Wenn du gerade das Gefühl hast, dass dein Körper steckt, dass Lust sich rar macht oder dass du einfach wieder mehr Verbindung zu dir selbst willst – dann ist dieser Beitrag (und das Buch, das ich rezensiere) genau für dich.

Ich habe gerade das Buch „Mein Sex, what else? – Das Buch der weiblichen Lust“ von Nicole Siller fertig gelesen (erschienen beim Kneipp Verlag) und ich kann es mit Überzeugung weiter empfehlen!

Warum? Weil es kein klassischer Ratgeber über „wie man Sex macht“ ist, sondern eine Einladung in Bewusstsein, Selbstliebe, Körperwahrnehmung und Beziehungskultur – und in meinem Blog und Podcast erzähle ich dir, was mich besonders bewegt hat.

Warum „Must-Read“?

Zu Beginn schreibt Nicole Siller:

„Eine essenzielle Voraussetzung für eine erfüllende Sexualität ist, sich selbst, den eigenen Körper, die Bedürfnisse, Sehnsüchte, aber auch Hemmungen und Ängste gut zu kennen.“

Der Satz hat mich tief abgeholt – weil er genau das anspricht, was in vielen Yoga- und Selfcare-Räumen noch zu wenig gesehen wird: dass unser inneres Erforschen und Spüren die Grundlage ist. Nicht Technik, nicht Leistung, sondern Bewusstsein.

Weiblichkeit, Geschichte & Lilith

Siller beleuchtet auch historische Prägungen. Besonders stark fand ich ihren Umgang mit Lilith:

„Lilith steht nicht für die Unterdrückung, sondern für Gleichwertigkeit und Anderssein.“

Sie lädt uns ein: „Lilith, bitte wach in uns auf.“ Damit bricht sie kein Manifest, sondern öffnet Raum zur Selbstannahme – ohne Kampf, sondern mit Würde.

In diesem Kontext erwähnt sie auch, wie Sexualität und Kontrolle in der Geschichte verknüpft waren – etwa durch die Erfindung des Vibrators, mit dem medizinisch patriarchale Strukturen sichtbar werden.

Körperakzeptanz & Scham

Eine der stärksten Erkenntnisse:
Viele Frauen leben mit Scham über Körper, Vulva, Aussehen. Siller sagt:

„Wir sind wunderbar, wie wir sind, mit jeder Falte, jeder Rundung und jedem Bedürfnis.“

Das ist nicht Floskel, sondern Heilungsarbeit. Denn wir sind oft konditioniert, uns ständig zu beurteilen. Sie beschreibt sehr offen, wie der weibliche Körper anatomisch aufgebaut ist, wie vielfältig Vulven sind und wie wichtig genau dieses Wissen für Selbstannahme ist.

 Wahrnehmung neu lernen

Ein Grundprinzip, das sich durch das Buch zieht:

„Die Welt ist so, wie wir sie denken.“

Wir filtern ständig – bewusst oder unbewusst – und wir dürfen lernen, diese Filter achtsam zu lenken. Fragen wie „Wofür bin ich dankbar?“, „Was gefällt mir an meinem Körper?“ oder „Was wünsche ich mir?“ erscheinen immer wieder.

Auch sehr gelungen: Der Rosenthal-Effekt als Metapher: Erwartungen formen Realität. Wenn wir an uns glauben, wächst unser Potenzial.

Entspannung & Beckenboden

Siller weist darauf hin, dass Lust oft nicht ohne Entspannung entsteht:

„Wenn wir nicht entspannt sind, dann können wir ganz, ganz schlecht Lust spüren.“

Sie spricht über Beckenbodenübungen, über das Wechselspiel von Anspannung & Loslassen – und über das Erkennen, dass körperliche Reaktion nicht automatisch Lust ist. Das sind zentrale Erkenntnisse für jede Frau (und jeden Menschen) – sowohl im Alltag als auch in der Intimität.

Im eigenen Körper zuhause sein

Dieses Kapitel hat mich besonders berührt: Übungen wie Haltungs-Experimente, ein bewusster Dusch-Body-Scan, das Innehalten: „Was ist sinnlich für mich?“

Ein Lieblingssatz:

„Ich heile mich selbst und andere durch den Austausch von Geborgenheit, Sinnlichkeit, Lust und Zärtlichkeit.“

Und ja – auch ohne festen Partner darf Sinnlichkeit gelebt und bewusst erfahren werden. Das Buch öffnet Räume, in denen wir uns selbst neu begegnen dürfen.

Liebevolle Wertschätzung & Moodboard

Siller lädt uns ein, anzuschauen, was wir an Freundinnen lieben – und es ihnen zu sagen. Das stärkt Verbindung und Selbstwert. Sie schlägt ein Wohlfühl-Moodboard vor – analog oder digital – um Qualitäten, Bilder, Gefühle zu sammeln, die uns nähren.

Beziehung & Augenhöhe

Zum Schluss dreht sich vieles um Partnerschaft, Nähe & Lust:

„Je gleichberechtigter die Menschen in der Beziehung Verantwortung teilen, desto freudiger ist das Miteinander und desto besser ist der Sex.“

Das Ganze ist kein statisches Konstrukt, sondern ein lebendiger Prozess. Rituale, Neugier, Zeit füreinander – all das zählt.

Meine Empfehlung

„Mein Sex, what else?“ ist für mich viel mehr als ein Buch über Sexualität. Es ist ein Buch über lebendige Weiblichkeit, achtsame Präsenz, Selbstermächtigung und freudvolle Verbindung – zu sich selbst und zu anderen.

Als Yogalehrerin, Selfcare-Begleiterin und Podcasterin  spüre ich, wie sehr diese Impulse in meine Arbeit fließen: Lust beginnt mit Bewusstsein.

Wenn du bereit bist, tiefer zu hören, spüren, zu erforschen – dann kann dieses Buch eine kraftvolle Wegbegleitung sein.

Weiterführende Links

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