Gedanken über Yoga – Pranayama, die Yoga-Atmung
Yoga-Atmung ist für mich beim Yoga besonders wichtig! Beim Atmen kann ich meine Emotionen erkennen, der Atem zeigt mir wenn ich Angst habe, wann mir die „Luft wegbleibt“ es mir „die Kehle zuschnürt“ ich endlich wieder „tief durchatmen“ kann. Manchmal „stockt“ mir der Atem oder ich habe endlich wieder „Luft“. In der Sprache verwenden wir diese Redewendungen sehr häufig.
Atem ist Leben – Die Yoga-Atmung
Pranayama ist die bewusste Bewegung und Steuerung der Lebensenergie, Prana, der Atem oder Odem, der uns im Leben hält. Wir dieser Faden abgeschnitten, sterben wir. Durch meine Erkrankung an pulmonaler Hypertension*, meine Lungentransplantation 2010, die chronische Abstoßung die zu einer erneuten Transplantation 2018 führte ist mir das Geschenk des Lebens, der Atem besonders wertvoll. Wenn man keine Luft bekommt, nicht atmen kann, einem die kleinsten Anstrengungen nicht mehr gelingen. Der fehlende Atem schränkt nicht nur die körperliche sondern auch die geistige Kraft ein. Das Leben ist einfach beschwerlich. Man lernt jeden Atemzug, der einfach, selbstverständlich und leicht in den Körper fließt so unglaublich zu schätzen!
* Mehr Informationen über diese seltene Erkrankung hier: https://www.lungenhochdruck.at
Im Augenblick überarbeite ich meinen Blog, aktualisiere und bearbeite die Artikel und teile Posts die ich besonders schön finde und die nichts an Aktualität verloren haben.
Lieber hören als lesen?
Hier meine Gedanken über Pranayma, die Yoga-Atmung
Immer wieder stoße ich auf die Atemtechniken des Yoga, merke wie gut sie mir tun und wie wichtig sie für meine Weiterentwicklung. Atmung hilft mir in den Yoga-Asanas, im Begreifen und Verstehen, auf meinem Weg zur tiefen Meditation und zu dem, was das „Selbst“ genannt wird, also auf dem Weg zu mir selbst.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie es mir ging, als ich die Atemübungen lernte. Wenn ich diese Atemtechniken unterrichte, sehe ich auch bei meinen SchülerInnen, wie viel Widerstand am Anfang da ist. Und dieser Wiederstand bleibt lange.
Kontinuierliche Übung ist absolut erforderlich um weiter zu kommen. Meine SchülerInnen sprechen nur selten von ihren Erfahrungen. Yoga wird erfahren! Ich freue mich jedes Mal wenn ein „Aha-Moment“ auftaucht und ich möchte hier über meine berichten.
Yoga-Atmung – Kaphalabhati
Kaphalabhati* (Sanskrit, f., कपालभाती, kapālabhātī) wird mit Feueratem oder „leuchtender Schädel“ übersetzt. Diese ist für mich immer die einfachere Atemübung gewesen. Das stoßweise Ausatmen, das Anhalten der Luft bei gut gefüllter Lunge empfand ich immer als sehr angenehm.
*Mehr Informationen im Yoga-Wiki
Yoga-Atmung – Anuloma Viloma
Im Gegensatz dazu stand Anuloma-Viloma*, (Sanskrit: अनुलोम विलोम anuloma viloma) die Wechselatmung.
Diese gleicht die beiden Gehirnhälften aus und geht noch viel weiter! Die Yogis sprechen von drei Energiekanälen. Ida und Pingala, rechts und links des Hauptenergiekanals, der Sushumna befinden sich in und entlang der Wirbelsäule. Ida und Pingala winden rund um die Shushumna und kreuzen sich 6 mal. Man sagt, dass diese Kreuzungspunkte bei den Übungen ebenfalls ausgeglichen werde. Diese entsprechen unseren Haupt-Chakren, den Energiezentren unseres Körpers.
Durch Anuloma Viloma wird dementsprechend unser ganzes Energiesystem feiner und stärker. Anuloma Viloma ist eine sehr besondere Atemübung. Das Erlernen und Meistern erfordert Geduld und Zeit.
*mehr Informationen im Yoga Wiki
Was ich mit der Yoga-Atmung gelernt habe
Diese Geduld zu lernen ist ein interessanter Weg.
Ich erinnere mich, wie oft sich mein Geist sträubte, denn dieser wird besonders in Schach gehalten. Zählt man nicht selbst mit, so verabschiedet sich er auch gerne mal und geht auf Gedanken-Reise. Nicht einmal überkamen mich fürchterliche Aggressionen, weil ich nicht einverstanden war, wie der/die LehrerIn zählte. Anuloma zu üben kann, wenn man so strickt übt wie bei Sivananda Yoga auch sehr anstrengend werden. Zu schummeln habe ich nie versucht, dazu bin ich wohl zu pflichtbewusst. Aber ich war oft genervt, es dauerte zu lange, war nicht „im Takt“, etc.
Warum soll man die Yoga-Atmung, Pranayama, lernen?
Ich unterrichte diese Atemübung inzwischen anders, doch auch wenn ich jetzt der Überzeugung bin, dass es besser ist, keinen solchen Druck aufzubauen, so hat mir diese strenge Schule doch auch sehr geholfen diese Atemübungen zu meistern. Doch nicht nur das. Auch Dinge, die ich nicht ändern kann auszuhalten. Dranzubleiben. Mitzumachen, meinen Geist unter Kontrolle zu halten. Mich zu beruhigen und vor allem diese tiefe, lange Atmung zu lernen und vor allem – einen langen Atem zu haben. Diesen braucht man im Leben und vor allem im Krankenhausalltag. Ich habe während dieser Zeit auch sehr genau gelernt meinen Atem zu beobachten. Eine sehr wichtige Fähigkeit, die mir bis heute in vielen Situationen hilfreich ist.
Was bringt mir die Yoga-Atmung Anuloma Viloma?
Bei Anuloma Viloma tauchen Ideen, Gedanken und Emotionen auf und der Weg zur Atem- und schließlich auch Geistes-Kontrolle ist recht steinig. Inzwischen weiß ich, dass es sich „auszahlt“.
Diese umfassende, unendliche Ruhe in die man eintritt, das Gefühl der Liebe und Gelassenheit ist wunderbar. Man wird sensibler, aufnahmefähiger, konzentrierter und bewusster. Bewusster im Atmen, in der Stille, im Yoga und im Leben.
Seit meinen Lungentransplantationen durfte ich vieles neu lernen. Auch das Atmen. Ich bin nach wie vor dabei und mein Ziel ist es, im Pranayama wieder aufzugehen.
Es gibt da einen Ort in der Stille, im Atemholen, Atem-halten und Atem-loslassen, den man, wenn man ihn findet, eine spezielle Verbindung zum Universum / zur Welt / zu Gott wahrzunehmen kann und einen Teil von sich selbst berührt, der so speziell ist, dass man ihn, einmal gefunden immer wieder finden möchte.
Hier mehr Gedanken zu Yoga & Co
- Mit Yoga beginnen – Worauf muss ich achten? Neu beim Yoga
- Drei Wege wie dein Atem zu (d)einer unerschöpflichen Kraftquelle werden kann
- Yoga@home – Was es für die eigene Praxis braucht
English Version – original / not changed
When I started studiing yoga
Ever since I am doing yoga, the breathing techniques are drawing my attention. I feel how good they are for my improvements in Yoga, the asanas, in understanding and catching the meaning of it on my way to full meditation and myself.
I remember the resistance I felt very well and when teaching I can see it too watching my students. This resistance is quite persistant and therefore a lot of practicing is necessary. Sometimes my students even tell me about their feelings during pranayama and so I want to tell something about my experiences here.
Kaphalabhati
Kaphalabhati (cleansing breath) has always been the easier one for me. I always liked he short and strong exhalations as well as holding of the breath with comfortable filled lungs.
Anoluma Viloma
With Anuloma Viloma I had more difficulties. The alternate nostril breathing was never really easy for me. This exercise balance our brains, but not only that! The energies of Ida and Pingala and our main-energy-channel, Sushumna and are also balanced. Ida and Pingala are winding themselves around the Sushumna, located along the spine, crossing each other 6 times creating our main-chakras or energy-centers. By practicing Anuloma Viloma our whole Energy-System becomes finer and stronger. Because of that, Anuloma Viloma is a very special breathing-exercise and to learn it brings, but also takes a lot of patience.
Stony paths
To learn this patience is a quite, well – interesting – path. I remember my mind fighting against the silence I felt when practicing. When I didn’t counted for myself, my mind loved to go on long journeys and it happened several times, that when I was taking lesson’s – especially when I didn’t wanted to practice anymore – I’ve counted for myself and got angry with the teacher annoied by the fact, that he or she weren’t counting like I was…. 🙂 There are a lot of thoughts and emotions happening on your way to control your breathing and mind.
My reward
I know now, how wonderfull it is to find yourself in this stadium. This endless peace, this feeling of love and calmness is great! You become more sensible, more attentive, more concentrate and more conscious. More conscious in breathing, in being silent, in your yoga-practise and in life.
How pranayama supported my recovery
After my lung-transplantation I had and have do learn these things a new and my goal is to get there again. To find myself again and be the Silence Connect myself with the great energy while breathing in, holding the breath and breathing out and to find this special connection with the universe.
Erstmals veröffentlicht am 1. September 2011, Wiederveröffentlicht am 16. September 2019