
Die Liebe stirbt nicht
Nicht, dass die Angst davor, wenn man so spürt dass man sterblich ist, nicht wirklich schlimm ist.
Das Sterben selbst ist wirklich keine schlimme Sache – Für einen selbst.
Für die, die bleiben sieht das anders aus.
Da ist Angst, Unwissenheit, Leere.
Aber stimmt das wirklich?
Als meine Oma 2015 kurz vor Weihnachten gestorben ist, war ich kurz nach ihrem Tod bei ihr. Ich wollte sie an diesem Tag besuchen kommen. Das ist mir nicht oft gelungen. Das Leben. Viel zu wenig Zeit für die, die wir lieben…
Meine Mutter hat mich angerufen und gesagt, dass sie eben gestorben ist. Ich bin trotzdem hingefahren und das war das Beste, was ich machen konnte.
Sie war nicht mehr da. Nicht mehr spürbar. Diese leere Hülle da – das war nicht mehr meine Oma.
Ich habe gefühlt, dass sie nicht mehr hier ist, aber ich habe auch gespürt, dass sie nicht weg ist. Ich habe mich für sie gefreut. Sie ist so gestorben, wie sie es vorhergesagt hatte. Kurz davor ein paar Tage krank. Dann vorbei. Wie ihre Eltern. Leider ist es selten möglich, dass Menschen zu Hause sterben dürfen. Sie war im Krankenhaus.
Warum ich mich für sie gefreut habe? Ihre Seele war erlöst.
Das Leben hier (endlich?) vorbei.
Meine Oma war der Mensch, der mich immer am meisten überrascht hat.
Nichts hat sie umgeworfen. Sie reagierte immer total anders, als man es von ihr vermutet hätte. Auch wenn ich keine Zeit hatte meinte sie nur: Kind, es ist deine Zeit.
Meine Oma ging mit dem Tod mit einer leichten Selbstverständlichkeit um die mir sonst nie begegnet ist. Und sie hat ihn oft gesehen.
Ich weiß nicht was sie im Krieg alles erlebt hat. Aber Sie hat ihren Mann, ihre jüngste Tochter und ihren Seelenfreund gehen sehen.
Wir dachten, sie wäre verloren. Aber meine Oma hatte eine Kraft in sich und einen Glauben, der so still wie stark war.
Meine Oma war sicher der wichtigste Mensch für mich.
Und gerade deshalb hab ich mich so für sie gefreut!
Ich trage sie nach wie vor in meinem Herzen! Sie ist immer bei mir! Natürlich vermisse ich sie, ihr Lachen und ihre liebe Art mir ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen wenn ich mich verabschiedet habe… und noch tausend kleine Kleinigkeiten…
Aber der Tod ist nicht das Ende… Meine Oma lebt weil sie nie gestorben ist, ein teil von ihr nie sterben kann.
Ihre Anwesenheit ist spürbar für mich.
Sie lebt in mir und durch mich weiter.
Jede Erinnerungen an ihr Lachen lässt mich ein wenig glücklicher sein.
Das Leben ist nicht fair.
Nicht alle Menschen sind so lange da wie wir glauben sie zu brauchen.
Ja, der Tod ist für die, die da bleiben müssen nicht schön, aber ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die Liebe die Menschen verbindet für immer da ist.
Liebe stirbt nicht.
Und das ist für mich das Geheimnis des Lebens.
Wir sind stark, wenn wir die sind die wir sein sollen.
Wenn du traurig sein willst, dann sei es.
Aber ob du weinst weil es zu Ende ist, oder lachst, weil es gewesen ist, ist deine Entscheidung. Dein Entschluss, deine Entscheidung, wie du leben willst!
Das schöne an Entscheidungen: Man kann man sie ändern, wenn sie nicht mehr für uns passen!
Mehr zu dem Thema auf meinem Blog
- Der Tod und das Leben
- Podcast: Wohin mit schlechten Gefühlen? Amorex…
- Podcast: Das Glück ist ein Vogerl, sagt der Wiener
- Podcast: Meine 3 Strategien für schwierige Momente
Ihr zweiter Blog ist privater, https://alleinerziehend-selbststaendig.de/ … ihr findet sie auch auf Facebook und ich empfehle euch sehr gerne ihre Schreibgruppe: https://www.facebook.com/groups/BlogBusinessSchreibgruppe

Liebe stirbt nicht
Zitat: „Der Tod ist in unserem Leben. Auch wenn wir ihn gerne ausblenden. Er tut uns weh, weil er uns etwas weg nimmt. Jemanden.“ … dazu mein Gedanke: er nimmt nicht nur andere weg, sondern auch mich/dich aus diesem Leben. Mit unserer Geburt gehen wir den ersten Schritt zum Tod. Die Zeitspanne dazwischen ist unsere Aufgabe und Bestimmung. Nimmt der Tod uns wirklich etwas weg? Oder führt er uns in eine andere Dimension? Der Tod bedeutet nicht das Ende des Lebens … vielleicht ist er vielmehr ein Anfang … für ein neues Leben … und irgendwann müssen wir nicht mehr zurückkehren … so hoffe ich für mich und alle anderen Seelen
Liebe Doris! Ich sehe den Tod auch nicht als Ende. Ja, in diesem Leben, in dieser Welt.
„wegnehmen“ hab ich deshalb geschrieben, weil viele das so empfinden. Ich weiß, der Tod ist nicht schlimm. Für mich auch nicht das Ende. In einer sehr berührenden Geschichte habe ich mal gehört, dass ein kleines Mädchen seine Mutter auf der Beerdigung fragte: Mama, warum weinen denn alle, wissen sie nicht, dass das ein Neubeginn ist? (so ähnlich) Ich glaube aus tiefstem Herzen daran, dass wir hier sind um etwas zu erleben, UNS zu leben und etwas zu erfahren, etwas zu lernen. So sehe ich meinen Lebensweg.
Ich gestehe, dass ich das Gefühl der Todesangst kenne, aber ich weiß auch, als es soweit war, habe ich darum gebeten, erlöst zu werden. Mir wurde erzählt, dass ich mir in den letzen Tagen bevor meine Lunge aufgehört hat zu atmen, gewünscht habe, es wäre zu Ende. Ich konnte nicht mehr.
An die letzten unerträglichen Schmerzen habe ich keine Erinnerung mehr. Ich glaube daher, dass es etwas gibt, dass uns hilft „hinüber“ zu kommen. Wie der Ort ist, ob es dann endet oder weiter geht, wir wieder kommen oder befreit sind, diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Ich glaube daran, dass wir wieder kommen, weil unsere Seele lernen will.. bis sie alles gelernt hat, was sie lernen musste/wollte.
Also vielen vielen Dank für dein Kommentar!
Diese Gedanken habe ich nicht ausformuliert, weil das Thema für viele, die die Berührung mit dem Tod in tiefe Verzweiflung stürzen kann, ein schwieriges ist und ich besonders diesen einen Trost geben wollte…
Meine Oma hat mir niemand weg genommen – so wie ich geschrieben habe – ich habe mich für sie gefreut und fühle sie immer ganz nah bei mir. Genauso wie alle Lieben, die bereits gegangen sind.
<3 Der Tod, ein Freund. Leben und Sterben gleichermaßen ein Teil des Seins.
Liebe Rani,
Ist wohl eine Laune des Schicksals, dass mir soeben unser Gedankenaustausch vom Dezember 2019 wieder zugefallen ist. Deine Antwort kam am Tag vor meinem Geburtstag, den ich wundersamerweise noch immer feiern darf, obwohl meine Geburt beinahe das Ende vom Anfang war, wäre ich nicht reanimiert worden. Es hat wohl alles seinen Sinn, warum wir hier auf dieser Erde sind, um unsere Bestimmung zu erfüllen … darüber denke ich besonders seit den herausfordernden letzten 2 Jahren nach
In yogischer Verbundenheit
Doris