim Yoga?

Es stimmt: Manche Menschen investieren viel Zeit, um ihre Asana-Praxis zu perfektionieren. Doch Asanas – also Körperhaltungen – sind nur ein Teil von Yoga. In Wahrheit geht es um viel mehr:
Selbstwahrnehmung – Deinen Körper achtsam spüren und ihm vertrauen.
Stressabbau – Ruhig atmen, auch in herausfordernden Momenten.
Verbindung mit dir selbst – Yoga lehrt uns, präsent zu sein.

Das körperliche Training ist also nur ein Aspekt von Yoga. Viel wichtiger ist die Beziehung, die du mit dir selbst entwickelst.

Der Körper als Fahrzeug – und das ist erst der Anfang!

Unser Körper ist unser Fortbewegungsmittel in dieser Welt – und verdient Aufmerksamkeit, Liebe und Bewegung. Doch es geht nicht darum, ihn zu optimieren.
Es geht darum, ihn wertzuschätzen.

Yoga hilft dir dabei, zu atmen – auch in schwierigen Situationen. Es verändert deine Wahrnehmung: Dein Körper wird nicht länger etwas, das du „kontrollieren“ musst, sondern ein Teil von dir, den du respektieren darfst.

Das Buddha-Bäuchlein: Warum dein Bauch dein Freund ist

Du fragst dich vielleicht: „Schön und gut – aber was hat das mit meinem Bauch zu tun?“ Nun, alles.

Dein Bauch ist ein Teil von dir – und du solltest ihn mit Liebe auf die Yogamatte mitnehmen. Ich kenne das selbst. Ich habe mein eigenes „Buddha-Bäuchlein“ und irgendwann beschlossen, es liebevoll so zu nennen. Denn was wir mit Liebe betrachten, verändert sich positiv.

Die beste Übung für Selbstannahme

Nach meiner ersten Lungentransplantation wog ich nur noch 32 Kilo – und dennoch war ich nie glücklicher. Warum? Weil ich lernte, mich selbst zu lieben. Ich stand vor dem Spiegel und sagte mir: „Du bist schön.“ So lange, bis ich es fühlte.

Ich gab meinem Körper Zeit, wieder zu Kräften zu kommen. Ich passte meine Yogapraxis an mein damaliges Vermögen an. Und als ich nach meiner zweiten Transplantation wieder zunahm, machte ich dasselbe: Ich passte Yoga an mich an – nicht umgekehrt.

Anpassung ist alles – So kannst du Yoga für dich verändern

Vielleicht hast du das Gefühl, dein Bauch „stört“ dich in bestimmten Haltungen. Hier sind einige einfache Anpassungen, um mehr Raum zu schaffen:
Vorbeugen: Beine leicht grätschen, um Platz für den Bauch zu lassen.
Drehungen: Höher sitzen oder den Oberkörper erst nach hinten lehnen, bevor du drehst.
Ausfallschritt & Co.: Hüfte leicht öffnen, Fuß weiter außen aufsetzen oder Hände auf den Oberschenkel legen.

Gib dir selbst Raum für die Bewegung – dein Körper wird es dir danken.

Was bedeutet Anpassung noch?

Anpassung bedeutet, dass du jeden Tag anders bist – und dein Körper auch. Mal freust du dich über eine Herausforderung, mal möchtest du es ruhiger angehen lassen. Dein Zyklus, die Jahreszeiten, dein Energielevel – all das beeinflusst deine Praxis. Und das ist völlig in Ordnung.

Wenn du lernst, auf deinen Körper zu hören, wirst du überrascht sein, wie viel er dir zu erzählen hat. Je mehr du ihn annimmst, desto glücklicher wirst du mit ihm sein.

Fazit: Yoga ist für deinen Körper – nicht gegen ihn

Bewegung soll Spaß machen. Wenn du beginnst, deinen Körper als Verbündeten zu sehen, wird sich dein Verhältnis zu Yoga (und zu dir selbst) für immer verändern. Es geht nicht um das perfekte Aussehen – sondern darum, dich in deinem Körper wohlzufühlen.

Yoga ist kein Mittel zur Selbstoptimierung – sondern ein Weg zur Selbstannah

Wer begleitet dich?

Der richtige Lehrer ist jemand, der dich unterstützt, deinen Körper zu entdecken – nicht jemand, der dir sagt, wie du auszusehen hast. Yoga ist eine Reise, und du entscheidest, welchen Weg du gehen möchtest.

💬 Was denkst du darüber? Schreib mir in den Kommentaren – ich freue mich, von dir zu hören! 😊💙

 

Geht Yoga auch mit (m)einem Bauch