In meiner Arbeit – sei es im Yoga oder in der Selfcare – liegt mein Fokus darauf, den Blick mit liebevoller Aufmerksamkeit auf den eigenen Körper zu lenken. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, wie faszinierend stark unsere Körper sein können. Es ist ein Geschenk einen Körper zu haben, mit dem wir hier auf der Welt leben dürfen. Doch dieser Wert geht im Alltag oft verloren. Genau deshalb möchte ich dich einladen, deinen Körper bewusst wahrzunehmen und ihn mit Liebe und Wertschätzung zu betrachten.

Der Körper als Spiegel unserer Erfahrungen

Martin Hogger schreibt im „Beziehungsweise“-Newsletter der Zeit darüber dass er seinen Körper gehasst hat. Dass er auf unangenehme Weise lernen musste, dass der Körper, also die Hülle, wichtiger ist als der Mensch. Er schreibt darüber wie es ist den Körper wie eine Art Werkzeug zu behandeln, schreibt von Sport und Training ohne Freude, darüber wie sein Aussehen die Reaktionen vom Aussen beeinflusst hat. Eben darüber den Körper lieben oder eben zu hassen. Es hat mich sehr berührt dass er aus einer männlichen Perspektive etwas beschreibt, das übergriffig ist, aber dennoch häufig passiert: Das Betrachten und Beurteilen von Körpern als „gut“ oder „schlecht“ und vor allem dieses bewertet werden.

„Meinungsfreiheit“ wird dabei oft als Argument genutzt: „Ich kann sagen, was mir gefällt – und was nicht.“
Aber die Frage ist: Will ich immer hören, was anderen an mir gefällt – und was nicht?

„Du bist aber dünn!“
„Hast du zugenommen?“
„Kind, isst du überhaupt?“
„Deine Beine sind zu dünn!“
oder eben „Sie haben abgenommen, das gefällt mir!“

Wir alle kennen wohl eines diese Kommentare. Haben es gehört oder selbst gesagt. Bewusst oder unbewusst.

Das macht etwas mit uns!

Schönheit liegt im Spüren

In meiner Ausbildung zur Ayurveda-Praktikerin habe ich gelernt, dass jeder Körper schön ist. Besonders beim Massieren wurde mir das deutlich. Es spielt keine Rolle, ob ich einen Körper auf den ersten Blick als „schön“ empfunden habe. Unter meinen Händen konnte ich immer die Schönheit erkennen. Der menschliche Körper ist auf so viele Weisen faszinierend für mich.

Ich selbst trage mehrere große und einige kleine Narben auf meinem Körper und habe ihn nach zwei Lungentransplantationen in allen möglichen Zuständen erlebt:

  • aufgedunsen und voller Wasser.
  • leicht übergewichtig
  • sterbend
  • ohne Muskeln
  • mit vielen Muskeln
  • mit 32 Kilo
  • mit 62 Kilo
  • strahlend
  • kräftig
  • schwach

Nein, ich fand meinen Körper nicht immer schön. Aber ich habe gelernt, ihn zu lieben. Als ich nach meiner ersten Lungentransplantation bei 1,60 Größe mit 32 Kilo und den noch roten Narben vor dem großen Spiegel im Badezimmers des Krankenhauses stand hab ich mir gesagt: du bist schön. Ich habe gelernt, meinen Körper faszinierend und wunderbar zu finden.

Heute bin ich im Frieden mit meinem Körper. Er ist hier, er funktioniert, er atmet. Und dafür bin ich unendlich dankbar. Ich weiß was er braucht, und dass er mich dazu braucht, dass es ihm gut geht.

Unser Körper ist ein Wunder

Egal, was du gerade tust, dein Körper leistet so viel mehr für dich als du dir vorstellen kannst.
Allein der Gedanke an die Komplexität unserer Hände – wie sie über die Tastatur gleiten, löschen und schreiben – zeigt, welches Wunder wir in uns tragen.

Die Medizin kann Lungen transplantieren – aber sie kann keine Hand wiederherstellen.

Denk das einmal: Keine Hand, aber eine Lunge. Was für ein Wunder unser Körper ist!

Der Blick von außen – und die Verbindung nach innen

Gleichzeitig lese ich oft darüber, wie oberflächlich viele Gedanken über den Körper sind. Alles scheint ein Betrachten von außen zu sein – und wir bewerten uns, als wären wir bloße Objekte. Ich habe eine Zeit lang Komplimente sehr schwer akzeptieren können.

Ich dacht: „Ach, ich gefalle dir? Schön. Aber was passiert, wenn mein Körper anders aussieht? Bin ich dann nicht mehr schön?“ Meinen Körper durch all dieses Stadien gesehen zu haben, hat mir auch gezeigt, wie wenig das Außen eigentlich ausmacht. Dünn, dick, „genau richtig“ – für wen?

Und letztlich: Wen interessiert es wirklich?

Beginnen wir bei uns selbst.

Eine Übung für dich: Dein Körper vor dem Spiegel

In meinem Selfcare-November war eine der ersten Übungen:
Stell dich nackt vor den Spiegel und suche etwas, das dir an dir gefällt.

Das kann herausfordernd sein – aber es ist unglaublich heilsam.
Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Es geht darum, deinen Körper zu akzeptieren, so wie er ist.

Probier es aus und lass mich wissen, was du entdeckst.

Mein Fazit: Liebe deinen Körper, denn er liebt dich

Je mehr ich über den Körper lerne – über Faszien, Muskeln, Knochen – desto demütiger werde ich. Unser Körper ist ein Wunder, das uns durch dieses Leben trägt. Indem wir ihn achten und lieben, können wir Frieden mit uns selbst finden.

Was gefällt dir besonders an deinem Körper?

Welche Verbindung spürst du?

Vielleicht probierst du die Übung vor dem Spiegel einmal aus und findest etwas Neues, das dich begeistert.

Aktuell laufen meine Yogakurse – live in Wien oder bequem online – in denen wir genau an dieser Verbindung arbeiten: Selbstliebe spüren, den Körper achtsam wahrnehmen und neue Kraft schöpfen.

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Ich freue mich, wenn dich diese Gedanken inspirieren und du für dich einen Moment der Achtsamkeit findest.