Ich bin völlig ersetzbar im eigenen Leben

Die Welt dreht sich auch ohne mich

Das war die befreiendste Erkenntnis, die ich jemals hatte, denn sie war der Anfang der Freiheit, die ich gebraucht habe, um zu heilen und meinen Weg zu gehen, zu dem Punkt an dem ich heute stehe.

Ich habe erkannt, das ich die Autorin meiner eigenen Geschichte bin.

…, dass ich meine Zeit mit Leben und Freude und allem füllen muss, was ich darin finden will.

Ich habe verstanden, dass es ein: „Das mache ich später, wenn ich fertig bin, oder wenn xy passiert ist… “ in der Realität nicht gibt.

Und ich habe begriffen, wie wesentlich mein Körper für mich ist und wie sehr mein Wohlbefinden – seelisch, geistig und körperlich, von meinen Entscheidungen abhängt.

Heute weiß ich, dass Entscheidungen die getroffen werden müssen, getroffen werden und ich achte darauf, dass ich sie entscheide bevor über mich entschieden wird, denn eines ist sicher, Kopf in den Sand hat noch niemanden zu seinen Träumen verholfen.

Eine neue Realität

Es war 2009, und ich war das erste Mal im Krankenhaus – für drei Wochen. Danach ging mein Leben weiter. Ich hatte nichts dazugelernt.

Warum?

Nun, ich konnte es nicht wahrhaben. Nicht wollte. Ich konnte nicht. Ich hatte die Tragweite meiner Diagnose nicht verstanden.

Da stand niemand und sagte: „Das ist eine tödliche Krankheit, die Sie da haben.“

Es war schließlich kein Krebs. „Nur“ Lungenhochdruck.

„Du siehst gar nicht krank aus“ – der Satz, den ich so oft hörte

Jemand, der genauer hingesehen hätte, hätte es sehen können. Nun, ich konnte es auch nicht.

Pulmonale Hypertension

Das klingt nicht gefährlich. Bluthochdruck ja auch nicht, aber die Krankheit ist heimtückisch. (Höre dir mein Interview mit Prof. Dr. Irene Lang vom Wiener AKH an)

Im Dezember habe ich noch Schnee geschaufelt. Was können Ärzte tun, wenn Patientinnen nicht wissen, welche Krankheit sie haben?

Im Januar war ich wieder da. Wieder im Krankenhaus.

Vorher dachte ich, ohne mich ginge es nicht.

Danach habe ich gesehen: Alles geht auch ohne mich. Ich bin auch im eigenen Leben völlig ersetzbar.

Die Welt drehte sich weiter, die Dinge wurden getan. Es kümmerte sich jemand anderes darum.

Risiko

Du riskierst vielleicht nicht dein Leben, aber dich selbst.

Du riskierst vielleicht nicht dein Leben, indem du ständig zu viel machst, aber du riskierst dein Glück, dein Wohlbefinden, deine Beziehungen.

Du riskierst dich.

Wir sind die einzigen Menschen, die dafür sorgen können, dass es uns gut geht, wir sind die einzigen, die unsere Gedanken kennen und wir sind vor allem und zuerst für uns selbst zuständig. Prävention gilt auch hier. Bevor es zur Katastrophe kommt, zum Burnout, zur Krankheit im Endstadium. Achte auf die Zeichen deines Körpers und achte ihn als das einzige Gefährt hier auf dieser Welt für deine Reise hier.

Wenn du nicht mehr sein wirst, dann bist du nicht mehr hier. Die, die dich kennen, werden trauern. Die, die dich im Herzen hatten, werden dich im Herzen behalten. Die Liebe stirbt nicht.

ABER

Das hier ist die einzige Zeit, die du hast, dein Leben zu leben.

Unglaubliche 15 Jahre später verstehe ich es endlich so tief, dass es mir gerade in den Knochen sitzt.

Leb dein Leben!

Wenn du dein Leben nicht lebst, wird es niemand anderer tun.

  • Deine Freude kannst nur du empfinden.
  • Deine Liebe kannst nur du spüren.
  • Dein Leid kannst nur du erfahren.
  • Deine Tränen kannst nur du weinen.
  • Dein Lachen kann immer nur aus deinem Herzen kommen.

Wir haben nur dieses eine Leben

Jetzt ist die Zeit zu leben, zu vergeben, zu heilen, sich zu freuen und vor allem die Entscheidung zu treffen:

Wie will ich leben?

Will ich glücklich sein? Wo sind meine Prioritäten? Wie will ich mich fühlen?

  • Sieht dein Leben so aus, wie du es möchtest?
  • Liebst du, wie du lieben willst?
  • Isst du, wie du essen willst?
  • Hast du das, was du dir wünschst, in deinem Leben?
  • Wartest du auf den richtigen Moment, anzufangen?

Wenn alle bisherigen vorbei sind, ist der aktuelle Moment der richtige. Glaub mir.

Es ist Zeit dich zu entscheiden

Dieser Moment ist der, in dem du dich entscheiden kannst, wie du leben willst.

Und dann gehst du dafür los. Babyschritte. Ganz kleine. Aber jeden Tag einen.

Am Ende bist du jedes Jahr 365 Schritte in diese Richtung gegangen. Und du hast jeden Tag einen Schritt gemacht.
Am Ende bist du weitergekommen.

Kennst du den Spruch, das eine kleine Kursänderung von nur einem Grad kann den endgültigen Bestimmungsort eines Schiffes erheblich verändern kann? Nun, kleine Schritt bewirken das selbe in deine Leben. Jede kleine Entscheidung lässt dein Leben in anderen Bahnen weiter laufen.

Such dir einen Bereich in deinem Leben – nur einen

  • Ernährung? Du willst mehr Gemüse essen?
  • Sport? Du willst dich fitter fühlen?
  • Beziehung? Du willst dir mehr Zeit nehmen?
  • Job? Du willst weiter kommen?

Nicht zwei. Einen. Und da fängst du an. Machbar, klein, einfach.

Zum Beispiel:
Ich will regelmäßig Atemübungen machen.

Du beginnst damit, tief ein…
…und wieder auszuatmen.
Vielleicht ein zweites Mal.
Vielleicht schließt du die Augen dabei.
Ausatmen.
Spüren.

Das war ein Anfang.

oder

Ich will mich regelmäßig bewegen.

Du beginnst damit, eine Station früher auszusteigen
… einen Spaziergang um den Block
die Sportschuhe anziehen bevor du raus gehst
ausprobieren wie sich laufen anfühlt

Langsam.
Einmal um den Block.

Das war ein Anfang.

oder

Ich will ein Buch schreiben.

Du beginnst damit, eine Seite pro Tag zu schreiben
… einfach um zu sehen, wie es sich anfühlt
du planst dir die Zeit ein
einfach los schreiben – ohne Ziel

Langsam.
Eine Seite reicht, ohne Bewertung

Das war ein Anfang.

Du bestimmst, was du am Ende bereuen wirst.

Das Leben so gut gelebt zu haben, wie es dir möglich war, wird es dann nicht mehr sein.

Ich will dich mit meiner Geschichte inspirieren, deinen eigenen Anfang zu machen.

Es ist nie zu spät, die Verantwortung für dein Glück zu übernehmen. Am Ende zählt nur, dass du gelebt hast – auf deine Weise, in deinem Tempo, mit deinem Herzen.