Ich habe letzte Woche mein Jahr ein wenig Revue passieren lassen. Auch weil jetzt auf vielen Facebook Gruppen in denen ich mich tummle immer wieder die Frage gestellt wird: „Wie war denn dein Jahr 2018 so“? und oft kommt dann auch die Frage „Hast du erreicht, was du dir vorgenommen hast?“

Eigentlich „brennt“ mir das Thema schon länger unter den Fingernägeln, denn ich möchte gerne darüber nachdenken wie wir mit Erfolgen umgehen und da ist eine Rückschau auf das Jahr 2018 eigentlich wunderbar geeignet… 

Ich habe 2018 mit der Rise up and Shine University von Laura Seiler begonnen… Online Programme standen 2018 ohnehin groß bei mir im Kurs, da ich ja, auf eine neue Lunge wartend, mit 15% Lungenfunktion nicht viel anderes machen konnte außer sitzen…

Ich habe allerdings die RUSU nicht fertig gemacht, weil es mir irgendwie unmöglich war darüber nachzudenken was ich in der Zukunft anderes haben wollte als eine neue Lunge, mit der ich wieder atmen und mein Leben wieder zurück bekommen würde….

Trotzdem habe ich noch ein paar andere Projekte angefangen aber nicht so 100% umgesetzt. Bis auf eines.

Meine Bachelor-Arbeit.

Kurz nach dem ersten Anruf hab ich die Arbeiten (es sind zwei) fertig gestellt und abgeben können und so konnte ich mich, als der zweite Anruf kam und ich meine Lunge und damit mein Leben wieder bekam, darauf konzentrieren gesund zu werden und meine ganze Energie auf Heilung lenken.

Ich habe dann im September meine Note(n) bekommen und konnte das Ansuchen auf den Titel stellen.

Als ich das Zeugnis abholen ging, spürte ich schon, dass es, obwohl ich bis dahin recht „cool“ gewesen war und alles etwas abgetan hatte, doch etwas ganz besonderes ist, wenn man so ein großes Projekt wie ein Studium abschließen kann. Ich verstehe jetzt auch alle, die ihren Titel gerne tragen – es ist eine Anerkennung für erbrachte Leistungen.

Nach langem hin und her habe ich mich dann auch entschieden mich für eine Abschlussfeier anzumelden um im Rahmen dieser Zeremonie mein Diplom zu erhalten.

Auch da war mir bis zum Eintreten in die Festräume nicht bewusst, wie aufregend das ganze ist! Als die Zeremonie begonnen hat, wurde ich von einer ganzen Welle von Emotionen erfasst, ich bekam Gänsehaut und musste wirklich ein paar Tränen zurück halten, so glücklich war ich.

und es hat mich zum Nachdenken gebracht!

Wie oft lassen wir unsere Erfolge unter den Tisch fallen?

Lange arbeiten wir auf Ziele hin und dann, wenn wir sie erreichen, scheinen sie uns gar nicht mehr so wertvoll oder besonders.

Nur weil wir zu dem Zeitpunkt mehr können als zu dem Moment, wo wir uns das Ziel gesetzt haben, vergessen wir wieviel Arbeit, Emotionen, Tränen, Aufwand,… es war dahin zu kommen wo wir JETZT sind. Wir sind maximal unzufrieden damit nicht schneller, besser oder weiter zu sein…

Aber was macht das mit uns?

Wenn wir aufhören unsere Erfolge – die kleinen wie die großen – zu feiern, wenn wir aufhören uns selbst zu loben, uns anzuerkennen und dafür wert zu schätzen, dass wir nicht aufgegeben haben, verlieren wir vielleicht irgendwann einmal die Lust darauf uns weiter anzustrengen, weil da ein Anteil in uns drinnen ist, der dafür gelobt und gefeiert werden möchte – und dieser Anteil hat VOLLES RECHT auf dieses Lob!

Wir schaffen täglich tausend positive Dinge, doch ich merke bei mir, dass ich nur das sehe, was ich nicht geschafft habe!

Heute zum Beispiel, ich hatte unverhofft einen ganzen freien Tag, habe genau das erledigt was ich wollte und bin war unzufrieden, weil ich nicht tausendundeine Sache zusätzlich erledigt habe.

Ich glaube, dass es darum geht, diese Erfolge zu sehen.

Übrigens finde ich, ist es auch ein Erfolg einmal einen Tag lang nichts zu tun und dabei KEIN schlechtes Gewissen zu haben. Wir können JEDERZEIT entscheiden was wir tun wollen…  darum geht es! Was für ein Erfolg!

Es geht darum uns selbst jeden Tag zu feiern! Wenn die Kinder im Bett sind, wenn man es geschafft hat am Abend mal früher aufzuhören zu arbeiten, wenn man spazieren war, wenn man eine Todo-Liste geschrieben hat, die auch ab-arbeitbar war, wenn man sich Zeit für sich genommen hat, die zwei Stationen früher ausgestiegen ist, wenn man sich etwas zu Essen kocht und nicht vollkommen fertig den Pizza-Service anruft, wenn man die Yogamatte zufrieden zusammen rollt, wenn man sich die 5 Minuten genommen hat nur zu atmen, daran gedacht hat sich Blumen zu kaufen..

Alles Erfolge

und dann natürlich die größeren, den Job den man bekommen hat, das abgeschlossene Projekt, die aufgeräumte Lade, die 5 Kilo weniger, den Kilometer den man mehr gelaufen ist, das abgeschlossene Studium, das veröffentlichte Buch / Projekt …

Wie wir diese Erfolge feiern ist nebensächlich, wichtig ist, DASS wir es tun.

Ich bin sicher, wir werden zufriedener, glücklicher, freier und vor allem stolzer auf uns selbst, selbstbewusster und freudvoller – einfach weil wir uns dafür anerkennen was wir (täglich) leisten…

Wofür kannst Du dich heute loben?

Deine Rani