MenoDay 2025 – Vom Frust zur Freude: Was Frauen wirklich brauchen
Ein persönlicher Rückblick auf einen Tag zwischen Medizin, Empowerment und ehrlicher Weiblichkeit.
Vorfreude
Ich habe mich schon Wochen davor auf den MenoDay 2025 gefreut – einen ganzen Tag rund um die Wechseljahre, Frauengesundheit und Selbstfürsorge.
Der Kongress fand am 19. Oktober 2025 im Palais Niederösterreich statt, moderiert von Eva Pölzl und Veronika Pelikan.
Mehr Sitzplätze als im Vorjahr, hieß es – und tatsächlich war der Saal voll bis auf den letzten Platz. Das Interesse war riesig.
Ich bin 47, und auch wenn die Menopause bei mir noch nicht angekommen ist, spüre ich, dass sie näher rückt.
Neugierig auf neue Impulse, Wissen und Austausch, bin ich mit einer Freundin hingegangen.
Doch gleich zu Beginn wurde mir klar: dieser Tag würde anders verlaufen als erwartet.
Ernüchterung am Vormittag – Frauen als Patientinnen?
Die Eröffnung war professionell, doch die erste Keynote, „Megatrend Longevity – Die Wechseljahre als Schlüsseljahre für ein langes Leben“, hat mich ehrlich gesagt enttäuscht.
Dr. Christian Matthai, Gynäkologe und Anti-Aging-Experte, sprach über Prävention, Hormone und ein langes Leben – aber vieles davon wirkte auf mich wie ein medizinischer Werbeblock.
Mir fehlte der Bezug zu uns Frauen als mündige Menschen, nicht nur als Patientinnen.
Ich dachte mir: Warum wird so wenig über Eigenverantwortung gesprochen? Über Körperwissen, Bewegung, Lebensfreude?
Es war, als würde hier über uns, aber nicht mit uns gesprochen.
Beim anschließenden Panel „Healthy Aging: Warum die Wechseljahre entscheidend sind“ diskutierten neben Dr. Matthai auch Dr. Patrick Weninger, Orthopäde, Dkfm. Elisabeth Gürtler und Dr. Viyan Sido.
Auch hier dominierten medizinische Perspektiven und Lifestyle-Tipps, die jede von uns schon hundertmal gehört hat.
Ich spürte: es fehlt die weibliche Stimme, das gelebte Wissen.
Klare Wende – Hautanalyse & ein neue Start
Nach eineinhalb Vorträgen war ich so frustriert, dass ich kurz davor war, nach Hause zu fahren. Ich war echt enttäuscht und dachte mir: was mach ich jetzt mit meinem Tag? Ich saß im Auto, hab ein Video aufgenommen und dann ist etwas passiert! Ich bekam die Möglichkeit Nicole Siller zu treffen, Autorin vom Buch „Mein Sex, What else“ das ich für den Podcast 121 rezensiert hatte!
Zudem hatte ich um 12:10 einen Termin für eine Gesichts-Haut-Analyse ausgemacht – also alles retour. Ich hab noch ein paar Stories für mein Instagram Profil aufgenommen und das prall gefüllte Goodiebag unpacked, dann ging es zurück.
Von den Vorträgen hatte ich mir nicht mehr viel erwartet, aber – das ist wohl immer der Beginn einer tollen Erfahrung 😂
Ich hoffte: Vielleicht wird es ja noch besser.
Und tatsächlich: ab dem Mittag wurde der Tag zu einem Geschenk.
Dr. Yael Adler: „Genial ernährt!“ – Wissen mit Witz und Tiefe
Die Keynote von Dr. Yael Adler, Dermatologin, Bestsellerautorin und Ärztin für Ernährungsmedizin, war ein echter Gamechanger.
Mit Humor, Energie und viel Charisma holte sie das Publikum ab.
Zuerst dachte ich: etwas zu sehr Showgirl. Aber nach den Einstiegswissen kam pure Kompetenz und ein sehr gut vorbereiteter Vortrag. Respekt!
Sie sprach über die Verbindung zwischen Haut, Darm, Mikrobiom und Ernährung – und wie Entzündungen und Lebensstil unsere Hormone und unser Wohlbefinden beeinflussen.
Ihr Credo: „Wir sind ein System. Haut, Darm, Nerven, Hormone – alles kommuniziert miteinander.“
Dr. Adler erklärte verständlich, wie Ballaststoffe, Antioxidantien und pflanzenbasierte Kost Entzündungen reduzieren, und nannte ganz praktische Favoriten: Heidelbeeren, Karottensaft, Nüsse, Olivenöl.
Ich saß da und dachte: Endlich spricht jemand mit uns, nicht über uns.
Hormone & Psyche – Frauen sprechen mit Frauen
Im anschließenden Panel „Wie Hormone unsere Psyche beeinflussen“ sprachen Prof. Dr. Doris Gruber, Mag. Cornelia Dankl, Birgit Streibel-Lobner und Dr. Ursula Buchelt-Blöch über die Wechselwirkung zwischen Körper, Hormonen und seelischer Gesundheit.
Hier wurde deutlich: Hormone sind nicht das Problem, sondern das fehlende Bewusstsein für ihre Wirkung.
Es ging um Themen wie Stimmungsschwankungen, Arbeitsbelastung und den gesellschaftlichen Druck auf Frauen über 50.
Besonders stark war der Tenor, dass Frauen ernst genommen werden müssen, wenn sie über Erschöpfung oder mentale Überforderung sprechen.
„So lange losgehen, bis du ernst genommen wirst“, war eine der zentralen Aussagen – und ich feiere sie!
Zum ersten Mal an diesem Tag hatte ich das Gefühl: Hier sprechen Frauen mit Frauen, für Frauen.
Schlaf & Selbstfürsorge – Dr. Christine Blume
Dr. Christine Blume, Schlafforscherin an der Universität Basel, brachte anschließend Ruhe und Struktur in das Thema, das so viele betrifft: Schlafstörungen in den Wechseljahren.
40–60 % aller Frauen leiden darunter, erklärte sie, und etwa ein Viertel erfüllt die Kriterien einer klinischen Insomnie.
Sie sprach über Schlafhygiene, Grübelzeiten und Gedankenarbeit – vieles davon deckt sich mit meiner Yogapraxis:
Gedanken auf Wolken setzen, Abendrituale, feste Schlafenszeiten.
Ich mochte ihren klaren, undramatischen Ton. Schlaf ist kein Versagen, sondern eine Einladung, wieder in Balance zu kommen – und ihre Folien war top!! Super Vortrag!!
Mikronährstoffe – klein, aber kraftvoll
Im Panel „Mikronährstoffe: Wie sich Mängel analysieren und ausgleichen lassen“ diskutierten Dr. Julia Harl und Dr. Katharina Burkhardt über die Bedeutung von Vitaminen und Spurenelementen.
Ich war überrascht, wie viel ich gelernt habe.
Viele Symptome – von Müdigkeit bis Brain Fog – können auf Nährstoffmängel zurückgehen.
Besonders spannend: ein normales Blutbild reicht oft nicht.
Empfohlen werden Vollblutanalysen, weil sie die zellulären Werte zeigen.
Auch die Praxis-Tipps waren grandios:
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fettlösliche Vitamine (A, D, E, K, Omega-3) immer mit Fett einnehmen,
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Magnesium und Zink abends,
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Vitamin C am besten morgens.
Und das Wichtigste: Frauen dürfen sich ernst nehmen, auch wenn sie „nur müde“ sind.
Julia Harl @instagram
Dr. Katharina Burkhardt auf @hormonnetzwerk
Freude am Sex und Lust am Leben – ein starkes Finale
Der letzte Programmpunkt war mein persönliches Highlight:
Das Panel „Freude am Sex und Lust am Leben“ mit Dr. Bibiana Kalmar und Nicole Siller, moderiert von Janina Lebiszczak.
Nach einem intensiven Tag voller Zahlen und Analysen wurde es hier lebendig, humorvoll und echt.
Dr. Kalmar erklärte, wie Hormone, Durchblutung und Psyche das Lustempfinden beeinflussen – aber auch, dass es nicht nur um Biochemie geht, sondern um Nähe, Selbstbild und Schamfreiheit.
Nicole Siller sprach über „Alltagssinnlichkeit“ – Lust beginnt nicht im Bett, sondern beim bewussten Leben.
Ich fand das großartig: ehrlich, direkt, befreiend.
Hier war endlich das Gefühl da, das ich den ganzen Vormittag vermisst hatte – Lebensfreude, Körperbewusstsein, Humor.
Nicole Siller @lebendich
Dr. Bibiana Kalmar
Mein Fazit – Wir Frauen wissen mehr, als wir glauben
Am Anfang wollte ich flüchten, am Ende war ich dankbar, geblieben zu sein.
Was ich vom MenoDay 2025 mitnehme:
Wir Frauen sind Expertinnen für uns selbst.
Wir brauchen Wissen, aber auch Vertrauen – in unseren Körper, unsere Intuition, unsere Lust am Leben.
Ich hoffe, dass Veranstaltungen wie diese weiter wachsen – aber mit noch mehr weiblicher Stimme, noch mehr Selbstverantwortung und noch mehr Verbindung.
Denn:
„Wenn wir Frauen anfangen, miteinander zu reden, merken wir, dass wir nie allein sind.“
💛 Wenn du dir im Alltag mehr Zeit für dich wünschst, dann schau dir Pocket Yoga an – deine 5-Minuten-Selfcare-Inseln für jeden Tag.
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… aja.. wer sich fragt was aus meinem Gespräch mit Nicole Siller geworden ist – wir haben uns getroffen, sie mochte meinen Podcast über ihr Buch und 2026 gibt es ein Interview auf Krisenfest – what else? 😉
Alle Informationen zum Menoday 2025: