Über einen Link in den sozialen Medien bin ich auf die Blogparade von Anna Koschinski gestoßen. Ich wollte schon seit geraumer Zeit einen Artikel darüber schreiben, warum ich eigentlich schreibe. Diesediese Idee geht ja aber noch weiter, denn Anna fragt nach der Motivation für den Start des Blogs. Seiner Entwicklung, meinen Zielen, Wünschen und Träumen und was so „dazwischen“ passiert ist, sich entwickelt hat und vor allem wie es sich in die Zukunft entwickeln soll.

Nun, das ist meine Bloggeschichte… 

Ich habe immer schon gerne geschrieben. Meine Freundin S. und ich telefonierten zum Leidwesen meiner Großmutter, bei der ich aufgewachsen bin, stundenlang und ich erzählte ihr von meinen Gedanken und las ihr das Geschriebene vor. Da war ich ungefähr 16 Jahre alt. Schreiben hat mir schon immer geholfen zu verstehen und zu verarbeiten was in meinem Leben und Kopf so passiert.

Später habe ich darauf vergessen und meine Schreibimpulse wurden immer weniger.

Der Blogstart – Hinaus in die Welt

Als ich 2005 mit der Diagnose Lungenhochdruck und Burn-out zu Hause saß und viel Zeit hatte fing ich wieder damit an zu schreiben. Nicht mehr mit Papier und Stift, sondern am PC. Es war eine neue Erfahrung und es hat Spass gemacht. Ich habe begonnen mit dem Verein für Lungenhochdruck einen Newsletter zu verfassen. Das Schreiben hatte mich wieder!

Im Zuge dessen habe ich – ich weiß gar nicht mehr wie – die Idee umgesetzt meine Gedanken mit der Welt zu teilen. Ich habe mir ehrlich gesagt gar keine Gedanken darüber gemacht wer das lesen wird. Ich wollte einfach meine Gedanken aufschreiben und teilen können. So sind meine ersten Blogeinträge entstanden in denen ich mich mit meiner Krankheit und dem Leben damit auseinander gesetzt habe.

Die meisten Texte sind während meiner vielen Aufenthalte im Krankenhaus entstanden.

Als ich im Juni 2010 das erste Mal transplantiert wurde habe ich damit weiter gemacht und mehr oder weniger philosophische Gedanken publiziert. Auch damals hauptsächlich für mich denn über eine Leserschaft und was ich eigentlich damit erreichen wollte hatte ich mir wieder keine Gedanken gemacht.

Die Inhalte veränderten sich mit meinem Leben

Da ich Yogalehrerin, Ayurveda-Praktikerin und Klangpraktikerin bin habe ich 2011/ 2012 damit begonnen meinen Blog dazu zu nutzen, meinen SchülerInnen Informationen zur Verfügung zu stellen. Mein Blog war für mich zu dieser Zeit eine Aufbewahrungsstelle für Unterrichtsmaterial das ich teilen wollte. Später habe ich auch begonnen die Inhalte meiner Diplomarbeiten für die verschiedenen Weiterbildungen zu veröffentlichen.

Ich habe sporadisch gepostet, ich wollte zwar mehr, aber ich habe mich nicht dazu hinreißen können mich dazu zu bringen regelmäßig zu schreiben. Obwohl immer genug Material da gewesen wäre.

Auch durch meine private Situation waren immer andere Dinge wichtig und ich habe auch nicht viel darüber nachgedacht, ob mein Blog mir dabei helfen könnte meine Gedanken und mein zu Teilen und über ihn auch mehr Bekanntheit zu Erlangen.

Der Anstoß für mehr

Im April 2017 teilten mir die Ärzte mit, dass ich eine chronisch Abstoßung hätte die behandelt gehört. Ich habe sofort damit begonnen alles zu tun was ich mir vorstellen konnte um meine Gesundheit zu unterstützen.

Ich war im Netz meiner eigenen Gedanken, Vorstellungen und  Glaubenssätze gefangen, Erst im Sommer, habe ich begonnen zu merken, dass ich immer weniger fit war, immer weniger Luft bekam und das Leben immer anstrengender wurde. Im September habe ich mit einer Behandlung gegen die Abstoßung begonnen die Photopherese heißt und ungefähr zu diesem Zeitpunkt habe ich den Blog reaktiviert.

Mein Bestreben war es, Informationen über die Lungentransplantation zu Verbereiten und zwar an möglichst viele Menschen. Ich habe Videos gemacht die die Photopherese und die Transplantation in Österreich erklären. Es hat mir sehr viel Freude gemacht.

Was mir wichtig ist

Ich habe meine Erfahrungen mit Yoga in der Zeit des Wartens auf eine neuerliche Lungentransplantation zusammen gefasst und auf meinen Blog gestellt.

Vor allem war mir aber wichtig meine Erfahrungen mit Krankheit und einfach schwierigen Lebenssituationen zu teilen, die ich im Laufe der Zeit gesammelt hatte. Durch meine Erfahrung und Wissen als Yogalehrerin und Betroffene hatte ich jetzt auch eine ganz andere Voraussetzung. Dieses Jahr habe ich mein 10-jähriges Yogalehrer-Jublium gefeiert!

Meine Yogapraxis ist eine der größten Kraftquellen für mich. Ich habe in vielen Ausbildungen Wissen angesammelt, dass ich in Strategien verwandelt habe und dieses Wissen wollte ich teilen um anderen zu helfen eine positive Sicht auf ihre Situation zu finden um dann mit ihr besser umgehen zu können.

Inzwischen bin ich zum zweiten Mal transplantiert. Das Schreiben meines Blogs ist für mich zu einem wesentlichen Teil meiner Woche geworden. Ich habe (m)ein Leben wieder bekommen  und die Möglichkeit es neu zu gestalten. Der Blog ist nun in das Zentrum meiner Tätigkeit gerückt weil ich bemerkt habe wie gerne ich schreibe und wie sehr ich dabei im Flow bin. Im Frieden mit mir selbst. Ich tue etwas, dass ich liebe, verarbeite nach wie vor meine Erfahrungen und Erkenntnisse und schreibe sie auf, weil ich sie mit der Welt teilen möchte und weil ich möchte, dass andere davon profitieren.

Der Ausblick und meine Ziele

In Zukunft möchte ich noch mehr darüber schreiben wie man sein Leben – trotz Krankheit (oder anderen Heftigkeiten) – positiv leben kann. Nicht um dabei die Realität zu übersehen, sondern trotzdem das Beste daraus zu machen. Ich möchte mein Wissen teilen wie man Yoga üben kann auch wenn die Luft knapp ist oder man irgendeine andere Einschränkung hat.

Meditation ist ein wichtiges Thema. Ich bin davon überzeugt bin, dass es wichtig ist im Moment sein zu können. Zu wissen, wie es einem gerade geht und was man braucht. Die Welt wäre so viel schöner, wenn sich alle Menschen etwas lieber mögen würden!

Auch über Ayurveda möchte ich mehr schreiben. Vor allem wie man mit kleinen Dingen sein Leben einfacher, schöner und vor allem leckerer machen kann! Ich liebe die ayurvedische Küche! Es sind tausend Pläne in meinem Kopf die nach einer Realisierung rufen und ich freue mich daran arbeiten zu können.

Wenn ich mit dem was ich tue Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern, sie zum Nachdenken, Inne-halten, oder um-denken anregen kann, dann bin ich zufrieden. Das macht mich glücklich.

Jemand der schreibt wird erst zum Autoren, wenn das was man schreibt auch gelesen wird..

Für wen ich schreiben möchte ist noch die Frage:

  • für alle, die sich mit Yoga beschäftigen wollen und noch nicht wissen wie sie die Praxis so anpassen können, dass sie ihnen hilft gesünder und kräftiger, ruhiger und entspannter zu werden.
  • für alle, denen das Leben gerne mal eine größere Aufgabe gegeben hat und die sich nicht in ihr „Schicksal“ ergeben wollen, sondern die aktiv etwas zu beitragen wollen, damit es ihnen gut geht.
  • für alle, die mit einem transplantierten Organ leben oder auf eines warten (Meine Spezialität ist halt die Lunge! 😉 )
  • für alle, die ihr Leben immer wieder neu gestalten müssen/dürfen/wollen und die sich wünschen aus den Gewohnheiten herauszusteigen die ihnen vielleicht lange gedient haben, die aber jetzt nicht mehr passend sind.
  • für alle, die sich mit Meditation beschäftigen und darüber nachdenken wollen

In den Augen, Ohren und im Herzen der Leser

Ich freue mich über diese Gedanken zu meinem Blog, darüber, dass ich angeregt worden bin darüber nachzudenken und darüber, diese Gedanken jetzt mit dir zu teilen.

Vor allem freue ich mich darüber, dass ich sehe, wie sich mein Schreiben in den letzten Jahren verändert und verbessert hat. Ich achte auf ganz andere Dinge und merke wie immer mehr der Leser in den Vordergrund rückt, auch wenn ich nach wie vor meine Erfahrungen und Erkenntnisse teile so mache ich sie in einer Weise für mich auch darum, sie mit dir, liebe/r LeserIn,  zu teilen.

Ich würde mich auch freuen, von dir zu erfahren warum du meinen Blog gerne liest und was du dir davon mitnimmst – schreibe das gerne in die Kommentare.

Deine Rani

Inspired by:  https://koschinski-kommunikation.com/warum-hast-du-mit-dem-bloggen-angefangen-blogparade/