Ursprünglich war dieser Blogbeitrag eine Übung für das Konzept des 10-Minuten Blogs. Kurz und knackig ging er am 9. Februar 2019 in die Welt. Sicherlich von Anna Koschinkis 28 Tage-Content-Programm inspiriert.

Heute im März 2025 veröffentliche ich ihn neu. Warum? Weil das Thema Yoga mit Bauch gerade voll aktuell bei mir ist.

Vielleicht kennst du das: Du siehst ein Bild oder ein Video von dir und bist hin- und hergerissen – stolz auf deine Leistung, aber plötzlich fokussiert sich dein Blick auf ein Detail, das du nicht so gerne magst. Genau das ist mir neulich passiert.

Vor einigen Tagen hab ich ein Video als Story geteilt, dass ich fast nicht teilen wollte. Klassischer Fall von Schizophrenie. Einerseits war ich super stolz auf mich. Ich bin von der gegrätschten Vorbeuge in den Kopfstand und wieder zurück. Anderseits kann man in diesem Video meinen Bauch sehen. Die Version meines Bauches, die ich nicht so gern sehe. Ich hatte noch nie einen schönen flachen Bauch. Ich habe einen indischen Bauch. Ich habe meinen Bauch. Ist so.

Und das hat mich daran erinnert dass ich zwei Beiträge zum Thema Yoga und Körperbild habe.

Diesen hier und der zweite heißt: Rani Yoga – Ist mein Bauch ist zu dick für Yoga? Den findest du auch runderneuert im Blogarchiv.

Es begann alles damit, das mein Mann mir schmunzelnd vom Artikel im Standard: Yoga gegen Bauchfett erzählte. Alles was mit Yoga in Verbindung steht interessiert mich natürlich. Inzwischen nicht nur als Yogainteressierte, Yogalehrerin sondern auch Studentin im Fach der modernen Südasienkunde. Nachdem ich den Artikel gelesen hatte, war ich vor allem eines: enttäuscht.

Warum mich der Artikel geärgert hat.. und es noch immer tut

Zunächst ist die Studie nicht aussagekräftig: Es wurden nur 52 Teilnehmerinnen ausgewählt – und hier ausschließlich Frauen. Außerdem fehlen entscheidende Informationen:

  • Welcher Yoga-Stil wurde praktiziert? Hatha, Vinyasa oder doch Yin-Yoga? Der Energieverbrauch unterscheidet sich erheblich.
  • Welche Rolle spielte Stress? Stress und das Hormon Cortisol tragen massiv zu Bauchfett bei. Hat Yoga wirklich direkt das Gewicht beeinflusst oder eher den Stress reduziert?
  • Was ist mit hormonellen Faktoren? Gerade im Bereich Bauchfett gibt es zahlreiche individuelle Faktoren, die nicht einfach mit Bewegung allein zu lösen sind.

Natürlich tut sich etwas, wenn du über einen Zeitraum von 12 Wochen dreimal pro Woche 75 Minuten lang übst. Bewegung wirkt sich auf jeden Körper aus. Aber was genau hat das mit Yoga zu tun?

Reduzierung auf einen Fitnesstrend? Nein, danke!

Mich regt auch auf, wenn Yoga auf eine Methode zur Gewichtsabnahme reduziert wird. Yoga ist so viel mehr als das:

  • Selbstwahrnehmung – Es hilft, den eigenen Körper bewusster zu spüren, anstatt gegen ihn zu kämpfen.
  • Stressabbau – Weniger Cortisol bedeutet oft eine bessere Fettverarbeitung, ja. Aber das ist eine Folge, kein primäres Ziel.
  • Bewegungsfreude – Es geht darum, Freude an der Bewegung zu entwickeln, nicht darum, Problemzonen zu bekämpfen.

Dieser Fokus auf „Yoga gegen Bauchfett“ ist nur ein Symptom eines größeren Problems: Wir vertrauen immer weniger auf unser eigenes Körpergefühl und geben Verantwortung ab – an Studien, Diättrends oder schnelle Lösungen. Dabei wissen wir oft intuitiv, was uns guttut. Aber hören wir auch darauf?

Was sagt es über unser Verhältnis zu Bewegung aus, wenn wir Yoga nur in Kalorien und Bauchumfang messen? Was passiert mit der ursprünglichen Bedeutung von Yoga, wenn es auf ein reines Workout reduziert wird?

Meine Empfehlung für mehr Wohlbefinden

Wenn du dich in deinem Körper wohler fühlen möchtest, hilft eine Mischung aus Bewegung und bewusster Ernährung. Hier ein paar einfache Tipps:

Schreib auf, was du isst – Nicht als Diät, sondern als achtsame Reflexion. Wo isst du aus Hunger, wo aus Emotionen?
Ersetze ungesunde Gewohnheiten – Kein Verbieten, sondern bewusste Alternativen wählen. (Dazu hab ich einen tollen Tipp: Tiny Habits – Folge doch auch gern meiner Kollegin: Jasmin von Happy Motion)
Bewege dich regelmäßig – Dreimal 30 Minuten Spazierengehen, Walken oder eine andere Bewegung, die dir Freude macht.
Yoga als Ergänzung – Einmal pro Woche im Studio, zusätzlich 1–2 Mal allein für dich – nicht, um „Bauchfett zu verbrennen“, sondern um dich besser zu fühlen!
Andere Optionen ausprobieren – Vielleicht sind Qi Gong oder Pilates mehr dein Stil? Erlaub dir, zu experimentieren.

Bewegung ist keine Bestrafung, kein Muss, keine zusätzliche Aufgabe. Bewegung sollte sich nach Freude und Leichtigkeit anfühlen. Unser Körper ist ein Geschenk – er verdient es, mit Freude bewegt zu werden.

Fazit: Yoga ist nicht dein Fatburner – aber dein Freund

Wenn du Yoga übst, dann tu es nicht, um einen flacheren Bauch zu bekommen – sondern um dich in deinem Körper wohler zu fühlen, unabhängig von seiner Form. Denn das ist der wahre Kern von Yoga. 🙏💙

Yoga ist keine Diät, kein Wettbewerb und kein Mittel zur Selbstoptimierung – sondern ein Weg, dich in dir selbst zu Hause zu fühlen.

Ich bin zwar keine Ernährungsexpertin, aber ich beschäftige mich mit Ernährung, mit mir selbst und meinem Körper.
Das sind nur meine persönlichen Tipps und ich freue mich, wenn sie von dir in den Kommentaren ergänzt werden! 🙂

👉 Wie siehst du das? Was bedeutet Yoga für dich – und welche Gedanken begleiten dich, wenn du dich in Bewegung setzt?