Wenn Berührung wieder möglich wird
Mein Gespräch mit Dr. Kerstin Schallaböck über Neurodermitis, Selbstfürsorge und den Mut, sichtbar zu werden
Ich lebe mit Psoriasis – einer chronischen Hauterkrankung, die manchmal so präsent ist, dass ich mich in meiner eigenen Haut kaum zu Hause fühle. Besonders auf dem Kopf, wo sie für alle sichtbar sein kann. Und weil ich nach zwei Lungentransplantationen viele Medikamente nehmen muss, höre ich von Ärzt:innen oft: „Da können wir leider nichts machen.
Ich erlebe: “ Die Haut wird zur Projektionsfläche für Ratlosigkeit, Rückzug, manchmal auch für Scham.
Als ich die Werbung für KAMI skincare auf Instagram gestoßen bin, ist das sofort mir mir in Resonanz gegangen. Vor allem die Geschichte dahinter entdeckte. Das kleine Kind, das nicht schlafen konnte, die Mutter, die auch Ärztin ist, das Öl, das mehr kann als Symptome beruhigen. Das hat etwas in mir berührt und ich hatte sofort den Wunsch, diese Geschichte zu erzählen und Kerstin zu mir einzuladen in den Krisenfest Podcast
Ein weinendes Kind, eine verzweifelte Familie, eine fragende Mutter
Dr. Kerstin Schallaböck ist Familien – und Allgemeinmedizinerin in Wien. Sie ist Mutter von vier Kindern und Gründerin von KAMI skincare. Im interview erzählst sie mir, wie alles mit der schweren Neurodermitis ihres jüngsten Sohnes begann: „Es gab Nächte, da hat er sich blutig gekratzt. Und wir standen hilflos daneben. Das war schwer – medizinisch, aber auch emotional.“
Die Familie probierte alles: Kortison, Cremen, Fachmeinungen. Doch es half einfach nichts. Ein Zu-fall? „Er zog einfach ein Fläschchen aus seinem Kittel“ erzählt Kerstin. Ein Daniel Düsentrieb der Forschung gab ihr ein Fläschchen – eine Murmelöl-Mischung. Dann das Wunder: „Wir haben plötzlich alle geschlafen! Das war der Moment, in dem ich wusste: Dieses Öl wirkt.“
„Ich war nicht auf der Suche nach einer Geschäftsidee. Ich war auf der Suche nach Erleichterung.“
– Dr. Kerstin Schallaböck
Von der Praxis zum Produkt – und warum Zweifel dazugehören
Kerstin erzählt vom Zwiespalt. Ihre Praxis, ihre Familie, die Rolle als Ärztin. Wo ist da noch Platz für die Produktentwicklung?
„Ich hatte manchmal das Gefühl: Ich spinne. Warum mache ich das alles? Aber gleichzeitig war da dieses tiefe Gefühl: Ich kann anderen damit wirklich helfen.“ Es waren kleine Rückmeldungen von Eltern, Patient:innen, Menschen mit gereizter Haut – die KAMI ausprobierten und Erleichterung erfuhren.
„Ich hatte keine unternehmerische Ausbildung. Nur Herz, Wissen – und diesen Drang, etwas Gutes zu tun.“
– Dr. Kerstin Schallaböck
Pötzlich auf Sendung wird es persönlich
Die Sendung 2 Minuten 2 Millionen gibt KAMI die Bekanntheit. Ein großes Publikum. Es war eine mutige Entscheidung, denn eigentlich hatte sie nein gesagt. Da ist doch noch Zeit! Na gut – die Zustimmung- Was kann schon schief gehen! Aber dann ging es nicht mehr nur ums Produkt, sondern auch um die persönliche Geschichte dahinter.
„Man macht sich verletzlich, wenn man zeigt, woher das wirklich kommt. Aber ich glaube, dass Menschen spüren, wenn etwas echt ist.“
– Dr. Kerstin Schallaböck
Für ihre Familie war das Rampenlicht neu. Und doch war klar: Wenn es anderen hilft, darf es gesehen werden. Kami würde gern gleich nochmals ins Fernsehen. Es hat auch Spass gemacht. Danach hieß es Schweigen. Gar nicht so einfach bis zum Termin der Ausstrahlung! Eine tolle Geschichte. ich habe Kerstin gerne zugehört.
Haut ist mehr – sie ist Grenze, Kontakt, Geschichte
Im Interview sprechen wir über Haut, Psoriasis, Neurodermitis und was diese Krankheiten mit uns machen. Nicht nur körperlich. Sondern auch im Inneren. Kerstin weiß das aus ihrer Praxis – und als Mutter.
„Haut ist immer auch Kommunikation. Wenn sie nicht mehr schützt, sondern brennt, zeigt sie oft etwas, das tiefer liegt.“
– Dr. Kerstin Schallaböck
Auch ich teile meine Geschichte, wie schwierig es ist, Psoriasis mit immunsuppressiven Medikamenten in den Griff zu bekommen. Kerstin antwortet achtsam: „Manchmal gibt es nicht die Lösung. Aber es braucht Ärzt:innen, die sich trotzdem mit dir auf die Suche machen.“ (dafür lieb ich sie!)
Was Selbstfürsorge für sie bedeutet
Wie lebt Kerstin eigentlich Selbstfürsorge? Wie geht Selbstiebe zwischen Praxis, Familie und Pflegeprodukt:
„Man denkt bei Selbstfürsorge an Me-Time – aber für mich war das eher: wann kann ich überhaupt atmen, ohne dass jemand was von mir braucht?“, sagt Kerstin offen. Für sie heißt Selbstfürsorge heute oft: Grenzen setzen, Prioritäten neu bewerten, sich Hilfe holen.
„Ich hab gelernt: Ich darf Pausen machen, auch wenn noch nicht alles fertig ist.“
– Dr. Kerstin Schallaböck
5 Gedanken aus dem Gespräch, die bleiben dürfen:
- Selbstfürsorge ist nicht immer sanft – manchmal ist sie eine Entscheidung mitten im Chaos
- Sichtbarkeit braucht Mut – aber auch Schutz.
- Haut erzählt Geschichten, lange bevor wir sie in Worte fassen.
- Ein Produkt kann helfen – und bei der Heilung helfen – wenn es aus einer Haltung kommt, nicht aus Marketing
- Nicht jede Lösung beginnt im Labor. Manchmal beginnt sie im Kinderzimmer.
Reflexionsimpuls
Wo in deinem Leben spürst du gerade etwas auf der Haut?
Etwas, das zu nah ist? Oder etwas, das du vielleicht wieder zulassen möchtest?
Was würde sich verändern, wenn du dort Berührung erlaubst – im Innen oder Außen?
Zum Abschluss
Manchmal beginnt Veränderung mit einem Tropfen. Oder mit einer Frage.
Danke, dass du hier gelesen hast – vielleicht statt zu hören.
Bis bald – im Krisenfest Podcast oder in einem nächsten Artikel.
Wo deine Geschichte zählt.
Über KAMI
Jedes 8. Kind und jeder 20. Erwachsene leidet unter Neurodermitis – einer Hautkrankheit, deren Schübe oft durch Stress ausgelöst werden. So auch Konstantin, das jüngste von vier Kindern von Dr. Kerstin Schallaböck. Für ihn hat sie ihre Hautpflegelinie KAMI skincare als Alternative zur gängigen Therapie mit Kortison entwickelt. Alle Produkte sind daher speziell auf die Bedürfnisse entzündlicher, trockener und juckender Haut ausgerichtet.
Mehr über KAMI skincare: www.kami-skincare.at
Mit dem Code KRISENFEST erhaltet ihr unter kami-skincare.com 15% auf alle KAMI-Produkte (ausgenommen Sets).
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