Richard Bach Illusionen Erlöser

Richard Bach Illusionen Erlöser

Aus Richard Bach – Illusionen – Die Geschichte vom Erlöser

Richard Bachs Illusionen und Die Geschichte vom Erlöser! Ich liebe diese Geschichte!

Als ich 18 war habe ich sie gelesen, die Schriftsteller die Persönlichkeitsentwicklung in wunderbare Geschichten verpackt haben. Hermann Hesse’s Sidharta und Narziss und Goldmund. Die Profezeihungen von Celestine von James Redfield, Hans Bemman’s Stein und Flöte, der Krabat von Otfried Preussler und auch

Und niemals habe ich diese Geschichte wieder vergessen können, die im Buch Illusionen von Richard Bach geschrieben steht weil sie mir immer wieder Trost und Hoffnung gegeben hat.

Lieber hören?

https://soundcloud.com/ra-ni-867998193/der-erloser-aus-illusionen-von-richard-bach

Die Geschichte vom Erlöser

Es gab einmal eine Ansiedlung von Geschöpfen am Grunde eines großen kristallklaren Flusses.

Die Strömung des Flusses ging ruhig über alle hinweg. Einerlei, ob jung oder alt, reich oder arm, gut oder böse: Die Strömung ging ihren eigenen Weg, denn sie kannte nur ihr eigenes kristallklares Selbst.

Jedes Geschöpf klammerte sich in der ihm eigenen Weise fest an die Zweige und Steine im Flussbett, denn ihre Art zu leben bedeutete Sichfesthalten; von Geburt an hatte man ihnen beigebracht, der Strömung zu widerstehen.

Aber unter ihnen gab es ein Geschöpf, das eines Tages sagte: „Ich habe es satt, mich immer festzuhalten! Ich kann es zwar nicht mit meinen Augen sehen, aber ich vertraue trotzdem darauf, dass die Strömung weiß, wohin es geht. Ich werde loslassen, damit mich das Wasser forttragen kann, wohin es will; denn wenn ich mich weiter festhalte, werde ich vor Langeweile sterben.“

Die anderen Geschöpfe lachten und sagten: „Du Narr! Lass nur los, und du wirst sehen, wie die Strömung, die du so sehr verehrst, dich packen und auf die Felsen schmettern wird, und du wirst schneller daran sterben als vor Langeweile!“

Aber dieses eine Geschöpf hörte nicht auf sie: Es holte einmal tief Luft und ließ los und wurde sofort herumgewirbelt und von der Strömung gegen die Felsen geschmettert.

Aber noch rechtzeitig trug die Strömung das Geschöpf, das sich nicht mehr festhalten wollte, vom Grunde des Flusses frei, und es wurde nicht länger zerschunden oder verletzt.

Und all die Geschöpfe, die sich stromabwärts angesiedelt hatten und die es nicht kannten, riefen: „Sehet, ein Wunder! Ein Geschöpf wie wir, und doch fliegt es! Seht, der Messias ist gekommen, uns alle zu erlösen!“

Und der, den die Strömung getragen hatte, sagte: „Ich bin nicht mehr Messias als ihr auch. Der Fluss tut nichts lieber, als uns zu befreien, wenn wir nur den Mut aufbringen loszulassen. Unsere wahre Aufgabe ist diese Reise, ist dieses Abenteuer.“

Aber sie riefen nur um so lauter: „Erlöser!“ und klammerten sich dabei an die Felsen, und ehe sie sich’s versahen, war er gegangen, und sie blieben allein zurück und spannen ihre Legenden von einem Erlöser.

Abschluss-Gedanken

Loslassen ist eine der großen Aufgaben in meinem Leben und jedes Mal denke ich: Jetzt, aber jetzt habe ich es verstanden! Jetzt geht es ruhiger weiter! Aber dann lese ich diese Geschichte und weiß – nein – denn es ist der Fluss der mich immer weiter trägt. Ich darf in jedem Moment neu loslassen, neu vertrauen, neu mich einlassen auf etwas, das ich noch nicht kenne. Ich verlasse mich dann darauf, dass ich schon gelernt habe, dass ich etwas mehr verstanden habe, dass ich nachdem ich eine Aufgabe gelöst habe einfach ein Stückchen weiter gekommen bin.

Angekommen. In jedem Moment. Aber nur angekommen im Fluss des Lebens.

Wenn du darauf wartest, dass es irgendwann einmal ruhiger wird, dass du irgendwann einmal weniger zu tun haben wirst, wenn das und jedes erledigt sein wird. Versäumst du das Leben.

Deshalb lass los! Das geht nur ganz oder gar nicht!

Es bedeutet nicht, nichts mehr zu tun, alles sich selbst zu überlassen, es bedeutet, das wir freier sind und uns alle Unterstützung zukommen wird, die wir brauchen.

Om Shanti & Namsté

Mut & Hoffnung, Liebe & Kraft

Mehr aus meinem Blog

Über dem Tellerrand…

Nicolas Sébastien Chamfort französischer Schriftsteller (1741 - 1794)

Zitat Tag ohne Lachen

Erste Version: vom 1. März 2011